Eisenacher für Kickbox-Europameisterschaft in Skopje/Mazedonien nominiert

Interview mit Jean-Michel Brandt, welcher als einziger Thüringer für Deutschland bei der Europameisterschaft antreten wird. Die EM im Kickboxen findet vom 2. bis 9. September 2017 in Skopje/Mazedonien statt. Insgesamt sind 51 deutsche Sportler in den Jugend- und Juniorenklassen nominiert. Sechs davon starten im Leichtkontakt-Kickboxen. Einer von ihnen der Eisenacher Sportler, welcher in der Gewichtsklasse bis 63kg starten wird.

Wann und wie hast Du von der EM-Nominierung erfahren?
Erfahren  von der Nominierung hab ich  zum einen durch  meinen Heimtrainer Michael Berk und zum anderen durch die Liste der EM-Nominierungen, welche immer vom Bundesverband für Kickboxen (WAKO) online gestellt wird. Dies war ca. 2 Wochen nach der Deutschen Meisterschaft im Juni.

Welche Erfolge konntest du in der Vergangenheit erzielen?
Dieses Jahr war es der Deutsche Meistertitel im Leichtkontakt, darüber hinaus wurde ich zweiter bei den „Austrian Classics“ – einem großen internationalem Turnier und ebenfalls zweiter bei den „German Open“ in München.

Hast du mit der Nominierung gerechnet?
Eigentlich schon. Ich habe über das Jahr hinweg bewiesen, dass ich auch international mithalten kann. Als ich dann Deutscher Meister wurde, stand der Nominierung eigentlich nichts mehr im Wege.

Im letzten Jahr hast du bereits an der WM in Irland teilgenommen. Wie ist es dort gelaufen?
Leider bin ich dort in der ersten Runde ausgeschieden. Mit mehr Konzentration hätte es vielleicht für die nächste Runde gereicht. Aber so konnte ich eine Menge Erfahrung sammeln und einen ersten Einblick auf solch große Turniere bekommen.

Siehst du es als Vorteil an, dass du 2016 an der WM teilgenommen hast?
Ja, auf jeden Fall. Es hat mir gezeigt, wo meine Schwächen liegen, aber auch, wo ich Stärken habe. So konnten mein Trainer und ich diese Erfahrungen nutzen um mich wieder intensiv auf die EM vorzubereiten. Außerdem weiß ich jetzt, wie das ganze abläuft. Somit wird die Aufregung nicht ganz so groß sein.

Wie hast du dich auf die EM jetzt vorbereitet? Wird das Training oder gar die Ernährung umgestellt?
Das Training und die Trainingsintensität wurden angepasst. Ich habe mich intensiv und oft mit allen fortgeschrittenen Wettkämpfern und Trainern der Kampfsportschule Berk vorbereitet. Neben den Sparringseinheiten in Eisenach und Bad Salzungen stand zudem im August noch ein Trainingscamp in Hessen bei Andreas Riem, dem Sportdirektor der WAKO, auf dem Plan. Außerdem gab es wie im letzten Jahr einen Trainingsplan von meinem Trainer Michael Berk, welcher alle Aspekte wie Ausdauer, Technik, Kraft und Taktik abdeckt. Somit konnte ich mich optimal vorbereiten. Die Ernährung wurde dieses Jahr nicht umgestellt, da ich in einer höheren Gewichtsklasse kämpfe und zwar bis 63kg. Da ich bis dahin noch Luft habe, konnte ich dieses Jahr sogar das ein oder andere Stück Schokolade mehr essen, auf welches ich letztes Jahr verzichten musste.

Mit 18 Jahren bist du ein relativ  junger Sportler. Welche Ziele hast du dir gesetzt?
Ein großes Ziel war schon immer die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft oder Europameisterschaft, das nächste Ziel ist eine Platzierung auf solch einem Turnier. Des Weiteren will ich auch den Meistergrad, also den schwarzen Gürtel im Kickboxen erhalten.

Was sagen die Eltern/Freundin/Freunde zu deinen bisherigen Erfolgen?
Meine Familie ist unglaublich stolz auf mich und steht zu 100% hinter mir. Vor allem mein Vater, der auch seit 3 Jahren Kickboxen macht und schon etliche Trainingseinheiten mit mir aushalten musste. Freunde finden das ganze echt spannend und freuen sich immer für mich mit, wenn ich mal wieder einen Erfolg zu feiern habe.

Kann man deine Kämpfe in Deutschland ansehen?
Wie auch schon im letzten Jahr zu WM wird es, denke ich, wieder einen Livestream geben, welchen man sich im Internet anschauen kann.

Wie lange betreibst du den Sport schon?
Dieses Jahr feiere ich im Kickboxen mein 5-jähriges Jubiläum. Ich habe aber vorher schon 5 Jahre Karate gemacht und dort auch schon Erfahrung sammeln können. Daran konnte ich gut anknüpfen.

Was sind deine Stärken/Schwächen?
Eine Stärke wäre zum einen meine Schnelligkeit und mein Ehrgeiz, ich möchte unbedingt gewinnen. Eine Schwäche wie auch in dem letzten Jahr ist meine Deckung, welche ich aber durch Tipps und Tricks von meinem Trainer versuche, zu verbessern.

Du hast dieses Jahr dein Abitur am Elisabeth-Gymnasium gemacht. Wie geht es danach für dich weiter?
Ich werde ab Oktober in Jena Sport und Englisch auf Lehramt studieren.

Hast du ein Ritual vor den Wettkämpfen oder einen Glücksbringer dabei?
Ein Ritual ist äußerst wichtig, da man so den Körper und den Geist auf den Kampf vorbereiten kann. Ich habe mit meinem Trainer auch eins. Wir klatschen uns immer dreimal ab und umarmen uns danach nochmal. Danach weiß ich, dass es jetzt losgeht und ich kann mich voll und ganz auf den Kampf konzentrieren.

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