Kein Bock auf Jammerstimmung

ThSV Eisenach gastiert mit großen Personalsorgen bei den  Rimpar Wölfen

Mit der Hoffnung, das Lazarett möge sich leeren, war der ThSV Eisenach in Punktspielpause gegangen. Doch es kam anders. Top-Torjäger Matthias Gerlich zog sich im Training einen Sehnenriss im linken Oberarm zu. „Zum Glück ist die Verletzung nicht so dramatisch wie zunächst befürchtet. Eine 4- bis 6-wöchige Pause steht im Raum“, berichtet Christoph Jauernik, der Coach der Wartburgstädter. Im Spitzenspiel der Handball-Thüringenliga der Männer zwischen dem ThSV Eisenach II und dem VfB Mühlhausen (Endstand 32:28) musste Zweitliga-Anschlusskader Jonas Richardt per Notarztwagen ins St. Georg-Klinikum. Seine Schulterverletzung erwies sich in der genaueren Diagnose im Sportklinikum Erfurt als folgenschwer. Neben einer ausgekugelten Schulter wurden Strukturen im Schultergelenk verletzt, die eine Operation im Dezember zur Folge haben. Für den 19-jährigen Linkshänder, zuletzt mit steigenden Einsatzzeiten im Zweitbundesligateam, könnte die Saison 2016/2017 beendet sein. „Jonas war auf einem sehr guten Weg. Er wird in seiner persönlichen Entwicklung zurückgeworfen, schwächt natürlich auch uns als Mannschaft“, erklärte Karsten Wöhler. Matthias Gerlich und Jonas Richardt sind bei Mannschaftsarzt Dr. Tilo Trommer im Sportklinikum Erfurt, Partner des ThSV Eisenach, in besten Händen. Dort wurde auch entschieden, dass für Nicolai Hansen nach einem doppelten Muskelfaserriss im Obersachenkel ein Einsatz am kommenden Wochenende zu früh kommt. Auf der Langzeitverletztenliste stehen weiterhin Willy Weyhrauch (Ellenbogenbruch) und Dirk Holzner (Schambeinentzündung).

Silberstreif: Olafur Bjarki Ragnarsson wieder an Bord

Ich habe keinen Bock auf Jammerstimmung, betont Christoph Jauernik vor dem Samstag-Trip seiner Mannschaft nach Würzburg.

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In der dortigen 3.140 Zuschauer fassenden s. Oliver Arena sind die DJK Rimpar Wölfe Gastgeber. Beide Teams haben, ebenso wie der TV Hüttenberg und der VfL Bad Schwartau,  14:6 Punkte aufzuweisen, sind Verfolger des Spitzenduos SG BBM Bietigheim (19:1 Zähler) und vom TuS Nettelstedt-Lübbecke (17:3 Punkte). Ein Silberstreif vermeldet der ThSV Eisenach am Personalhorizont. Spielgestalter Olafur Bjarki Ragnarsson steht nach seinen Bandscheibenproblemen wieder zur Verfügung.

Wir haben trotz der Verletztenliste gute Spieler, um über mannschaftliche Geschlossenheit uns in Würzburg gut zu präsentieren, um Punkte zu sammeln. Aber selbst mit voller Kapelle wäre diese Aufgabe sehr anspruchsvoll, schildert Christoph Jauernik die Ausgangslage. Die Favoritenrolle liegt bei den Rimpar Wölfen. Sie stehen mit dem Heimvorteil unter Erfolgsdruck, ergänzt der Manager.

Wer wird die Aufgaben im Deckungsinnenblock übernehmen? „Die Hauptlast werden Duje Miljak, Marcel Niemeyer und Daniel Luther zu tragen haben“, so Christoph Jauernik. Aber auch Hannes Iffert, Olafur Ragnarsson und Marcel Schliedermann seien in der Abwehr gefragt. Im Angriff wird Kapitän Daniel Luther für den verletzten Matthias Gerlich im linken Rückraum beginnen.

Antrag auf Spielverlegung in der Jugendbundesliga
Um alle Plätze auf dem Spielprotokoll zu besetzen und für den Notfall gerüstet zu sein, sollen einige A-Jugendliche ins Aufgebot rücken. Doch die Eisenacher A-Jugend, auch durch zahlreiche Verletzungen gehandicapt, ist am gleichen Tag um Punkte in der Jugendbundesliga in Leutershausen am Ball. Der ThSV Eisenach hat zu Wochenmitte bei der SG Leutershausen um eine Spielverlegung nachgesucht. Eine Antwort liegt bisher nicht vor

„Keine Studentengang“
„Markenzeichen der letzten Jahre ist ihre 6:0-Abwehr“, erklärt Christoph Jauernik mit Blick auf den samstäglichen Gastgeber. Das Team habe sich nach dem Trainerwechsel weiter entwickelt, personell verstärkt. „Das ist bei weitem keine Studentengang“, unterstreicht Christoph Jauernik. Im Sommer kam Benjamin Herth vom SC DHfK Leipzig. „Eine sehr gute Kooperation der Rückraumspieler mit beiden Kreisläufern“, hat Christoph Jauernik in der Analyse ausgemacht. Beide Kreisläufer, Julian Bötsch und Jan Schäffler, weisen eine sehr gute Qualität aus. Viel Torgefahr strahlt Rückraumspieler Patrick Schmidt aus, mit bisher 60 Saisontreffern auf Platz 5 der Torjägerliste der Liga. In einem Nachholspiel unterlagen die DJK Rimpar Wölfe am vergangenen Wochen ende beim Wilhelmshavener HV mit 28:35.

Foto: In Abwehr und Angriff gefordert: Marcel Niemeyer.

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