Familienatlas 2007 – Eisenach belegt Spitzenplatz

Der Familienatlas 2007, der im Auftrag des Bundesfamilienministeriums und des Deutschen Industrie- und Handelskammertages erarbeitet wurde, zeigt detailliert die Situation von Familien in allen 439 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland. Der Atlas untersucht die Lebensbedingungen der Familien in Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Wohnen, Bildung und Ausbildung sowie Freizeitgestaltung. Er ermöglicht den Landkreisen und kreisfreien Städten in einem bundesweiten Vergleich eine differenzierte Standortbestimmung ihrer Lebens- und Umfeldbedingungen für Familien.

Für die Stadt Eisenach ergab diese Standortbestimmung zur „Familienfreundlichkeit“ ein sehr positives Ergebnis. Der Untersuchung wurden vier familienpolitisch relevante Handlungsfelder zugrunde gelegt.

* Bei den Freizeit- und Kulturangeboten für Kinder und Jugendliche belegte Eisenach den ersten Rang im Bundesvergleich.

* Im Bereich der Bildung und Ausbildung erreichte Eisenach den 10. Rang.

* Im Handlungsfeld Vereinbarkeit von Familie und Beruf rangiert Eisenach auf dem 59. Platz.

* Bei der Untersuchung der Wohnsituation und des Wohnumfeldes hat Eisenach mit dem Rang 320 noch Reserven.

Insbesondere der erreichte erste Platz bei den Freizeit- und Kulturangeboten für Kinder und Jugendliche spricht für ein hohes Maß an Familien- und Kinderfreundlichkeit in Eisenach. Besonders hervorzuheben ist hier bei den Einzelindikatoren der bundesweite Rang 6 bei den unter 18-jährigen Mitgliedern in den Sportvereinen gerechnet pro Einwohner unter 18 Jahren (Stand 2006). Das spricht für eine hohe Attraktivität und Aktivität der örtlichen Sportvereine und deren sportliche Angebote für Kinder und Jugendliche.
Auch der 15. Rang bei der Einzelkategorie „Anteil der Musikschüler bis 18 Jahre an der altersgleichen Bevölkerung“ ist für die Wartburgstadt ein hervorragendes Ergebnis.

Im klassischen Arbeitsfeld der Jugendarbeit erreichte Eisenach beim Betreuungspersonal für je 1000 Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren den Rang 39 (2002).
Aktuell heißt dies (Stand 2006): In Eisenach steht für jeweils ca. 204 Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 18 Jahren ein/e vollbeschäftigte/r Betreuer/in im Bereich der Kinder- und Jugendförderung zur Verfügung. Die Stadt liegt damit nach wie vor über dem Bundesdurchschnitt.

In der Stadt Eisenach gibt es insgesamt neun offene, städtische Kinder- und Jugendeinrichtungen (u.a. Kinder- und Jugendzentrum „Alte Posthalterei“, Kindertreff in Eisenach Nord und die Jugendtreffs in den Ortsteilen und in der Stedtfelder Straße. Außerdem stehen siebe offenen Kinder- und Jugendeinrichtungen freier Träger zur Verfügung (u.a. der „Eierclub“ in Eisenach Nord, der Kinder- und Jugendtreff des CVJM Hinter der Mauer und das Jugendhaus „Eastend“ in der Gothaer Straße). Darüber hinaus wird in elf programmatisch ausgerichteten Projekten und Einrichtungen freier Träger Kinder- und Jugendarbeit angeboten. Weitere wichtige Punkte sind die außerunterrichtliche Schuljugendarbeit an drei Gymnasien und vier Regelschulen, die kontinuierliche Arbeit der Abteilung Jugend der Stadtverwaltung und die Aktivitäten der Kinderbeauftragten als Anwältin der Kinder und Jugendlichen.

Für all diese vielfältigen Angebote werden jährlich nur etwa 6 bis 7 Prozent des gesamten Jugendhilfeetats der Stadt Eisenach aufgewendet. Es wird also mit vergleichsweise wenig Mitteln eine gute Jugendarbeitsstruktur vorgehalten.

Zu diesen angeführten klassischen Freizeit- und Betreuungseinrichtungen der Jugendarbeit in Eisenach sind aber auch die Kinder- und Jugendgruppen der Sport- und anderer Vereine, die Jugendfeuerwehren, die Kinder- und Jugendgruppe des Technischen Hilfswerkes, ein Jugendbeschäftigungsprojekt im Rahmen der Jugendberufshilfe sowie drei überörtlich ausgerichtet Einrichtungen/Projekte hinzu zu zählen.

Ebenso dürfen die nicht ausschließlich kinder- und jugendspezifisch ausgerichteten Angebote und Freizeitmöglichkeiten und -orte unerwähnt bleiben:

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* Freibad (Aquaplex)

* Sport- und Spielplätze (Stadtwerke, Wohnungsgesellschaften)

* Stadtbibliothek

* die Volkshochschule (einschl. Eisenacher Zeichenschule) und die Musikschule „J. S. Bach“ als Anbieter außerunterrichtlicher Jugendbildung sowie

* Museen („Museumskinder“ im Thüringer Museum, Kinderkulturnacht)

* Eisenacher Landestheater (insbesondere mit dem „Jungen Theater“) Frauenzentrum Eisenach

* Wartburg- Radio 96,5

* Private und gewerbliche Angebote (z.B. Kino, „On Stage“, „BSE“, Yamaha-Musikschule, „Gleis1“, „Sound & Culture“, „MAD“ u.a.)

Nicht zuletzt sprechen auch der Rang 53 beim Kino-Angebot (Kinosäle pro 100000 Einwohner 2005) und der Rang 69 bei der Nutzung öffentlicher Bibliotheken (Bibliotheks- Entleihungen pro Einwohner 2005) für die mehr als durchschnittliche Familienfreundlichkeit von Eisenach.

Bei der Erstellung des Familienatlas 2007 hat sich das beauftragte Institut Prognos auf die vier genannten Handlungsfelder gestützt und dafür insgesamt 20 Indikatoren untersucht. Ergänzend wurden weitere zehn Indikatoren zur Beschäftigungssituation und zum Arbeitsmarkt, zu Altersstruktur und Geburten sowie zu Fort- und Zuzügen von Familien ausgewiesen, um ein weitestgehend vollständiges Bild zeichnen zu können.

„Die Zukunftschancen der deutschen Städte und Landkreise hängen ganz wesentlich davon ab, ob sie Familien attraktive Lebensbedingungen bieten können. Regionen, in denen Familien sich wohl fühlen, sind auch ökonomisch für zukünftige Herausforderungen gewappnet“, erklärte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, bei der Vorstellung des Familienatlas 2007. Und auch der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Ludwig Georg Braun betonte: „Ob Betriebe im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter Chancen haben, hängt immer stärker von der Attraktivität ihrer Region für Familien ab. Deshalb ist der Familienatlas auch für die Wirtschaft wichtig“.

Eine umfassende Dokumentation der Ergebnisse und Daten ist im http://www.prognos.com/familienatlas(Internet) verfügbar.

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