Nichtrauchen soll der Normalfall werden

Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko unserer Zeit. Die Eindämmung des Tabakkonsums ist daher eine vorrangige gesundheitspolitische Zielsetzung der Bundesregierung. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden in diesem Jahr umfassende präventive, gesetzliche und strukturelle Maßnahmen auf den Weg gebracht. Am 16. Dezember 2004 hat die Bundesregierung die Tabakrahmenkonvention der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ratifiziert. Zahlreiche Maßnahmen zur Reduzierung des Tabakkonsums, die in der Konvention festgelegt werden, sind in Deutschland bereits umgesetzt. Dazu zählen zum Beispiel Maßnahmen der Prävention, Information und Hilfsangebote für aufhörbereite Raucherinnen und Raucher, die Tabaksteuererhöhung, Schutz vor Passivrauchen und ein verstärkter Jugendschutz.
Die Parlamentarische Staatssekretärin und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk, erklärt dazu: „Die Ratifizierung der Tabakrahmenkonvention ist ein gesundheitspolitischer Meilenstein. Ich freue mich, dass Deutschland zu den ersten Staaten innerhalb der Europäischen Union gehört, die die Tabakrahmenkonvention nun in nationales Recht umgesetzt haben. Nichtrauchen soll in Deutschland der Normalfall werden.“
Die Ergebnisse der vorgestellten „Drogenaffinitätsstudie, Teilband Rauchen“ belegen, dass die Maßnahmen der Bundesregierung anschlagen. Zum ersten Mal seit Jahren ist die Raucherquote bei den Jugendlichen in der Altersgruppe von 12 bis 17 Jahren zurückgegangen – von 28% im Jahr 1997 auf 23% im Jahr 2004. Dazu erklärt Caspers-Merk: „Ich freue mich besonders, dass der Trend zum Rauchen bei den jungen Mädchen gestoppt ist. Die Zahlen zeigen: Rauchen wird bei Jugendlichen zunehmend uncool. Damit dieser Trend anhält, werden wir unsere jugendgerechten Präventionskampagnen fortsetzen. Auch die Tabaksteuererhöhungen haben dazu beigetragen, dass Rauchen für Jugendliche zunehmend unattraktiv wird. Sehr wichtig ist auch das Thema ‚Rauchverbot an Schulen‘. Ich freue mich, dass einige Bundesländer die Initiative ergriffen und verbindliche Regelungen in Angriff genommen haben. Ich hoffe, dass die übrigen Länder diesen Beispielen folgen.“
Caspers-Merk kündigt zudem weitere Initiativen zur Reduzierung des Tabakkonsums an: „Über 40% aller Raucherinnen und Raucher wollen aufhören. Viele wollen zum Jahresbeginn ein rauchfreies Leben beginnen. Damit es ihnen leichter fällt, ihren Vorsatz auch in die Tat umzusetzen, hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ein spezielles ‚Startpaket‘ entwickelt. Es enthält viele Tipps und nützliche Aufhörhilfen und kann kostenlos bestellt werden.
Neben der individuellen Beratung ist es wichtig, dass wir in Deutschland den Nichtraucherschutz noch weiter ausbauen. Wichtige Bereiche sind hier vor allem Krankenhäuser und Gaststätten. Die BZgA hat für Krankenhäuser einen speziellen Leitfaden erstellt. Außerdem werde ich zusammen mit dem ‚Deutschen Netzwerk Rauchfreie Krankenhäuser‘ eine Kooperation abschließen, in deren Rahmen das Label „Rauchfreies Krankenhaus‘ entworfen wird. Für dieses Projekt übernehme ich die Schirmherrschaft. Mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband werden momentan konstruktive Gespräche geführt. Ziel ist eine konkrete Vereinbarung für mehr Nichtraucherschutz in Gaststätten.“
Das „rauchfrei Startpaket“ kann kostenlos unter folgender Adresse bestellt werden: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 51101 Köln, Fax: 0221-8992257, E-Mail: order@bzga.de, www.bzga.de.