Im Gespräch Günter Oppel: Zu Hause auf dem Wasser, der Erde und in der Luft

In diesem Jahr wurde der Eisenacher Günter Oppel 60 Jahre alt (jung). Mit Freunden und Bekannten feierte der Fleischermeister auf dem Flugplatz Kindel. Zahlreiche bekannte Sportler wie Roland Matthes, Klaus Bonsak waren gekommen. Vertreter aus Politik und Wirtschaft überbrachten ebenfalls persönlich die Glückwünsche. Die Redaktion EisenachOnline bat Günter Oppel zu einem Gespräch:

EisenachOnline: Ohne Sport geht es im Leben von Günter Oppel nicht, auf dem Wasser begann es.
Günter Oppel: Ja, 1969 bin ich zum Motorwassersport gekommen. Ein Bekannter aus Berlin nahm mich zum Rennen mit, mir hat es gefallen. Da habe ich mir ein solches Boot zugelegt.
EisenachOnline: Erfolgreich?
Günter Oppel: Ich wurde 1970 Vize-Weltmeister und dreimal in Folge DDR-Meister. Gefahren wurde in der Klasse R 1, Eigenbau bis 1000 ccm. Als Antrieb hatten wir einen Wartburgmotor.
EisenachOnline: Und dann gab es Wassersport mit Windunterstützung?
Günter Oppel: Nach neun Jahren Rennen fahren kommt der Tag wo man Schluss machen muss. Die Frau hatte immer Angst gehabt. Aber es ging nicht von 100 auf Null. Das Windsurfen kam auf. Ein Freund in Berlin baute das erste Surfbrett, ich bekam das dritte .
EisenachOnline: Wie war das damals in der DDR – Surfen eine neue Sportart?
Günter Oppel: Zu dieser Zeit haben sich alle Surfer auf der Autobahn gegrüßt, alle kannten sich. Es war eine große Familie und so war ich von der Stunde Null beim Windsurfen bei uns dabei.
EisenachOnline: Und wie man den Sportsmann kennt, mit Erfolg?
Günter Oppel: Ich war ja ein paar Jahre älter geworden und es gab keine Altersbegrenzung. Ich wurde sechster in der DDR-Meisterschaft.
EisenachOnline: Jeder Schüler kannte theoretisch Günter Oppel?
Günter Oppel: Richtig. Ich konnte nichts dazu. Ich wurde bei den Meisterschaften im Surfen zufällig fotografiert. Und so landete ich auf dem Titelbild für ein Schreibheft. 60 000 Hefte wurden gedruckt.
EisenachOnline: Wenn da Werbung drauf gewesen wäre! Was folgte dann?
Günter Oppel: Als es mit dem Surfen auch zu Ende ging, kam auch die Wende und die Zeit wurde knapper. Wir sind ins kalte Wasser geschmissen worden jeder musste sich profilieren. Auch ich habe nochmals viel gewagt. Der Erfolg gibt mir heute recht, das richtige gemacht zu haben.
EisenachOnline: Handball ist nun angesagt?
Günter Oppel: Handball war schon immer angesagt. Nach der Wende habe ich mit die Fäden zusammengehalten, um über Bundesliga-Handball in Eisenach diskutieren zu können.
EisenachOnline: Was macht ein Vorsitzender des ThSV-Fördervereins?
Günter Oppel: Wir unterstützen den Verein. Sind bei den Heimspielen dabei und versorgen die Gäste. Das Geld kommt dem gemeinnützigen Teil des Verein zu gute. Und ich habe ein gutes Verhältnis zu allen Spielern und da gibt es noch was Interessantes.
EisenachOnline: Bitte?
Günter Oppel: Ich habe bis jetzt gegen jeden Bundesliga-Spieler im Tischtennis gewonnen. Es ist ein Gesetz für jeden der nach Eisenach kommt, er muss gegen mich gewinnen….
EisenachOnline: Und nun ein neues Hobby, das Fliegen?
Günter Oppel: Ich wollte mir in Erfurt einen Surfanzug gemeinsam mit Thomas Schenk kaufen. Es ging sehr schnell, wir sahen einen Flieger über Erfurt, fuhren zum Flugplatz. Nach 30 Minuten saßen wir im Flugzeug. Zu Hause fragte meine Frau Hannelore: Habt ihr den Anzug ? Ja und eine Anmeldung für den Flugschein. Da hat sie uns für verrückt erklärt.
EisenachOnline: War die Flug-Schule einfach?
Günter Oppel: Ich musste mich mächtig reinknien. Mit Links war es nicht zu machen. Entweder man schafft es oder bleibt auf der Strecke. Ich bin glücklich es geschafft zu haben. Als erster echter Eisenacher habe ich noch den nachtflugschein gemacht.
EisenachOnline: 60 Jahre, nochmals unseren Glückwunsch, sind bewegte Jahre, was kommt denn nun?
Günter Oppel: Meine Frau sagt: hoffentlich wird er jetzt ein bisschen ruhiger.

Günter Oppel wurde auf der Jahreshauptversammlung des ThSV am 27. Novenber 2000 mit der Ehrennadel des Veines in Gold ge