Eigene Fehlerquote minimieren

Erneut steht für den ThSV Eisenach ein Aufeinandertreffen mit einem Team aus dem Hessischen auf dem Punktspielplan der DKB Handball-Bundesliga. Die Wartburgstädter empfangen am Samstag, 26.10.2013 um 19.00 Uhr in der heimischen Werner-Aßmann-Halle die MT Melsungen.

«Ein Team, das sich im Sommer mit am besten verstärkt hat. Die MT Melsungen ist eines der sieben Top-Teams der Liga», charakterisiert Adalsteinn Eyjolfsson, der Coach des ThSV Eisenach, den samstäglichen Kontrahenten. Dieser belegt nach einem 33:31-Erfolg über Frisch Auf Göppingen mit 12:8 Punkten Tabellenplatz 8, mit lediglich drei Zählern Rückstand auf den Tabellen-Dritten Rhein-Neckar-Löwen. Zu Wochenmitte haben die Schützlinge von Michael Roth ihre Aufgabe im DHB-Pokal gegen den VfL Gummersbach mit 32:27 erfolgreich gelöst. Die Hessen lechzen in dieser Saison nach einem Startplatz für den Europapokal. Ihre Griechen-Fraktion mit Alexandros Vasilakis, Grigorios Sanikis und Savas Karipidis gehört nicht mehr zum Aufgebot.

Aufsteiger ThSV Eisenach belegt mit bisher drei Pluszählern den vorletzten Tabellenplatz und sieht sich trotz des Heimvorteils nur in der Außenseiterrolle. Im Februar dieses Jahres standen sich beide Vertretungen an gleicher Stelle im DHB-Pokal gegenüber. Die Hessen zogen damals mit einem mühelosen 31:25-Erfolg ins Final Four des Pokalwettbewerbes ein.

«Die personelle Zusammensetzung beider Mannschaften hat sich inzwischen enorm verändert. Die Pokalpartie dürfte nicht im Hinterkopf umher spuken», erklärt Adalsteinn Eyjolfsson. Er muss weiterhin auf seine langzeitverletzten Stammkräfte Girts Lilienfelds, Nicolai Hansen und Branimir Koloper verzichten. Torhüter Rene Villadsen plagt sich weiterhin mit Aduktorenproblemen umher, kann nur ganz dosiert trainieren.

«Wir müssen unsere eigene Fehlerquote nach Ballgewinnen minimieren», lautet die Vorgabe von Eisenachs Trainer, der mit seinen Mannen auch an der Verbesserung des Überzahlspieles gearbeitet hat. Auch das taktische Mittel des zusätzlichen Feldspielers bei eigenem Ballbesitz zugunsten des Torhüters spielt bei den Eisenachern, in Wetzlar erstmals praktiziert, weiterhin eine Rolle.

Die Aufgabe der Spielsteuerung werden sich Tomas Sklenak und Hannes Jon Jonsson teilen. Kreativität und Durchschlagskraft im Angriff sind gefragt, um das Abwehrbollwerk der Hessen zu knacken. «Wir müssen die Abwehrrecken der Hessen in Bewegung bringen», steht im Drehbuch von Eisenachs Trainer für seine Crew.

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«Die MT Melsungen hat einen der besten Deckungsinnenblocks der Liga mit Felix Danner, Daniel Kubes sowie Philipp und Michael Müller. « Diese Abwehrrecken demonstrieren Biss und Aggressivität. Mit den Neuzugängen hat die MT Melsungen einen Charaktergewinn zu verzeichnen. Die MT Melsungen hat sich von allen Teams der Liga mit am besten verstärkt.

Die Abwehr im Zusammenspiel mit dem Torhüter ist das Prunkstück. Mit ihr als Ausgangspunkt werden die Tempogegenstöße über die Außen Johannes Sellin und Michael Allendorf abgeschlossen», ergab die Videoanalyse für Eisenachs Trainer.

Zwischen 1994 und 1997 lieferten sich der ThSV Eisenach und die TG Melsungen packende Duelle in der 2. Handballbundesliga. Unvergessen das Aufeinandertreffen am 19. April 1997 in der völlig überfüllten Werner-Aßmann-Halle. Vor laufenden Fernsehkameras vollzog der ThSV Eisenach mit einem 26:21 über die TG Melsungen den letzten Schritt in die 1. Handballbundesliga. Spieler und Verantwortliche der TG Melsungen feierten damals mit den Eisenachern ehrlichen Herzens den Aufstieg. Dieses Glücksgefühl genossen die Melsunger selbst zum Ende der Saison 2004/2005. An dieser Erfolgsgeschichte und der damit beginnenden Erstligazugehörigkeit schrieb Karsten Wöhler, heute der Geschäftsführer der ThSV-Marketing GmbH, als spiel- und kampfstarker Linksaußen ein nicht unwesentliches Stück mit.

Die Hessen, inzwischen als MT Melsungen, haben sich im Oberhaus etabliert. Über Rotenburg bezogen sie in Kassel, in der 4300 Zuschauer fassenden Rothenbach-Halle, ihr Heimquartier. Mit der Rückkehr des ThSV Eisenach in die Eliteliga treffen nun beide Teams wieder aufeinander.

Das Gesicht der MT Melsungen wandelte sich in den vergangenen Jahren. Die Leistungskurve zeigt seit 2010 nach oben. Dieser Aufwärtstrend wird maßgeblich von Trainer Michael Roth bestimmt, der im Jahr 2010 vom hessischen Ligakonkurrenten HSG Wetzlar kam. Ein absoluter Glücksgriff für die MT Melsungen. In der Vorsaison wurde Platz 10 belegt, gelang zugleich der bereits erwähnte Einzug ins Final Four des DHB-Pokals.

Eintrittskarten für den thüringisch-hessischen Nachbarschaftsvergleich ThSV Eisenach contra MT Melsungen sind am Spieltag ab 17.45 Uhr noch an der Tageskasse der Werner-Aßmann-Halle erhältlich.

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