Bangen um Marcel Niemeyer und Olafur Bjarki Ragnarssaon

ThSV Eisenach möglicherweise ohne 4 Stammkräfte im Saarland / Trainer Christoph Jauernik hofft dennoch „Zählbares mitzunehmen“

Derbys sind was ganz besonderes. Egal in welcher Liga, egal in welcher Tabellenkonstellation. Derbysiege schmecken ganz besonders lecker. Ein solcher gelang dem ThSV Eisenach am vergangenen Spieltag über den EHV Aue.

Wir haben bis zur letzten Sekunde um den Sieg gekämpft, wurden letztendlich belohnt, stellt Karsten Wöhler heraus.

Der Eisenacher Manager verwies darauf, dass dieser ohne drei Stammkräfte und mit drei 19-Jährigen auf der Bank gelang. „Die Erzgebirgler haben eine eingespielte Mannschaft, werden im Saisonverlauf im vorderen Tabellenfeld eine Rolle spielen“, ist sich Karsten Wöhler sicher. Der langjährige kampfstarke Erstligaaußen weiß natürlich, auch Derbysiege gehen nur mit zwei Punkten in die Wertung ein. Die Bilanz des ThSV Eisenach weist nach vier absolvierten Spieltagen 4:4 Punkte auf, resultierend aus zwei Heimsiegen (Nordhorn-Lingen, Aue) und zwei Auswärtsniederlagen (Ferndorf, Bad Schwartau).

Wir wollen zeigen, dass auch auswärts was geht, erklärt Christoph Jauernik, der Coach des ThSV Eisenach, vor dem Auswärtsspiel am Samstag, 24.09.2016 um 19.30 Uhr bei der HG Saarlouis.

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Wie soll das gelingen?

Mit einer stabilen Deckung, die wir mit Ausnahme der Partie in Bad Schwartau in allen bisherigen Wettkampfspielen auf das Parkett gebracht haben, sowie eigenem kreativen Angriffshandball, um auf die verschiedenen Deckungssysteme auszumanövrieren, antwortet Christoph Jauernik.

Eine spielfähige und im Abschluss starke Rückraumreihe sowie ein bulliger Kreisläufer hat er bei den samstäglichen Gastgebern analysiert. „Wir sind gewappnet, vorbereitet“, fügt der 32-Jährige hinzu. Ob die Umsetzung Realität wird, der Samstagabend in der sicherlich mit nahezu 2.000 Zuschauern gut gefüllten Stadtgartenhalle wird es zeigen.

Marcel Schliedermann und Kapitän Daniel Luther als Spielgestalter?
Erschwerend, der ThSV Eisenach könnte gleich auf vier Stammkräfte verzichten müssen. Die Außen Willy Weyhrauch und Dirk Holzner sind längerfristig verletzt. Die Wartburgstädter bangen auch um Kreisspieler Marcel Niemeyer (Finger- und Wadenverletzung) und Spielgestalter Olafur Bjarki Ragnarsson, den Rückenprobleme eine Trainingsteilnahme während der Woche nicht zuließen. „Hinter dem Einsatz beider stehen ganz große Fragezeichen“, informierte Christoph Jauernik nach dem Mittwochtraining. Er hatte gleich drei A-Jugendliche zum Mannschaftstraining hinzugezogen. Möglicherweise müssen sich Marcel Schliedermann, der Matchwinner vom Traditionsderby gegen den EHV Aue, und der Vaterfreuden ganz nahe Kapitän Daniel Luther die Aufgaben an der Schaltzentrale teilen. Im linken Rückraum dürfte Matthias Gerlich, im rechten Duje Miljak beginnen. Stanislaw Gorobtschuk und Jan-Steffen Redwitz bilden das Torwartgespann.

Saarländer voll auf Sieg eingestellt
Die Stimmung sei bestens, war von der HG Saarlouis zu erfahren. Nicht nur wegen der 5:3-Auftaktpunkte. „Die jungen Wilden sind gereift“, verlautete vor dem Saisonstart aus den Kreisen der Saarländer. 2-Meter-Mann Michael Schulz habe die vorjährige Verletzungsseuche abgelegt, taue am Kreis regelrecht auf. Mit Jörg Bohrmann als Coach sei ein neuer Geist eingezogen. Jonas Faulenbach (2014 vom TV Hüttenberg gekommen) erweise sich als echter Kapitän. Zum 23:20-Sieg über die SG Leutershausen steuerte der Rückraumspieler gleich 13 Tore bei. Am Samstagabend hat die HG Saarlouis bis auf den sich während der letzten Trainingseinheit vor dem Saisonauftakt verletzenden und bis Anfang November fehlenden Neuzugang Marcel Engelt alles an Deck. Auch der zuletzt wegen Aduktorenproblemen pausierende Regisseur Ibai Meoki Etxebeste, im Sommer aus der Schweiz (St.Otmar St, Gallen) gekommen, wird auflaufen. „Wir haben den 3. Heimsieg im Plan“, lässt die HG Saarlouis wissen. Der ThSV Eisenach habe sich bisher auswärts nicht als sattelfest präsentiert, begründen die Saarländer ihr Vorhaben.

Danijel Grgic nicht mehr im Trainerteam der HG Saarlouis
Nicht mehr zum Trainerteam der HG Saarlouis zählt der ehemalige Eisenacher Spieler Danijel Grigc, nach dessen Zeit unter der Wartburg der Kopf der Zweitliga-Handballer der HG Saarlouis mit dem Status eines „Volkstribunen“. Nach seiner leistungssportlichen Kariere war er Trainer im Nachwuchsbereich der HG Saarlouis, besonders der A-Jugend.  Er ist nun Coach  beim Oberligisten SV 64 Zweibrücken, mit dem er überaus erfolgreich in die Saison gestartet ist. „Er wollte im Männerbereich arbeiten“, zeigt die HG Saarlouis Verständnis für ihren „Dado“. Eine Rückkehr sei zudem nicht ausgeschlossen, war zu vernehmen. Als Zuschauer werde er wohl am Samstag vor Ort sein.

Foto: Der ThSV Eisenach baut auf Linkshänder Duje Miljak in Angriff und Abwehr.