Keineswegs gebückt zu den Recken

ThSV Eisenach gastiert beim heimstarken TSV Hannover-Burgdorf / Azat Valiullin weiter auf der Verletztenliste

Trotz der Niederlage am vergangenen Samstag,  der ThSV Eisenach nahm viel Positives aus der 76. Neuauflage des Klassikers gegen den SC Magdeburg mit.  „Ab der 40.Minute waren wir das bessere Team“, stellte SCM-Coach Steffen Stiebler zur Pressekonferenz am Samstagabend fest. Diese Aussage bedeutet aber auch, bis zur 40. Minute war der ThSV Eisenach, der Außenseiter, nicht nur gleichwertig, wohl sogar einen Tick besser. Jeder in der Werner-Aßmann-Halle merkte, in dieser Mannschaft ist wieder pulsierendes Leben. „Die Körpersprache stimmte, das Team war mit Kampf und Leidenschaft bei der Sache“, betonte Gennadij Chalepo, seit vier Wochen Trainer der Wartburgstädter. „ Die Partie hat ebenso gezeigt, wir brauchen uns in dieser Liga nicht zu verstecken. Das macht uns Hoffnung für die restlichen Spiele“, erklärte  Marcel Schliedermann. „In Stresssituationen trafen wir leider nicht die richtigen Entscheidungen. Letztendlich fehlte uns ein Stück Cleverness“, konstatierte Gennadij Chalepo. Die Mängel im Überzahlspiel blieben ihm nicht verborgen. „Statt in Überzahl Tore zu werfen, kassierten wir welche“, stellte der ehemalige weißrussische Nationalspieler fest. Sicherlich ein Fingerzeig auf die nächsten Trainingsinhalte. An der Tabellen-Situation hat sich für den Aufsteiger von der Wartburg am vergangenen Wochenende nichts geändert. Der Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz beträgt ein Pünktchen. HBW Balingen-Weilstetten und der Bergische HC haben diesen einen Punkt mehr auf dem Konto.

Der Blick auf die Tabelle zeigt, wir haben alles noch selbst in der Hand,

gibt sich Eisenachs Rückraumspieler Marcel Schliedermann kämpferisch.

Recken im Aufwind
Eine ganz schwere Aufgabe wartet auf den ThSV Eisenach am Mittwoch, 20.04.2016. Der TSV Hannover-Burgdorf, „die Recken“, ein Team im Aufwind, mit 29:23 Punkten auf dem 8. Tabellenplatz, ist Gastgeber (Anwurf um 19.00 Uhr in der Swiss-Life-Hall, Ferdinand Wilhelm-Fricke Ring 10). Erst kürzlich wurde Handball-Deutschland via TV Zeuge, wie die Niedersachsen den großen THW Kiel am Rand der Niederlage hatten. Dieser Handball -Hitchcock ist noch in aller Munde. Das 30:30-Remis schmeichelte dem Abonnement-Meister. Kurz zuvor trotzte der TSV Hannover-Burgdorf – seit Sommer des Vorjahres mit  dem 35-jährigen Jens Bürkle auf dem Trainerstuhl,  zuvor mit den DJK Rimpar Wölfe für Furore in der 2. Bundesliga sorgend – Titelanwärter  SG Flensburg-Handewitt in heimischer Umgebung ein 25:25 ab. In den Reihen der Niedersachsen stehen mit Kai Häfner und Erik Schmidt zwei Europameister. Kai Häfner pausiert verletzungsbedingt schon länger.  Der 2,04-Meter große Kreisspieler Erik Schmidt gab am Wochenende beim 23:21-Sieg in Stuttgart nach einer Verletzungspause sein Comeback. Der Sieg beim schwäbischen Aufsteiger hing am berühmten seidenen Faden. Der TV Bittenfeld Stuttgart führte 7:2 (14.), 12:8 (32.) und lag eingangs der Ziellinie mit 20:18 (52.) vorn. Dann drehten die Niedersachsen um ihren starken Spielmacher Morten Olson, den torgefährlichen Runar Karason (6 Treffer) und im Schlussgang wichtige Bälle parierenden Keeper Martin Ziemer noch die Partie. Sie sprachen danach selbst von ihren „Comebackqualitäten“. Zuhause sind die Recken eine Macht, ließen hier erst zwei Niederlagen zu. Gegen den Aufsteiger von der Wartburg sind sie vor voraussichtlich ausverkaufter Halle klar favorisiert.

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Im Eisenacher Kasten wird Svetislav Verkivc beginnen

Die Resultate insbesondere in heimischer Halle sprechen für ihre Qualität,

betont ThSV-Coach Gennadij Chalepo mit Blick auf den Mittwochabend. Gebückt vor den Recken werden seine Mannen nicht auflaufen! Die Bürde des Favoriten haben zweifellos die Gastgeber zu tragen. Von ihnen wird ein Sieg über den Underdog aus Thüringen erwartet. Die Wartburgstädter können frisch und frei aufspielen.

Eine starke 6:0-Abwehr sowie im Angriff das Zusammenspiel mit dem Kreisläufer und ein torgefährlicher Rückraum sind die Markenzeichen,

hat Gennadij Chalepo ausgemacht. Wie er mit seinem Team dem entgegentreten will, ließ er sich natürlich nicht entlocken. Die Eisenacher müssen weiterhin auf ihren knieverletzten Rückraum-Linken Azat Valiullin verzichten. Ob der erkrankte Nick Heinemann mitwirken kann, wird sich erst am Spieltag entscheiden. Im Tor dürfte – nach 17 parierten Bällen im Derby gegen den SC Magdeburg – Svetislav Verkic beginnen. Jan-Steffen Redwitz steht ebenso bereit. Wer auf Linksaußen beginnt, Adrian Wöhler oder Dirk Holzner, da wollte sich Gennadij Chalepo noch nicht festlegen. Für die mittlere Aufbauposition hat er mit Olafur Bjarki Ragnarsson und Marcel Schliedermann zwei ganz unterschiedliche Spielertypen zur Verfügung.

Foto: Auf einen powernden Borut Mackovsek hofft der ThSV Eisenach in der Niedersachsen-Metropole

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