Derbytime in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle

Mit dem ThSV Eisenach und dem Dessau-Roßlauer HV treffen zwei Teams aus unterschiedlichen Gefühlswelten aufeinander

Der Dessau-Roßlauer HV, mit 0:6 Punkten in die Saison gestartet, rangiert mit 20:10 Punkten auf dem 6. Tabellenplatz. Da, wo eigentlich der ThSV Eisenach stehen wollte, doch der findet sich mit mageren 6 Pluszählern auf dem 18. Tabellenplatz wieder. Wenn sich beide Teams am Samstag, 02.12.2017 um 19.30 Uhr in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle in der Neuauflage eines alten Derby gegenüber stehen, kommen sie folglich aus grundverschiedenen Gefühlswelten. Der Dessau-Roßlauer HV wird, wen verwundert es bei einer solchen Bilanz, von einem großen Tross mitreisender Fans begleitet. Für eine stimmungsvolle Atmosphäre dürfte gesorgt sein.

Endlich enge Spiele gewinnen
In den bis zum Kalenderjahrwechsel noch anstehenden 5 Punktspielen muss der ThSV Eisenach punkten. Der Druck wächst. Der greifbare Punktgewinn (oder gar Sieg) am vergangenen Spieltag in Essen hätte der geschundenen Seele so gut getan.

Mit dieser neuerlichen Niederlage haben wir uns selbst den ohnehin vorhandenen  Druck für das Heimspiel gegen den Dessau-Roßlauer HV  nochmals erhöht, konstatierte Eisenachs Rückraumspieler Marcel Schliedermann.

Die Frage, ob angesichts der prekären Situation nicht alles auf den Prüstand müsse, beantwortet ThSV-Coach Christoph Jauernik folgendermaßen:

Wir prüfen vieles. Wenn aber nur Kleinigkeiten am Erfolg fehlen, müssen wir nicht alles auf den Kopf stellen, nicht die Abwehrformation in Größenänderungen, die Abläufe in der Woche oder, oder ändern. Wir müssen optimieren, wenn uns nur Kleinigkeiten vom Erfolg trennen. Ich habe es schon oft angeführt, wir müssen alles zusammenbringen, eine gute Abwehr, eine gute Torwartleistung, effektives temposcharfes Angriffsspiel. Das zusammen auf die Platte zu bringen, haben wir nur selten geschafft. Auch, um enge Spiele zu gewinnen!

Anzeige

Am Samstag könnte es ein solch enges Spiel werden.

Karsten Wöhler: Jeder Spieler muss an seine Grenze gehen!

Wir müssen die Zweikämpfe im Offensivbereich erfolgreich gestalten, erklärt ThSV-Coach Christoph Jauernik mit Blick auf den Samstagabend.

Er wird auf den bis zum Saisonende ausfallenden Justin Mürköster (Kreuzbandriss) und wohl auch Spielgestalter Ibai Meoi (Knieverletzung) verzichten müssen. Damit dürfte die Regierolle überwiegend Marcel Schliedermann zufallen. Mit Marcel Niemeyer und Hannes Iffert stehen zwei weitere gute Kreisspieler im Aufgebot. Linkshänder Alexander Saul (Fußverletzung) hat im zweiten Teil der Woche wieder mit der Mannschaft trainiert. Sein Einsatz könnte wahrscheinlich möglich sein. Neben Offensivstärke sind ebenso Abwehrqualitäten gefragt, „mit Unterstützung der Torhüter“, betont Christoph Jauernik. Der samstägliche Gast sei ein Beispiel dafür, wie man nach einer negativen Phase „die Kurve kriegen könne“. Wie sieht Uwe Jungandreas, der erfahrene Coach des Dessau-Roßlauer HV, sein Team? „Der Zusammenhalt stimmt. Junge deutsche und tschechische Spieler bilden eine Einheit. Das ist ein entscheidender Punkt. Die Mischung aus kämpfenden und handballspielenden Akteuren stimmt. Zudem sind alle fitnessmäßig auf einem ordentlichen Stand.“ Und mit welcher Marschroute schickt er sein Team auf das Eisenacher Parkett? „Wer unsere letzten Spiele gesehen hat, der weiß, in der Formation ändern wir nur wenig. Änderungen nehmen wir in der Ausrichtung vor.“ Mit dem Dessau-Roßlauer HV kommt eine stabile Mannschaft, die Eisenachs Manager Karsten Wöhler sogar in der Favoritenrolle sieht.

Es ist ein Derby, da muss der Kampf angenommen werden. Jeder Spieler muss an seine Grenze gehen. Die Halle muss uns auch helfen, unterstreicht Karsten Wöhler.

Eisenacher sondieren Spielermarkt
Eine überraschende Information hielt Eisenachs Manager zur turnusmäßigen Pressekonferenz am Donnerstag noch bereit. „Wir sondieren den Spielermarkt, halten Ausschau nach einer Nachverpflichtung. Einen Schnellschuss wird es nicht geben. Es muss ein Spieler sein, der uns rasch helfen kann“, so Karsten Wöhler. Möglich werde das freilich nur bei neuem Engagement von Sponsoren. Die Wechselfrist endet am 15. Februar 2018.

Tickets für das Derby an der Abendkasse
Seit ganz vielen Jahrzehnten treffen Männer-Handballmannschaften aus Eisenach und Dessau in den ersten und zweiten Ligen um Punkte aufeinander. Vor 1989/90 lieferten sich die BSG (Betriebssportgemeinschaft)- Mannschaften von ZAB (Zementanlagenbau) Dessau und Motor Eisenach rassige Duelle. Zumeist gab der Heimvorteil den Ausschlag. Zu einer Neuauflage kommt es am Samstagabend, wenn die „Nachfolger“ aufeinander treffen, wenn der ThSV Eisenach den Dessau-Roßlauer HV empfängt. Eintrittskarten sind in allen Preiskategorien vorab erhältlich online unter www.thsv-eisenach.de und natürlich am Samstag an der Abendkasse, die um 18.15 Uhr öffnet.