Die Eisenacher Zeit war für mich eine ganz besondere!

Im Interview der Ex-Eisenacher Dragan Jerkovic, jetzt Torhüter des VfL Eintracht Hagen 

Von 2001 bis Februar 2005 trug Dragan Jerkovic das Trikot des ThSV Eisenach. Der Keeper wechselte für wenige Monate zum SV Post Schwerin. Weitere Stationen: Juni 2005 bis 2006: RK Agram Medvescak Zagreb, von 2006 bis 2007 Kadetten Schaffhausen, von 2007 bis 2009 RK Zagreb, 2009 bis 2010 FC Porto, 2010 bis 2013 US Creteil. Im Sommer 2013 erfüllte sich sein Wunsch auf eine Rückkehr nach Deutschland. Der TV Bittenfeld nahm den Routinier unter Vertrag. Da es mit Torhütern ähnlich wie mit dem Wein ist, mit den Jahren immer besser, marschierte Dragan Jerkovic mit dem TV Bittenfeld-Stuttgart in die DKB Handball-Bundesliga. Er kommt am Samstag, 18.11.2017 zurück in die Werner-Aßmann-Halle, als Torhüter des Aufsteigers Eintracht Hagen, zu dem der knapp 42-Jährige im Sommer wechselte. Am 14. Spieltag der 2. Bundesliga stehen sich der ThSV Eisenach und Eintracht Hagen gegenüber (Anwurf: 19.30 Uhr).

Wir sprachen mit dem ehemaligen kroatischen Nationaltorhüter:
Wie kam es im Sommer zum Wechsel vom TVB Stuttgart zu Eintracht Hagen?
Mein Vertrag lief aus. Der TVB Stuttgart hat gute jüngere Torhüter. Ich wollte aber noch nicht ausschließlich als Trainer arbeiten. Da erreichte mich das Angebot vom Drittligisten Eintracht Hagen. Ein Zweitliga-Aufstieg lag zu dem Zeitpunkt noch in der Ferne. Natürlich schön, dass es über die Quali geklappt hat. Mit Tobias Mahnke bilde ich das Zweitliga-Torhüterduo. Ich fungiere zugleich als Torwarttrainer.

Aktiver Handball-Torhüter, das also noch immer Spaß?
Die Kombination aktiver Torhüter und zugleich Torwarttrainer bei Eintracht Hagen macht mir großen Spaß. Eine Muskelverletzung habe ich nun auskuriert, bin fit. Tobias Mahnke wartet mit stabilen guten Leistungen auf. Ich halte mich bereit, bin zur Stelle, wenn ich gebraucht werde.

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Wie siehst Du deine Rolle als „alter Hase“ beim Aufsteiger?
Ich leite das Torwarttraining und stehe bereit, wenn es mal bei Tobias Mahnke, unserer Nummer 1, nicht so läuft. Mit meinem reichlichen Erfahrungsschatz kann ich als aktiver Keeper und als Torwarttrainer helfen.

Dragan Jerkovic denkt also noch nicht ans Aufhören?
Mein Vertrag läuft bis 2019. Wenn ich gesund bleibe, möchte ich den auch erfüllen. Handball ist mein Leben. Auch nach meiner aktiven Laufbahn will ich mit dem Handball verbunden bleiben.

Wie siehst Du die ersten 13 Spieltage aus Sicht von Eintracht Hagen?
Wir hatten bisher ein schweres Punktspielprogramm, zudem plagten uns Verletzungen. Zuletzt konnten wir punkten. Der Sieg gegen Hildesheim, ohne Zweifel eminent wichtig, stärkte unser Selbstvertrauen. Jeder Punkt, jeder Sieg bringt uns als Aufsteiger voran, unserem Ziel Klassenerhalt näher.

Deine Zeit in Eisenach ist schon etliche Jahre her. Hast Du noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielern?
Meine lange Laufbahn weist viele Stationen auf. Eisenach war eine ganz besondere: das Team, die Fans, die Menschen in einer schönen Stadt. Unvergesslich, der Derby-Sieg in brodelnder Atmosphäre einer ausverkaufter Werner-Aßmann-Halle über den SC Magdeburg. Und natürlich, meine Tochter wurde 2002 in Eisenach geboren. Sie erinnert mich stets an eine ganz tolle und nachhaltige Zeit. Kontakt habe ich noch zu Karsten Lehmann, Karsten Wöhler und zum damaligen und heutigen Pressesprecher des ThSV Eisenach.

Kommen wir zum Heute. Der ThSV Eisenach hat in dieser Saison bisher alle Heimspiele verloren, da will sicherlich auch Eintracht Hagen die Zähler mitnehmen?
Diese Heimbilanz, für mich unfassbar. Während meiner Zeit und auch die Jahre danach, viele  Gastmannschaften hatten die Hose voll, andere zumindest gehöriges Fracksausen. Ich leide mit meinem ehemaligen Verein. Ich sehe den ThSV Eisenach, mit einer namentlich gut besetzten Mannschaft, am Samstag in der Favoritenrolle. Mit dem Schwung vom Sieg über Hildesheim wollen wir jedoch in der Werner-Aßmann-Halle punkten. Für beide Mannschaften steht ganz viel auf dem Spiel. Beide, die Eisenacher noch einen Tick mehr, brauchen beide Punkte. Ein schönes Spiel wird es wohl nicht…