Gold für Deutschlands Special Olympics Handballer in Athen

Seit dem Jahr 2001 trainiert Carsten Schenk, Vereinsmitglied beim ThSV Eisenach und in der Vergangenheit selbst für die Wartburgstädter am Ball, in seiner Funktion als Nationaler Koordinator ehrenamtlich die deutsche Handballauswahl der Special Olympics und erreichte mit dem Team bei den Welt Spielen 2003 in Irland Platz 4 und im Jahr 2007 in China Platz 3. Der absolute Höhepunkt nun in diesem Jahr: Die Schützlinge von Carsten Schenk waren in Athen nicht zu bezwingen!

Das deutsche Auswahlteam setzt sich aus sechs sächsischen, einem baden-württembergischen, einem thüringischen und zwei hessischen Athleten zusammen. In einer souverän gestalteten Vorrunde, die Kontrahenten hießen Niederlande, Dänemark, Vereinte Arabische Emirate, Indien und Algerien, konnte ein deutlicher Leistungszuwachs gegenüber den bisherigen Teilnahmen an Welt Spielen nachgewiesen werden.
In einer langen, fast ein Jahr dauernden Vorbereitungsphase, wurde kontinuierlich auf dieses Highlight hingearbeitet. Besonders positiv, die mehrfach stattgefundenen Trainingswochenende in der Region Eisenach unter besten Bedingungen.
Zur Vorbereitung gehörten Trainingsspiele mit dem von Rene Vockenberg und Ralf Messer betreuten ThSV Eisenach III und Jugendmannschaften aus Hörselgau, in denen verschiedene Spielsysteme unter Wettkampfbedingungen getestet werden konnten.

In der Finalrunde in Athen traf die deutsche Auswahl auf Griechenland und Kenia. Und auch hier überzeugte das Team die Fans und die Trainer Carsten Schenk, Bernd Hartmann und Patricia Odriozola, setzte taktische Vorgaben gut um, startete aus einer stabilen Abwehr mit schnellen Tempogegenstößen und variablem Angriffsspiel – der Schlüssel für den Einzug in das Finale.

Der Finalkontrahent Kenia wird in der weltweiten Handballfamilie sicherlich nicht als Großmacht eingestuft, jedoch bei Special Olympics als Nation bekannt, die das große Potential und das Talent ihrer Athleten sehr gut entwickelt und völlig zu Recht bereits zum dritten Mal im Finale von Welt Spielen stand, die – wie die Olympischen Spieler de Nichtbehinderten – alle vier Jahre stattfinden.
Bei den Welt Spielen 2007 in Shanghai unterlag Kenia Gastgeber China im Finale, hatte das deutsche Team jedoch im Halbfinale in die Schranken verwiesen. (Im kleinen Finale im Platz 3 holte sich Deutschland damals gegen Griechenland Bronze.)

Die schnellen und spielstarken keniatischen Spieler erwischten im Finale den besseren Start und stellten die deutsche Abwehr wiederholt vor große Probleme. Im Angriff unterliefen zudem einfache Fehler, bei einigen Würfen stand auch das Glück nicht zur Seite. Mit zunehmender Spieldauer wuchs dann auch die Nervosität vor 1500 Zuschauern.
Kenia ging mit einem Plus von drei Treffern in die Halbzeitpause. Aus dieser kehrten die deutschen Spieler wie umgewandelt zurück, fanden zu erfolgreichem Spielfluss. Mit großer Disziplin und leidenschaftlicher Spielweise agierte die deutsche Auswahl in der zweiten Hälfte und bog langsam auf die Siegerstraße ein. Entscheidend war, aus der Abwehr gelangen vermehrt Ballgewinne. «Hervorzuheben der bärenstarke Stephan Ronschkowiak aus Delitzsch und der am Finaltag blendend aufgelegte Andreas Sperling aus Radebeul», erinnert sich Carsten Schenk und fügt zugleich hinzu, «ganz wichtig, dass unser Hauptwerfer Daniel Neumann aus Werdau den Schalter umlegten konnte und er trotz Manndeckung wichtige Bälle zum 16:13-Sieg versenkte.» Nur allzuverständlich, das Jubelmeer nach dem Abpfiff….
«Für uns ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Wir sind alle sehr stolz auf dieses Team», freut sich Trainer Carsten Schenk über den Erfolg der Mannschaft.

Das Team
Die Spieler: Marcel Biebl, Uli Fischer, Ronny Gross, Mario Kielgass, Rene Krüger, Daniel Neumann, Rico Roick, Stephan Ronschkowiak, Andreas Süerling
Trainer: Carsten Schenk, Bernds Hartmann, Patricia Odriozola