Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember

AIDS – die Abkürzung zu dem englischen Ausdruck «Acquired Immune Deficiency Syndrome» – bedeutet auf Deutsch «erworbenes Immundefekt-Syndrom» und ist eine Infektionskrankheit.

Der Erreger ist das Humane Immundefizienz Virus (HIV). AIDS wurde am 1. Dezember 1981 als eigenständige Krankheit erkannt. Der Welt-AIDS-Tag wird seit 1988 jährlich am 1. Dezember begangen.

Im Zeitraum von 2003 bis 2012 verstarben 28 Thüringer an dieser Immunschwächekrankheit. 26 von ihnen (92,9 Prozent) waren Männer.

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik war der jüngste an AIDS verstorbene Thüringer in den letzten zehn Jahren zwischen 20 und 30 Jahre alt und die ältesten drei Thüringer zwischen 60 und 70 Jahre alt.

Das mittlere Sterbealter betrug in diesem Zeitraum durchschnittlich 47,1 Jahre, das der Männer 46,2 und das der Frauen 59,5 Jahre.

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Sozialministerin Heike Taubert (SPD):
«Aufklärung und Prävention ohne Einschränkung fortsetzen»

Die Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Heike Taubert (SPD), hat anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember dazu aufgerufen, HIV-infizierte und an AIDS erkrankte Menschen nicht zu diskriminieren und auszugrenzen. Laut Ministerin Taubert geben aktuelle Zahlen zu HIV/AIDS-Erkrankungen keinen Anlass, in der Aufklärung und der Prävention nachzulassen. Der diesjährige Aktionstag steht unter dem Motto «Positiv zusammen Leben».

Sozialministerin Heike Taubert sagte: «Das Motto des diesjährigen Weltaidstages soll dazu beitragen, dass HIV-Positive oder an Aids Erkrankte ohne Ausgrenzung und Diskriminierung in unserer Gesellschaft leben und arbeiten können. Dies soll erreicht werden, indem realisierbare Lösungsansätze für ein positives Zusammenleben aufgezeigt werden, Aufklärungsarbeit geleistet und nicht zuletzt zum Nachdenken und Miteinanderreden angeregt wird. Jeder kann Solidarität zeigen und Ausgrenzung abwehren, wenn Menschen mit HIV diskriminiert werden. Und jeder kann selbst aktiv werden. Nicht nur am 1. Dezember, sondern an jedem Tag im Jahr.»

Laut Schätzungen des Robert Koch-Institutes (RKI) für das Jahr 2012 leben mehr als 78000 Menschen in Deutschland mit HIV und Aids. Mehr als 3000 Menschen infizieren sich neu mit HIV. Besonders stark betroffen ist dabei die Altersgruppe der über 40-jährigen. Das RKI geht weiterhin von 14000 Personen aus, bei denen die HIV-Infektion noch nicht diagnostiziert wurde. Allein im Jahr 2012 sind nach Schätzungen des RKI rund 550 Menschen in Deutschland an AIDS verstorben.

In Thüringen sind mit 23 Neuinfektionen (Stand: 01.11.2013) für 2013 wiederum wenige Neuinfektionen im Vergleich zu anderen Bundesländern an das RKI gemeldet worden. In Thüringen leben laut RKI rund 450 Menschen mit HIV und Aids und 20-30 Menschen infizieren sich jährlich neu.

Laut Taubert zeigen die aktuellen Schätzungen, dass HIV/Aids-Prävention weiterhin kein Selbstläufer ist und die gemeinsamen Anstrengungen zur Reduktion der HIV-Neuinfektionen ohne Einschränkungen fortgesetzt werden müssen. «Die Thüringer Aidshilfen, Gesundheitsämter und Schwangerschaftsberatungsstellen leisten wertvolle Arbeit in der Aids-Prävention. Aber auch bei uns in Thüringen ist HIV und Aids nach wie vor eine Realität. Daher müssen weiterhin alle Verantwortlichen gemeinsam konsequent auf Aufklärung und Prävention setzen. Es muss wieder ein verstärktes Bewusstsein für die Krankheit geschaffen werden. Aufklärung zu HIV und weiteren sexuell übertragbaren Infektionen ist die wirksamste Strategie, um die Verbreitung von Aids aufzuhalten. Insbesondere aber muss die Eigenverantwortung der Menschen gestärkt werden», sagte Heike Taubert.

Die Gemeinschaftsaktion zum Welt-Aids-Tag 2013 in Deutschland steht auch in diesem Jahr unter dem Motto: «Positiv zusammen Leben ». Dabei wird noch stärker das Thema HIV und Arbeit in den Focus gerückt. Dieses Motto verdeutlicht, dass jeder und jede Einzelne Verantwortung trägt und etwas tun kann, damit wir alle – HIV Positive, HIV-Negative und Ungetestete – gut zusammen leben und arbeiten können. Bundesweit bekennen sich am Weltaidstag wieder viele Menschen zur Solidarität mit Betroffenen.

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