Die alleinige Verantwortung im Tor zu tragen, das entlastet mich.

Moment mal Jan-Steffen Redwitz (Torhüter des ThSV Eisenach)

Die Torhüter des ThSV Eisenach standen im bisherigen Saisonverlauf mehrfach in der Kritik. Trotz der Niederlagen gegen Champions-League-Sieger SG Flensburg-Handewitt (24:32) und im direkten Aufeinandertreffen von zwei in der Abstiegszone befindlichen Teams beim TBV Lemgo (30:35) bekam Keeper Jan-Steffen Redwitz gute Bewertungen. Nach der Verletzung von Routinier Svetislav Verkic trägt der im Sommer vom TV Neuhausen gekommene 26-jährige Keeper nahezu  die Hauptverantwortung im Eisenacher Kasten. Als Absicherung sitzt der 18-jährige Felix Krüger auf der Bank, Torhüter des von Christoph Jauernik und Ulrich Enke betreuten Jugendbundesligateams der Wartburgstädter.

Wir sprachen nach der Niederlage im Lipperland mit Jan-Steffen Redwitz:

Warum fuhr der ThSV Eisenach mit leeren Händen zurück?
Wir waren uns sicher, den TBV Lemgo knacken zu können. Wir reisten bestens vorbereitet in die Lipperlandhalle. Wir gaben auch kämpferisch alles. Da kann uns niemand einen Vorwurf machen! Doch uns unterliefen zu viele Fehler, wir haben leichte Bälle den Gastgebern förmlich in die Hand gespielt. Woran das liegt? Konzentrations- und Abstimmungsfehler? Wir sehen uns eigentlich auf einem guten Weck, schlucken einfach zu viele Gegentore. Daran müssen, daran werden wir weiter hart arbeiten.

Jan-Steffen Redwitz parierte in den letzten beiden Begegnungen zusammen 32 Bälle. Wie sieht er seine eigene Leistung?
Eine Steigerung ist da. Ich fühle mich richtig angekommen im Team des ThSV Eisenach. Die Trainingsarbeit mit unserem Torwarttrainer Walter Matosevic zahlt sich aus. Er gibt mir auch wertvolle mentale Hinweise. Vieles ist ein Kopfproblem. Ich brauchte Zeit zur Findung in Eisenach: die Spielklasse, das Niveau, neue Mitspieler. Ich hoffe, Svetislav Verkic kehrt bald zurück und wir können konstant einen guten Standard abrufen. Im Angriff dürfen aber einfach nicht so viele Bälle aus der Hand gegeben werden. Dann hat es der Torhüter gegen frei vor ihm auftauchende Gegenspieler besonders schwer.

Svetislav Verkic fehlte zuletzt verletzungsbedingt. Belastet es sie, alleinig die Hauptlast für das Tor zu tragen?
Im Gegenteil. Die Situation entlastet mich. Musste ich zuvor befürchten, nach ein oder zwei Fehlern ausgewechselt zu werden, kann ich mich jetzt voll auf den nächsten Angriff konzentrieren. Bei einem Torwartwechsel muss der andere Kollege erst einmal ins Spiel finden. Wer drin bleibt, fängt also nicht bei Null an. Kehrt Svetislav Verkic zurück, hoffe ich auf einen gesunden Konkurrenzkampf, der uns beide puscht und der Mannschaft zugute kommt. Schließlich haben wir alle ein ganz großes Ziel!

Foto: Bei einer gelungenen Parade: Jan-Steffen Redwitz, der Torhüter des ThSV Eisenach

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