Handball: Enttäuschender Jahresauftakt des ThSV Eisenach

Handball-Zweitbundesligist ThSV Eisenach vermochte beim ersten Auftritt im neuen Jahr nicht an die Punktspielleistungen vom Dezember anzuknüpfen. Die Wartburgstädter erreichten beim Neujahrsturnier der SG Bruchköbel (Nähe Hanau) überraschenderweise nicht das Finale. Das Fehlen der Stammkräfte Tomas Sklenak (Auswahlaufgaben mit Tschechien), Pavel Prokopec (grippaler Infekt) und Karsten Wöhler (Schulterverletzung) führte zu einem erheblichen Qualitätsverlust. Für Maik Handschke war der Auftritt seiner Crew enttäuschend und dennoch aufschlussreich.
«Geradezu fahrlässig, wie die zweite Reihe die Chance ungenutzt ließ, sich für die Punktspielaufgaben zu empfehlen», schüttelte Eisenachs Trainer verständnislos den Kopf. Im von gastgebenden hessischen Oberligisten SG Bruchköbel bestens organisierten Turnier (Spielzeit jeweils 2 x 15 Min.) unterlagen die Wartburgstädter nach Siegen über Landesligist TV Kesselstadt (17:15) und Oberligist SG Bruchköbel (20:12) im Halbfinale Regionalligist TV Gelnhausen 17:19. Damit war das erhoffte Finale gegen Punktspielkontrahent SG Wallau passe. Eine Vielzahl individueller Schnitzer, Konzentrationsschwächen und fehlendes Engagement prägten den Auftritt des ThSV Eisenach. «Das war schon ein kleiner Schock», gestand Maik Handschke. Der einstige Zweitbundesligist konnte mit stereotypen Angriffszügen ohne Pepp nicht entscheidend beeindruckt werden. Christoph Jauernik oder Alexander Schiffner vermochten in der Rolle des Regisseurs dem Spiel ihres Teams keinen gefährlichen Zuschnitt zu verleihen. Das kleine Finale gegen die «Freizeithandballer» des Sechs-Ligisten TV Kesselstadt (21:13 für Eisenach) war für den ThSV-Coach letztlich eine «Partie ohne Wert». Positiv herausstreichen wollte Maik Handschke das Engagement der jungen Philipp Lindner und Nils Weidner (beide 18 Jahre) sowie die solide Leistung des vor wenigen Tagen erst 18 Jahre gewordenen Keepers Julian Krüger.

Eine einzige Enttäuschung an diesem Tag war die Leistung von Girts Lilienfelds. Der Linkshänder agierte phasenweise sogar lustlos, wirkte wie ein «Fremdkörper». Adrian Wöhler war mit 13 Treffern zwar der erfolgreichste Werfer seines Teams, doch in der Defensive «schoss» er zahlreichen «Abwehrböcke». Bruder Karsten Wöhler dürfte auf Linksaußen weiterhin gesetzt sein. «Ein guter Handballer muss Angriff und Abwehr beherrschen», unterstreicht Maik Handschke. Mit je elf Treffern trugen sich Benjamin Trautvetter und Daniel Luther in das Turnierprotokoll ein.
Im Siebenmeterwerfen der Trainer erwies sich Maik Handschke als ausgesprochen treffsicher. Der ThSV-Coach versenkte alle Bälle. Seine Schützlinge indes brachten vom Punkt fünf Bälle nicht unter. Den Turniersieg und damit 500 € sicherte sich die SG Wallau mit einem souveränen 22:13-Erfolg im Finale über den TV Gelnhausen. Die Schützlinge von Mike Fuhrig, obwohl auch nicht in Bestbesetzung, glänzten im gesamten Turnierverlauf mit temposcharfen Angriffsaktionen und konzentrierter Abwehrarbeit, ließen, im Gegensatz zum ThSV Eisenach, auch in den beiden Begegnungen mit Regionalligist TV Gelnhausen einen Klassenunterschied klar erkennen.
Der ThSV Eisenach spielte beim Turnier in Bruchköbel mit Musil, Krüger; Hoffmann (6), Lilienfelds (8), A. Wöhler (13/1), Emmelmann (5), Trautvetter (11/1), Luther (11/1), Schiffner (7), Hartfiel (3), Lindner (3), Weidner (2), Jauernik (5/3)

Weiterer Test am Mittwoch in Kassel
Auf den Trainer des ThSV Eisenach wartet bis zur Fortsetzung der Punktspiele noch viel Arbeit. Einen weiteren Test unterziehen sich die Wartburgstädter am Mittwoch, 14.01.09 um 19.00 Uhr beim personell gut bestückten Regionalligisten SVH Kassel. «Ich erwarte da von unserer zweiten Reihe eine klare Steigerung», stellt Maik Handschke heraus.
Am Sonntag, 18.01.09 geht es in die Heimat von Eisenachs Trainer. Der ThSV Eisenach nimmt in Rostock an einem Turnier mit Erstbundesligist SC Magdeburg, Nord-Zweitligist SC Empor Rostock und Nordost-Regionalligist Bad Doberaner SV teil.

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