Der ganze große Coup blieb verwehrt

„Wir haben uns leider nicht belohnt“, ärgerte sich Christoph Jauernik, der Coach der männlichen Jugend A des ThSV Eisenach. Seine Schützlinge kauerten nach der 32:34 (16:17)-Niederlage gegen den SC DHfK Leipzig wie versteinert auf der Wechselbank. Nach der besten spielerischen und kämpferischen Leistung seit langem blieb ihnen der ganz große Coup verwehrt. Sie hatten das deutsche Topteam, den SC DHfK Leipzig, mit der Empfehlung von 24:0 Punkten angereist, am Rande einer Niederlage. Sie führten nach einem Tempo-Gegenstoßtreffer von Hannes Iffert 23:20 (40.)und nach einem von Lars Fichtner verwandelten Siebenmeter 26:24 (46.). Marco Röll traf aus dem Rückraum nochmals zum 27:26 (49.). Einen 27:29-Rückstand egalisierten die Eisenacher mit leidenschaftlichem Einsatz zum 30:30-Gleichstand. Jason Mignon, ein Muster an Einsatzbereitschaft, hatte eingenetzt. Die Gäste wackelten. Jonas Hönicke ließ sich zu einer Tätlichkeit hinreißen. Die sicher amtierenden Referees Steven Heinel und Sacha Standke vom Handballverband Niedersachsen zückten nach kurzer Beratung Rot. Die Leipziger hatten jedoch den überragenden Spieler der Partie in ihren Reihen: Gregor Remke. Der erst 16-jährige Linkshänder nutzte seine individuellen Qualitäten zu 14 (!!) Treffern. Dessen Aktionsradius einzuengen, gelang den Gastgebern nicht. Ihre Abwehrleistung erreichte nicht das Niveau der Angriffsleistung. „Unser Hauptproblem lag in der Kleingruppenarbeit in der Abwehr, auch im Zusammenspiel mit dem Torhüter. Uns gelangen zu wenige Ballgewinne. Unsere Torhüter parierten zu wenige Bälle“, konstatierte Christoph Jauernik. Im Finish verbuchten die Gäste die big points. Torhüter Jan Guretzky parierte beim Stand von 30:31 aus Nahdistanz das Leder von Hannes Iffert (57.), Pascal Küstner hatte kurz zuvor, nach dem Siebenmeter-Treffer von Gregor Remke zum 30:31 unter Bedrängnis den Ball über den Leipziger Kasten gesetzt (55.). Philipp Jungemann traf vom Kreis zum 30:32 (57.) Ein Küstner-Wurf wurde abgeblockt. DHfK-Trainer Matthias Albrecht rief sein Team zur Besprechung der Schlussminuten. Gregor Remke wuchtete zum 30:33 (58.) ein. Der haushohe Favorit hatte die drohende Niederlage noch abgewendet und jubelte mit dem mitgereisten Anhang ausgelassen nach dem Abpfiff. Die 17/18-jährigen Eisenacher demonstrierten, zu welcher Top-Leistung sie in der Lage sind! „Die Partie hat aber auch gezeigt, wie wichtig Jonas Richardt für uns ist“, betonte Christoph Jauernik. Der Linkshänder musste zuletzt wegen Schulterproblemen pausieren, versenkte gegen die Leipziger 7 Bälle. Bei etwas mehr Cleverness könnten in absehbarer Zeit solche Handball-Krimis auch für den Nachwuchs des ThSV Eisenach enden! Eine Niederlage, die für die Zukunft Mut macht!

Gegen den haushohen Favoriten legten die ThSV-Talente einen Auftakt nach Maß hin. Markus Collatz zirkelte nach exakt 5 Minuten das Leder zum 4:0 in den Kasten der Sachsen. In der Besetzung mit Nils Hemleb auf Links- und Maxilian Jäschke auf Rechtsaußen, Lars Fichtner, Jason Mignin und Markus Collatz im Rückraum, Hannes Iffert am Kreis und Felix Krüger im Tor dominieren die Wartburgstädter. Nils Hemleb lochte per Gegenstoß zum 7:3 ein (9.). Die Gäste setzten dem mannschaftlichen Handball des ThSV Eisenach die individuellen Qualitäten ihres Torjägers Gregor Remke entgegen, der mit seinem 6. Tor den 8:8-Ausgleich für seine Farben besorgte (14.).

Statistik

ThSV Eisenach: Krüger, Kremmer; Iffert (5), Mignon (4), Küstner (2), Collatz (2), Jäschke (2), Wenzlaff (1), Richardt (7), Röll (1), Hemleb (2), Zemann, Gladis (1), Fichtner (5/2)

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SC DHfK Leipzig: Voigt, Guretzky; Meiner, Jungemann (3), Dietze (2), Hönicke (8/3), Prautzsch, Hellmann (5), Reinholz, Sowada, Kügler, Remke (14/2), Centner, Esche (2)

Siebenmeter: ThSV Eisenach 2/2
SC DHfK Leipzig 5/5

Zeitstrafen: ThSV Eisenach 4 x 2 Min.
SC DHfK Leipzig 5 x 2 Min. Rot für Hönicke (54.) nach Tätlichkeit

Schiedsrichter: Heinel/Standke

Zuschauer: 160

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