Ein Erfolgserlebnis wäre wohl der Dosenöffner!

Nachgefragt bei Christoph Jauernik, dem Coach des ThSV Eisenach

Zum 8. Spieltag der laufenden Saison in der 2. Handballbundesliga der Männer empfängt der ThSV Eisenach am Samstag, 07.10.2017 um 19.30 Uhr den Bergischen HC. Tabellen-Vorletzter gegen Tabellenführer. Diese Konstellation war, was die Wartburgstädter anbelangt, nicht zu erwarten. Dass der Bergische HC als Erstliga-Absteiger und heißer Aufstiegsanwärter die Tabelle anführt, kommt nicht so überraschend.

Vor der Partie sprachen wir mit Christoph Jauernik, dem Coach des ThSV Eisenach:

Der ThSV Eisenach nach 7 Spieltagen auf dem vorletzten Tabellenplatz; da rast bei vielen das blau-weiße Herz vor Angst. Was können Sie zur Beruhigung verabreichen?

Zur Beruhigung kann ich wenig sagen. Die Lage ist, wie sie ist. Unser Auftrag, so schnell wie möglich Punkte sammeln. Wir haben 7 von 38 Spieltagen absolviert. Vor uns liegt also noch ein reichliches Stück Saison. Wir dürfen uns natürlich nicht auf die 2. Saisonhälfte konzentrieren, wir müssen die nächsten Spiele mit Pluspunkten abschließen.

Die nun anstehenden Paarungen gegen Spitzenteams der Liga lassen kaum auf Punktezuwachs hoffen…?

Der Spielplan hält in dieser Phase Hochkaräter bereit. Es sind Kontrahenten, die schon vor der Saison ganz oben erwartet wurden, ihrer Favoritenrolle aktuell gerecht werden. Wir können nur auf Überraschungen setzen. Wir werden versuchen, wie auch zuletzt stets, unsere eigene Leistung einbringen, dann schauen, was die Anzeigetafel hergibt. Egal, wie stark der Gegner ist, wir müssen verstärkt auf unsere eigene Leistung schauen.

Es immer wieder die Rede davon, die vorhandene Qualität nicht auf das Parkett zu bringen. Reicht es da, an Stellschrauben zu drehen? Oder müssen Sie einen Dosenöffner suchen?

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Der Dosenöffner wird ein Erfolgserlebnis sein! Die Qualität ist da. Ob nun mehr oder weniger als im letzten Jahr, sei dahingestellt. In den Begegnungen gegen die HSG Konstanz und den Wilhelmshavener HV vermochten wir es nicht, diese vorhandene Qualität durchgängig auf den Punkt zu bringen. Unser Hauptmanko: der Tabellenstand. Ein Erfolg wird das Selbstverständnis der Mannschaft erhöhen! Wir müssen uns entwickeln. Es ist nicht so, dass wir die Werkzeugkiste öffnen und Top-Werkzeuge herausnehmen. Es sind Werkzeuge, die erst noch geschliffen und spitz gemacht werden müssen.

Mit dem Bergischen HC gastiert der verlustpunktfreie Tabellenführer und Aufstiegsfavorit Nummer 1. Was zeichnet dieses Team aus?

Der Bergische HC ist in der Vorsaison nach einer ganz starken Rückrunde sehr unglücklich aus der DKB Handball-Bundesliga abgestiegen. Die Mission heißt Wiederaufstieg. Der BHC ist auf bestem Weg dazu. Er präsentiert sich in allen Bereichen sehr stark, hinterlässt einen dominanten Eindruck. Ein sehr starkes Auswärtsspiel beim ASV Hamm-Westfalen ist ein Beleg. Ein unglaubliches Selbstverständnis in allen Mannschaftsteilen zeichnet das Team aus: Gegenstoß, Positionsangriff, Abwehrbereich, Torwart-Spiel. Starkes und stabiles Auftreten! Der souveräne Start in der 2. Bundesliga mit 7 Siegen in 7 Spielen hat natürlich das Selbstvertrauen wachsen lassen.

Ohne tiefzustapeln, Ihre Mannschaft ist Außenseiter. Wie wollen Sie den Bergischen Löwen dennoch Paroli bieten?

Sehr schnelles Umschaltspiel zeichnet den Tabellenführer aus. Wir werden natürlich versuchen, unsere Angriffe effizient abzuschließen; egal, wie das gelingt, schnelles Zurückarbeiten steht ganz oben. Vielleicht sind wir mutig, finden eine Abwehrvariante, um den Bergischen HC unter Druck zu setzen.

In welcher personellen Zusammensetzung wird Ihre Mannschaft auflaufen?

Hinter Marcel Niemeyer, der sich beim Auswärtsspiel in Balingen eine Knieverletzung zugezogen hat, und dem erkrankten Marcel Popa stehen Fragezeichen.

Th. Levknecht

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