Sozialkaufhaus AkiE schließt

Seit 2005 betreibt die Diako Thüringen gem. GmbH das Sozialkaufhaus AkiE am Standort August-Rudloff-Straße. Ursprünglich als Kooperationsprojekt verschiedener diakonischer Träger der Region gegründet, verband sich damit das Anliegen, die Folgen der damals gerade etablierten Hartz IV Gesetzgebung für Menschen mit geringem Einkommen abzufedern. Zum einen konnten in Kooperation mit Arbeitsagentur und später Jobcenter vorübergehende Arbeitsplätze zur beruflichen Orientierung und Eingliederung angeboten werden. Zum anderen ermöglichte das AkiE Menschen mit geringem Einkommen den Erwerb preisgünstiger Waren. Nicht zuletzt aus ökologischer Sicht sinnvoll erfolgte auch eine Reduzierung des Sperrmüllaufkommens durch Wiederverwertung und längere Nutzungsdauer gut erhaltener Gebrauchsgüter.

Inzwischen haben sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen weitreichend verändert – mit einschneidenden Folgen auch für das Sozialkaufhaus. Gab es bis Ende 2011 noch die Möglichkeit der Zuweisungen von Mitarbeitenden über Arbeitsgelegenheiten, arbeitet das Kaufhaus seitdem mit einer hauptamtlichen und 4-5 ehrenamtlich tätigen Mitarbeitenden. Das führte letztendlich dazu, dass Öffnungszeiten reduziert werden mussten, das Kaufhaus bei Urlaub/Krankheit geschlossen blieb und insbesondere in den vergangenen beiden Jahren auch für Möbeltransporte keine ausreichenden Personalkapazitäten mehr zur Verfügung standen.

Nur dem hohen Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden ist es zu verdanken, dass das AkiE unter den beschriebenen Bedingungen die vergangenen vier Jahre noch gehalten werden konnte. Allerdings kann dies keine Dauerlösung sein.

Rückläufige Umsatzzahlen und ein inzwischen erhebliches finanzielles Defizit zwingen jetzt zum Handeln. Geschäftsführung und Mitarbeitende bedauern es in hohem Maß, dass das AkiE nun zum 31. März 2017 schließen muss.

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