Guter Handball – aber 9-Tore-Polster schmolz in der Schlussphase

In seiner aktiven Zeit schenkte Rückraumkanonier Axel Kählert im Trikot der DHfK Leipzig den Eisenacher Handballern in vielen Erstligaduellen manch bittere Pille ein. Hans-Joachim Ursinus, der Trainer des ThSV Eisenach, kann davon ein Lied singen. Am Samstag gehörte der in Halle wohnende Axel Kählert zu den ersten Gratulanten im Trainerzimmer von Hans-Joachim Ursinus.
Im thüringisch-hessischen Nachbarschaftsvergleich feierte der ThSV Eisenach vor über 1700 Zuschauern einen 27:24 (16:11)-Erfolg über den TV Hüttenberg. «Die Eisenacher haben richtig guten Handball gespielt», verteilte Jan Gorr, der Trainer des TV Hüttenberg, ein dickes Kompliment. «Selten hat uns eine Mannschaft so durcheinander gewirbelt», gestand der mit 29 Lenzen jüngste Trainer der Liga.

Christoph Jauernik sorgte im Vorwärtsgang am ThSV- Regiepult für ein geradezu höllisches Tempo. Die Hessen verloren in der Defensive regelrecht die Übersicht. Die Eisenacher Abwehr mit einem gut aufgelegten Timo Meinl im Tor ließ hingegen die oftmals einfallslosen Gäste nicht zur Entfaltung kommen. Mit Rotation im Rückraum schufen die Eisenacher immer neue Überraschungsmomente, auch wenn Neuzugang Pavel Prokopec bei seinem Heimdebüt im Vorwärtsgang noch nicht alles gelang. «Er sorgte im Abwehrverband für Stabilität», stellte Trainer Hans-Joachim Ursinus klar. Torgefahr von allen Positionen, dem erstligaerfahrenen Torhüteroldie Waldemar Strzelec (39 Jahre) im Kasten der Hessen wurde gehörig eingeheizt.

Per Doppelschlag baute Linksaußen Karsten Wöhler den Vorsprung seines Teams gar auf 22:13 (40.) aus. Damit war allerdings das ganz große Feuer erloschen. «Wenn nicht jetzt, wann dann», so Trainer Hans-Joachim Ursinus, und wechselte kräftig durch. Es holperte fortan. Der TV Hüttenberg, in der Vorsaison Tabellenplatz 4 belegend, zeigte nun sein zweites, sein besseres Gesicht, nutzte Nachlässigkeiten der Eisenacher, um Treffer auf Treffer aufzuholen. Auch wenn den Eisenachern fortan nur noch fünf Treffer gelangen, der Sieg geriet nicht in Gefahr. «Das zweite Drittel hat uns wichtige Aufschlüsse gegeben, woran wir noch arbeiten müssen», so das Resümee von Hans-Joachim Ursinus und Detlef Henkel, dem Eisenacher Trainergespann. Beide ließen am Abend einst hitzige Duelle mit Axel Kählert nochmals aufleben. «Weißt du noch», so begann mancher Satz.
Der zweite Sieg im zweiten Spiel des Jahres 2008. «So kann es weiter gehen», flachste Karsten Wöhler aufgekratzt. Am kommenden Sonntag, 17.02.08 gastiert der ThSV Eisenach bei der SG Wallau-Massenheim.

Statistik
ThSV Eisenach: Meinl, Nositschka (bei drei Strafwürfen); Hoffmann (3), Trautvetter (4), Sklenak (3), A. Wöhler (1), Weiß (n.e.), Riehn (2), Luther, Mellack (2), K. Wöhler (4/1), Kastelic, Jauernik (6/4), Prokopec (2/1)

TV Hüttenberg: Strzelec, Lang (bei einem Strafwurf und ab 52.); Weber (7/6), Lex (2), Laudt (1), Jezewski (3), Allendörfer (5), Scholz, Mitteis, Bepler, Stelzenbach, Langenbach (4), Billek (2), Wegner

Zeitstrafen: Eisenach 5 x 2 Min.; Hüttenberg 3 x 2 Min.
Siebenmeter: Eisenach 7/6; Hüttenberg 6/6
Schiedsrichter: Köhler/Wiggershaus (Geilenkirchen/Hagen)