Im hohen Norden nicht unter die Räder kommen

ThSV Eisenach gastiert beim Titelanwärter SG Flensburg/Handewitt – Rückraumspieler Patrik Hruscak mit Vaterfreuden

Der Sieg im Nordderby, der 28:26-Erfolg der SG Flensburg-Handewitt am Pfingstwochenende beim THW Kiel,  hat die Verhältnisse an der Spitze  der DKB Handball-Bundesliga neugeordnet. Die SG Flensburg-Handewitt ist nunmehr der einzige Verfolger von Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen.

In der Meisterschaftsfrage haben wir es weiterhin nicht selbst in der Hand, weiß SG Kapitän Tobias Karlsson und verspricht: Bis zum letzten Spieltag werden wir aber alles versuchen.

Die Rhein-Neckar Löwen fügen derzeit die Tabelle mit einem Punkt Vorsprung und dem um 49 Treffer besseren Torverhältnis vor der SG Flensburg-Handewitt an. Serienmeister THW Kiel ist nach zwei Niederlagen binnen einer Woche aus dem Titelrennen raus.

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Am Samstag, 21.05.2016 muss der ThSV Eisenach bei der SG Flensburg-Handewitt antreten (Anwurf um 15.00 Uhr in der mit 6.300 Zuschauern bereits ausverkauften FLENS ARENA). Die gastgebenden Schützlinge von Ljubomir Vranjes um die torgefährlichen Lasse Svan (bisher 143 Saisontreffer) und Anders Eggert (135), Rückraum-Rechten Holger Glandorf und Spielmacher Thomas Mogensen sowie Weltklasse-Torhüter Matthias Andersson, werden gegen den Underdog von der Wartburg hoch konzentriert zu Werke gehen, um sich alle Titelchancen zu erhalten. Sie können gegen die nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt ausweisenden Eisenacher zudem was für das Torverhältnis tun, um hier den Nachteil gegenüber den Rhein-Neckar Löwen abzubauen. Die Eisenacher Schlussleute Svetislav Verkic und Jan-Steffen Redwitz können sich auf einen „heißen Nachmittag“ einstellen.  „Nur nicht unter die Räder kommen“, heißt das oberste Gebot der Thüringer, die am Mittwochabend bei einer 28:29-Heimniederlage gegen EHF-Cup-Sieger Frisch Auf! Göppingen haarscharf an einem Punktgewinn vorbeischrammten. Die Schwaben waren heilfroh, beide Zähler mitzunehmen. Eine umstrittene Zeitstrafe gegen Eisenachs Nicolai Hansen und ein Pfostentreffer von Dusko Celica in der Schlussminute verhinderten einen Punktgewinn für die Gastgeber. „Nach dem sportlichen Erfolg in Nantes, den vielen in jüngster Zeit zu bewältigenden Fahrt-Kilometern und den Feierlichkeiten bin ich sehr froh, beide Punkte aus Eisenach mitzunehmen. Wir haben nicht den besten Handball gespielt, waren letztendlich aber erfolgreich“, bilanzierte Frisch Auf!-Coach Magnus Andersson. Seine Spieler bedankten sich unterdessen bei den drei die 700-Fahrt-Kilometer an einem Mittwochabend auf sich nehmenden grün-weißen Fans.

Uns fehlte ein Stück Cleverness,

konstatierte Eisenachs Trainer Gennadij Chalepo, der auf seine Rückraum-Linken Azat Valiullin und Borut Mackovsek verletzungsbedingt verzichten musste. Das dankbare Eisenacher Publikum verabschiedete, auch angetan von zuletzt vermissten spielerischen Komponenten, seine Mannschaft mit reichlich Beifall. Es hatte die Blau-Weißen auf dem Parkett die letzten Minuten stehend angefeuert. „Nur Kleinigkeiten haben einen Punktgewinn gegen einen  topp besetzten Gegner verhindert. Schade!“, bilanzierte Eisenachs Manager Karsten Wöhler.

ThSV Eisenach gelang gegen die SG Flensburg-Handewitt noch kein Punktspielsieg!
Nun folgt das schwere Auswärtsspiel bei der SG Flensburg-Handewitt. Die Geschichte der Aufeinandertreffen beider Teams um Erstligazähler lässt auch nichts an Deutlichkeit vermissen: Die SG Flensburg-Handewitt und der ThSV Eisenach standen sich bisher 19 Mal gegenüber. Die Norddeutschen verzeichneten 18 Siege.  Eine Partie endete mit einem Remis. Das Torverhältnis lautet 285:176. Die geschichtlichen Vorzeichen und die aktuelle Lage sprechen eine eindeutige Sprache.

Alle im Eisenacher Team sollten jedoch stolz sein, gegen einen solchen Top-Klub spielen zu dürfen. Sie sollten ohne Druck mit Freude und Lust in diese Begegnung gehen,

unterstreicht Eisenachs Trainer Gennadij Chalepo. Der am Mittwoch um 13.59 Uhr Vaterfreuden genießende rechte Rückraumspieler Patrik Hruscak (Sohn Patrik erblickte im Eisenacher St. Georg-Klinikum das Licht der Welt), steht beim ThSV Eisenach wieder für Einsätze bereit. „Er hat den Kopf wieder frei“, erklärt Gennadij Chalepo. Inwieweit die zuletzt verletzungsbedingt zuschauenden Azat Valiullin und Borut Mackovsek zumindest für Teileinsätze zur Verfügung stehen, entscheidet sich erst am Spieltag. Sie haben den am Vortag an der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle startenden Mannschaftsbus bestiegen. „Wir bereiten uns professionell vor, reisen tags zuvor an“, lässt ThSV-Manager Karsten Wöhler wissen. Wenn sich die Eisenacher Mannschaft auch am Mittwochabend nicht mit einem Punktgewinn belohnen konnte, ein Stück für das Selbstvertrauen war die Partie dennoch, wodurch die Stimmung sich verbessert haben dürfte, auch für den Trip in den hohen Norden…

Foto: ThSV-Schlussmann Svetislav Verkic, hier in der Konzemntrationsphase vor dem Spiel, wird sich mit seinem Kollegen Jan- Steffen Redwitz auf viel Arbeit einstellen müssen

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