Eine Karawane von der Wartburg ins Erzgebirge

Der Klassiker der 2. Handballbundesliga der Männer steigt am Sonntag, 28.11.2010 um 17.00 Uhr in der Erzgebirgshalle Aue-Lößnitz! Der ThSV Eisenach gastiert beim EHV Aue; das ewig junge Traditionsderby, das seit Jahrzehnten die Handballfans in Thüringen und im Erzgebirge geradezu elektrisiert. Aus Eisenach setzt sich am Sonntag eine Karawane aus zwei großen Sonderbussen des ThSV-Fanprojektes, mehreren Kleinbussen und unzähligen Pkw in Richtung Erzgebirge in Bewegung.
«Diese Fanunterstützung macht uns stolz. Die Werner-Aßmann-Halle auf Tour ins Erzgebirge», erklärt Adalsteinn Eyjolfsson, der Coach des ThSV Eisenach. Der EHV Aue rechnet auch aufgrund des Zuschauerzuspruchs aus Thüringen mit der Saisonrekordkulisse in der 2200 Zuschauer fassenden Erzgebirgshalle.
Für beide Teams steht viel auf dem Spiel, geht es um wichtige Zähler für die Qualifikation zur eingleisigen 2. Handballbundesliga. Der ThSV Eisenach rangiert derzeit mit 15:11 Punkten auf Tabellenplatz 8, der ein Ticket für die neue Liga beinhalten würde. Die Gastgeber haben auf den für die Qualifikation so bedeutungsvollen Platz 9 bereits fünf Punkte Rückstand. Mit dem Rekordetat der Vereinsgeschichte (930000 €) und zwei namhafter Neuverpflichtungen für den Rückraum, dem 23-jährigen Esten Janar Mägi und dem 21-jährigen Schweden Frederik Salmin, bei keinerlei Abgängen (!), ging der EHV Aue in die Saison 10/11. Zum Aufgebot gehören auch die Ex-Eisenacher Zbynek Vesely (mit 74 Treffern auf Rang 8 der Torjägerliste der Liga) und Torhüter Timo Meinl. «Wir wollen und wir müssen das Ziel eingleisige zweite Liga angehen», betonte Maik Nowak, der Trainer des EHV Aue, im Sommer mit Blick auf den Kraftakt. Sportlich lief es allerdings bisher nicht wunschgemäß,
9: 17 Punkte ergeben aktuell nur Platz 12.

EHV-Keeper Timo Meinl: «Ein Sieg über Eisenach ist nahezu Pflicht!»
«Wir müssen die Kurve kriegen. Ein Sieg gegen die als auswärtsschwach bekannten Eisenacher ist nahezu Pflicht. Aufgrund der vielen aus Eisenach anreisenden Anhänger dürfte es eine ausgesprochen stimmungsvolle Kulisse geben», erklärt EHV-Torhüter Timo Meinl, noch in der Saison 07/08 Kapitän des ThSV Eisenach, nun in der dritten Spielserie in Folge im Kasten der Erzgebirger. «Wir freuen uns auf dieses Derby. Vor großen Zuschauerkulissen macht das Handballspielen richtig Spaß», erklärt Karsten Wöhler, der Geschäftsführer der ThSV-Marketing GmbH, rückblickend auf seine eigene lange und erfolgreiche Kariere. «Derbys haben ihre eigenen Gesetze. Daher kann auch für den Sonntag kein Team als Favorit benannt werden», so Eisenachs Trainer Adalsteinn Eyjolfsson. In einem ähneln sich zweifellos beide Mannschaften, sie haben ein Heim- und ein Auswärtsgesicht. Aue konnte bisher von Reisen ein einziges Pünktchen mitbringen, Eisenach auch nur einen Zähler mehr. «Ganz klar, der EHV Aue wird gegen uns mit dem Pfund seiner Heimstärke wuchern wollen, auf eine robuste 6:0- oder 5:1-Abwehr setzend», erklärt Adalsteinn Eyjolfsson. Der Isländer hat großen Respekt vor dem Auer Rückraum mit seinem Landsmann Agnar Agnarsson sowie Alexander Matschos und Janar Mägi. Rechtsaußen Zbynek Vesely, bis Sommer 2007 in Eisenach, gerade das 33. Lebensjahr vollendend, ist der Tempogegenstoßspezialist und sicherer Vollstrecker vom Siebenmeterpunkt. In der Vorwoche unterlag der EHV Aue in Saarlouis mit 24:32. Ernüchtert konstatierte Aues Manager Rudiger Jurke, «das war hinten wie vorn einfach zu wenig».

ThSV Eisenach wahrscheinlich mit stärkstem Aufgebot

«Mein großer Traum, die vielen mitfahrenden Anhänger kehren mit strahlenden Augen nach Thüringen zurück», legte Adalsteinn Eyjolfsson zur turnusmäßigen Pressekonferenz seine Gemütslage offen. Die personellen Voraussetzungen sind günstig. Die Wartburgstädter werden dieses Traditionsderby wahrscheinlich mit voller Kapelle bestreiten, wollen an die famose Leistung vom jüngsten 32:27-Heimerfolg über den Tabellen-Dritten SG Bietigheim anknüpfen. Da wird Alexander Koke als Spielgestalter gefragt sein, der auch Ballstafetten für die Außen auslöst. Die Eisenacher hoffen auf ein erfolgreiches Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter.
«Im Stile einer Spitzenmannschaft», überschüttete Jochen Zürn, der Coach der SG Bietigheim, die Eisenacher am vergangenen Spieltag geradezu mit Lob. Den Beweis hierfür blieb der ThSV Eisenach auswärts bisher zumeist schuldig. Aber vielleicht geht ja der Wunsch von ThSV-Coach Adalsteinn Eyjolfsson am ersten Advent, am Sonntag, in Erfüllung….

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