Knisternde Stimmung erwartet: ThSV Eisenach empfängt zum Derby die MT Melsungen

Rehabilitation für derbe Pokalniederlage angestrebt

Englische Wochen für den ThSV Eisenach: Sechs Punktspiele binnen zwei Wochen. Ein hartes Brot für den Aufsteiger, zumal die Kontrahenten zu den Spitzenteams der Liga zählen.

Wir müssen jede Partie schnell abhaken, uns rasch auf die nächste konzentrieren,

beschreibt Kreisspieler Branimir Koloper die Situation. Das heißt, die 25:39-Niederlage vom Mittwochabend bei den Rhein-Neckar-Löwen schnell aus den Köpfen streichen.

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Fortschritte nachweisen  
Am Samstag, 05.09.2015 empfängt der ThSV Eisenach um 19.00 Uhr in der heimischen Werner-Aßmann-Halle zum stets prickelnden thüringisch-hessischen Nachbarschaftsvergleich die MT Melsungen. Eine Neuauflage des Zusammentreffens beider Teams vor drei Wochen an gleicher Stätte. In der 1. DHB-Pokal-Hauptrunde setzte es für den Aufsteiger eine deftige 18:30-Niederlage. „Das Punktspiel wird ein ganz anderes“, war sich Melsungens Keeper Rene Villadsen schon nach dem Abpfiff des Pokalspieles sicher. Der Däne feierte in der Vorsaison mit dem ThSV Eisenach den Aufstieg in die DKB Handball-Bundesliga, bildet nun mit dem vom THW Kiel gekommenen Spitzenkeeper Johan Sjöstrand das Torwartduo bei den Hessen. Das Pokalspiel vor drei Wochen wollten nicht einmal 900 Zuschauer sehen. Am Samstagabend wird eine knapp dreifache Zahl erwartet. Viele auch aus dem Hessischen, so dass es ausgesprochen stimmungsvoll zugehen wird. „Mit unseren Fans im Rücken wollen wir der favorisierten MT Melsungen einen packenden Fight liefern“, erklärt Marcel Schliedermann, der an einer Sprunggelenkverletzung laboriert, aber dabei sein wird. „Wir werden auf dem Parkett alles geben“, betont Eisenachs Kapitän Daniel Luther. Der Ur-Eisenacher wird vermutlich wieder Einsatzzeiten auf der mittleren Aufbauposition erhalten. Dort konnte Neuzugang Olafur-Bjarki Ragnarsson in der zweiten Halbzeit am Mittwoch in der Mannheimer SAP-Arena erste Fortschritte nachweisen. Der Isländer, vom TV Emsdetten gekommen, soll der Chef werden, die Spielsteuerung übernehmen.
„Wir haben was gut zu machen“, unterstreicht Eisenachs Trainer Velimir Petkovic mit Blick auf das Pokalspiel. „Wir wollen uns rehabilitieren“, fügt er mit Nachdruck an. Er hat die Formation der ersten drei Punktspiele zur Stelle. „In diesen bisherigen drei Punktspielen haben wir viel gelernt“, so Velimir Petkovic. Ob es gegen das eingespielte Team aus dem benachbarten Bundesland schon reicht, wird der Samstagabend zeigen. Geduld ist das Gebot der Stunde beim ThSV Eisenach. Geduld für ein völlig neuformiertes Team!

MT Melsungen: Mit Kantersieg in Leipzig Ambitionen untermauert
Die Favoritenrolle trägt trotz des Heimvorteils der Eisenacher die MT Melsungen. Die Hessen haben sich unter Trainer Michael Roth „still und leise“ zu einer Spitzenmannschaft gemausert. Dass es in der Vorsaison nicht erneut zu einem Startplatz in einem internationalen Wettbewerb gereicht hat, wurmte sie mächtig. Der Etat wurde noch einmal um 300.000 € aufgestockt. Mit den nunmehr (offiziell) 4,5 Millionen € lässt sich ganz gut arbeiten. Tabellenplatz 4 wird anvisiert. Das spielende Personal wurde ganz gezielt verstärkt. Neben der kompletten Neubesetzung auf der Torhüterposition kam vom TBV Lemgo Rückraumspieler Timm Schneider, ein kantiger Typ wie die Müller-Brüder. Timm Schneider ersetzt momentan gemeinsam mit Nenad Vukovic den langzeitverletzten Regisseur Patrik Fahlgren. Der Saisonstart gelang der MT Melsungen nach Maß: zwei Siege in zwei Spielen. Aufsteiger SC DHfK Leipzig wurde in eigener Halle von der MT Melsungen regelrecht überrollt! Die Sachsen bissen sich an der kantigen Abwehr der Hessen nahezu sämtliche Zähne aus. Der 32:21-Sieg  in der Arena Leipzig ist Beleg für die eindeutige Überlegenheit der MT Melsungen. Diese ausgesprochen rustikale  Abwehr zu knacken, wird die Hauptaufgabe des ThSV Eisenach sein. Bei Ballverlusten werden die Hessen blitzschnell zum Gegenstoß über ihre beiden Außen Michael Allendorf (in der Vorsaison 180 Treffer!) und Johannes Sellin ansetzen. „Das wollen wir unbedingt vermeiden“, so der Tenor aus dem Eisenacher Lager.

Noch ausreichend Tickets
Eintrittskarten (auch Sitzplätze) sind online unter  www.thsv-eisenach.de und in allen Pressehäusern der Mediengruppe Thüringen sowie am Samstag an der Tageskasse der Werner-Aßmann-Halle ab 17.45 Uhr erhältlich.

Foto: Der ThSV Eisenach hofft, Bjarki Olafur Ragnarsson (hier am Ball) kann mehr und mehr die Rolle des Spielgestalters ausfüllen

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