Handball: Treffen Velimir Petkovic – Rainer Osmann

Zwei alte Freunde trafen sich

Velimir Petkovic und Rainer Osmann hatten sich viel zu erzählen

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands traf Rainer Osmann als Trainer des ThSV Eisenach mehrfach auf von Velimir Petkovic betreute Mannschaften. Für das Handballurgestein von der Wartburg (Spieler, Kapitän, Trainer), inzwischen fast 50 Jahre im Verein (und jetzt Ehrenmitglied), gab es bei diesen sportlichen Auseinandersetzungen zumeist nichts zu lachen. Schon als junger Trainer fügte Velimir Petkovic Anfang der 90er Jahre mit dem TSV Rintheim in der 2. Handballbundesliga dem als Favorit angereisten ThSV Eisenach eine Niederlage bei. Auch als Coach der HSG Wetzlar triumphierte Velimir Petkovic im Erstligaduell. Dennoch entwickelte sich zwischen Rainer Osmann und Velimir Petkovic eine fortdauernde Freundschaft, riss der Kontakt nie ab. Als Velimir Petkovic Mitte Oktober des Vorjahres das Traineramt beim ThSV Eisenach übernahm, war Rainer Osmann hoch erfreut. Er war sich sicher, „nun geht es mit dem ThSV Eisenach wieder aufwärts“. Seitdem wurden die telefonischen Kontakte intensiviert. Trotz mancher Rückschläge, die Wartburgstädter stehen nach ganz harter Arbeit drei Spieltage vor dem Saisonende der 2. Handballbundesliga der Männer auf einem zum direkten Aufstieg berechtigenden 2. Tabellenplatz. Sie bezwangen am Himmelfahrtsvorabend den VfL Bad Schwartau mit 34:23 (15:12). Unter den nahezu 2.600 Zuschauern und mit einem Beifallssturm begrüßt, der inzwischen im Fränkischen lebende Rainer Osmann, dessen Herz an seinem Heimatverein hängt. Rainer Osmann weilte mit seiner Frau Gudrun und Enkel Anton in seiner Heimatstadt. Nach der Pressekonferenz fachsimpelten Rainer Osmann und Velimir Petkovic sehr intensiv, ging in den Gesprächen von Rainer Osmann mit den interessierten Journalisten oftmals der Blick in die Vergangenheit. „Vor 31 Jahren bekam ich als Kapitän von Motor Eisenach vom Eisenacher Bürgermeister den Schlüssel für die neu erbaute Sporthalle überreicht“, erinnerte sich Rainer Osmann. Am 25. April 1984 wurde der Sporthallenkomplex Katzenaue offiziell eröffnet. Nach der Wende beschloss der Eisenacher Stadtrat auf Vorschlag der Vereine ThSV Eisenach und SV Wartburgstadt Eisenach der Sporthalle den Namen „Werner-Aßmann“ zu verleihen. Jenes Mannes, der im Jahr 1958 Motor Eisenach zum Deutschen Meister im Feldhandball der DDR führte. Nach dem Erstligaaufstieg 1997 der von Rainer Osmann geführten Eisenacher Mannschaft, mit Jürgen „Bongo“ Beck als Kapitän, wurde die bis dato 1.400 Zuschauer fassende Werner-Aßmann-Halle durch den Bau von Tribünen hinter beiden Toren auf ein Fassungsvermögen von 3114 Zuschauern erweitert. Neuste Standards der Handball-Bundesliga fordern auch eine Tribüne an der zweiten Längsseite. Dies soll nach festen Zusagen einer höchstmöglichen Förderung durch die Thüringer Landesregierung im Jahr 2016 realisiert werden. Für die Saison 20ß15/2016, höchstwahrscheinlich in der 1. Handballbundesliga, hoffen die alten Freunde Rainer Osmann und Velimir Petkovic, wie natürlich auch die riesige Eisenacher Handballgemeinde, auf einen Kompromiss. Beide, der einstige und der jetzige Trainer des ThSV Eisenach, werden sicherlich noch oft miteinander telefonieren, sich aber auch in der einen oder anderen Halle Deutschlands treffen…

Th. Levknecht

Foto:
Mit geschichtsträchtigem Fanschal mit der Aufschrift: „Die Legende lebt weiter. BSG Motor Eisenach – und sie kriegen uns nicht kaputt“. Rainer Osmann (re.) mit Enkelsohn Anton (li) und Velimir Petkovic (Mitte)

Anzeige
Anzeige