Miserable Wurfquote von den Kreispositionen und Heimniederlage

ThSV Eisenach unterliegt ohne Spielgestalter beim ASV Hamm-Westfalen 24:30
Zumindest ein Eisenacher jubelte am Freitagabend in der WESTPRESS Arena Hamm-Werries. Stephan Just, vor 20 Jahren als 17-Jähriger mit dem THSV Eisenach in die 1. Handballbundesliga aufgestiegen, seit 9 Wochen Trainer des ASV Hamm-Westfalen, strahlte über den 30:24 (15:15)-Erfolg seiner Crew über den ThSV Eisenach.  Just  & ´Co. verbuchten aus den letzten 7 Heimspielen 6 Siege, schöpften neue Hoffnung in Sachen Ligaverbleib. Sie hatten in Fannar Fridgeirsson den entscheidenden Mann des Abends in ihren Reihen. Ein klassischer Spielmacher mit eigener Torgefahr (7 Treffer). Dem ThSV Eisenach fehlte ein Mann für die Spielsteuerung. Marcel Schliedermann steht neben Kapitän Daniel Luther auf der Langzeitverletztenliste, nun musste auch noch Olafur Bjarki Ragnarsson mit Rückenproblemen zuhause bleiben. Über 60 Minuten war das nicht zu kompensieren. Der ASV Hamm-Westfalen wartete mit temposcharfen dynamischen Angriffsaktionen auf, hatte in der Schlußviertelstunde (22:20, 46.) die durchschlagenden Argumente,

Wer von den Kreispositionen eine solche miserable Wurfquote aufweist, kann nicht punkten, konstatierte Christoph Jauernik, der Coach der Wartburgstädter.

Ausgenommen von dieser Kritik freilich Tomas Urban, der 5 Feldtore und 3 von der Siebenmeterlinie markierte. In einer überaus fairen Partie (nur je eine Zeitstrafe) unter der sicheren Leitung der Schiedsrichter Philipp Dinges und Daniel Kirsch vermochten die Eisenacher ihren 15 Vorpausen-Treffern nur noch 9 nach dem Seitenwechsel folgen zu lassen.

Uns zeichnete im zweiten Abschnitt pure Willenskraft aus. Unsere Abwehr verwickelte mit der nötigen Aggressivität den Eisenacher Rückraum in Zweikämpfe. Uns gelangen viele einfache Tore. Unser Keeper Dennis Doden gab die Initialzündung, analysierte Stephan Just.

Sein Rückraum-Rechter Julian Possehl explodierte nach Wiederanpfiff regelrecht, schmetterte den Eisenacher Schlussleuten in den zweiten 30 Minuten 5 Bälle ins Netz. Eisenachs Recken Matthias Gerlich und Duje Miljak, beide je sechs Treffer, mussten erneut die alleinige Last im Rückraum tragen.

Wir haben in der Besetzung nur eine Chance, wenn einige über sich hinauswachsen, befand Eisenachs Manager Karsten Wöhler vor der Partie.

Das gelang über die volle Distanz keinem. Der ASV Hamm-Westfalen verbuchte vor 1.747 Zuschauern völlig zu Recht beide Zähler auf der Habenseite.

Foto 2: Sie spielten einst zusammen beim ThSV Eisenach, lachten vor dem Anpfiff noch gemeinsam: Stephan „Apollo“ Just und Karsten Wöhler.
Konzept mit zwei Kreisläufern und zwei Rückraumspielern ging zunächst auf
Wie im gesamten Saisonverlauf, für Eisenachs Trainer Christoph Jauernik war Improvisieren angesagt. Er startete mit zwei Kreisläufern (Hansen, Iffert) und zwei Rückraumspielern (Gerlich, Miljak) erfolgreich. Marcel Niemeyer löste phasenweise Hannes Iffert ab. Die passive Abwehr der Hausherren kam Eisenachs Rückraum entgegen. Duje Miljak traf zum 5:7 (10.). Tomas Urban nutzte einen Steilpass von Keeper Jan-Steffen Redwitz zum 6:9 (13.). Das Signal für die Hausherren zu einem 7:0-Tore. Zwischenspurt zum 13:9 (21.). Die Eisenacher brachten mit Toms Lielais einen dritten etatmäßigen Rückraumspieler. Jonas Richardt feierte nach monatelanger Verletzungspause seinen Wiedereinstand. Beide Youngster vermochten freilich kaum, entscheidende Impulse zu setzen. Toms Lielais gelang jedoch der Treffer zum 14:14 (28.). Die Männer von der Wartburg hatten sich wieder gefangen, gingen mit einem 15:15 zu den Pausengetränken.
Im Schlussgang die Gastgeber mit den besseren Argumenten

Hoffnungsvoll für die Gäste der Start in die zweite Halbzeit. Matthias Gerlich und Duje Miljak netuzten zum 16:17 ein (35.). Die Gastgeber hielten das Tempo hoch. „Tempo und Dynamik hießen unsere Tugenden“, bilanzierte Stephan Just. Nach dem 18:18 (40.) neigte sich die Waage zugunsten dea ASV Hamm-Westfalen mit seinem Herzstück Fannar Fridgeirsson. Die Eisenacher, inzwischen wieder mit zwei Kreisläufern, erspielten sich weiterhin gute Chancen, doch selbst beste blieben ungenutzt. Nach dem 21:18 (43.) versuchte es Christoph Jauernik mit Tomas Urban im zentralen Rückraum, brachte Willy Weyhrauch auf Rechtsaußen. Die Eisenacher Abwehr vermochte die Auslösehandlungen der Gastgeber nicht zu unterbinden. Nach dem 24:21 (50.) gelangen den Hausherren einfache Tore über den Gegenstoß zum 27:21 (54.)  Die Punkteverteilung war geklärt.

Mit Blackouts gestatteten wir den Gastgebern ein deutliches Endergebnis, gab Christoph Jauernik unumwunden zu.

Für ihn und seine Mannschaft hieß es, die Partie schnell abzuhaken, im Teil 2 des Doppelspiel-Wochenendes wartete am Sonntag die Heimaufgabe gegen den Dessau-Roßlauer HV, der am Freitagabend Tabellenführer TuS Nettelstedt-Lübbecke beim 27:30 einen großen Fight lieferte.

Statistik
ASV Hamm-Westfalen: Storbeck, Doden; Blohme, Huesmann 3, Fuchs 1, Fridgeirsson 7, Eggert, Macke 5, Gudat 3, Zintel 3/3, Höning 1, Possehl 6, Neuhold 1, Ritterbach, Savvas
ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Redwitz; Iffert, Wöhler , Gerlich 6, Miljak 6  Hansen, Urban 8/3, Holzner 2, Heinemann, Lielais 1, Niemeyer 1, Weyhrauch
Zeitstrafen: ASV Hamm-Westfalen 1x 2 Minuten / ThSV Eisenach 1x 2 Minuten
Siebenmeter: ASV Hamm-Westfalen 3/3 / ThSV Eisenach 3/3
Schiedsrichter: Dingens/ Kirsch
Zuschauer: 1747

Titelfoto: Marcel Niemeyer, hier mit guter Haltungsnote, rackerte am Kreis und in der Abwehr, war beim eigenen Torwurf nicht so glücklich.

ThSV Eisenach mit Heimniederlage gegen den Dessau-Roßlauer HV
Die Physiotherapeuten beim ThSV Eisenach sind im Dauereinsatz. Die Behandlungspritschen sind ständig belegt. Neu hinzugekommen ist Olafur Bjarki Ragnarsson, den Rückenprobleme am Doppelspiel-Wochenende zum Pausieren zwangen. Ohne den Spielgestalter setzte es für den ThSV Eisenach am Doppelspiel-Wochenende zwei Niederlagen. Besonders die 23:24-Heimpleite gegen den Dessau-Roßlauer HV ließ das blau-weiße Eisenacher Handballherz bluten. Tanzende Gästefans in der Werner-Aßmann-Halle; und das auch noch bei der Neuauflage eines alten Derbys. Was für eine Schmach, diese bereits 5. Saison-Heimniederlage! Ein Matthias Gerlich mit 11 Treffern reichte nicht einmal zur Punkteteilung gegen den Aufsteiger.

Um in Eisenach zu siegen, braucht man Kampfschweine und Mentalitätsmonster. Wir hatten sie, strahlte Uwe Jungandreas, der Coach der Sachsen, während seine Schützlinge das Bad in der Menge ihrer mitgereisten Fans genossen.

Sie hatten mit dem per Zweitspielrecht des SC DHfK Leipzig mitwirkenden Linkshänders Franz Semper (9 Tore) und im torgefährlichen Regisseur Vincent Sohmann (8 Treffer) ihre herausragenden Kräfte. Neben Matthias Gerlich erhielt Toms Lielais beim ThSV Eisenach noch eine gute Note.

Samstag Auswärtsspiel in Leutershausen
Auf den ThSV Eisenach warten bis zum Saisonende Mitte Juni noch schwere Prüfungen. Am Samstag, 29.04.2017 ist die SG Leutershausen Gastgeber, die Aufstiegsanwärter TV Hüttenberg gerade mit 25:17 bezwang. Das nächste Heimspiel steigt erst am Samstag, 13.05.2017, wenn mit der SG BBM Bietigheim ein Team aus dem Spitzentrio der Liga unter der Wartburg erwartet wird. Eintrittskarten sind bereits erhältlich.

Nächste Neuverpflichtung
Unterdessen treibt der ThSV Eisenach seine Personalplanungen für die nächste Saison voran. Nach Justin Mürköster (Kreisspieler vom TuSEM Essen) und Rückraumspieler Marcel Popa (vom SV Anhalt Bernburg) gab Manager Karsten Wöhler mit Linkshänder Alexander Saul vom SC Magdeburg eine weiter Neuverpflichtung bekannt. Der 21-Jährige soll im rechten Rückraum für Torgefahr sorgen. Er ist derzeit der Top-Shooter für den SC Magdeburg II in der 3. Liga. Der ThSV Eisenach setzt damit konsequent auf junge deutsche Spieler mit viel Potential. Auch aus dem eigenen Nachwuchs rücken mehrere Talente in den Zweitbundesliga-Kader auf.

Der ThSV-Zweitliga-Punktspielplan bis zum Saisonende
Samstag, 29.04.2017 um 20.00 Uhr in der Heinrich-Beck-Halle in Hirschberg: SG Leutershausen – ThSV Eisenach
Samstag, 13.05.2017 um 19.30 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle Eisenach: ThSV Eisenach – SG BBM Bietigheim
Samstag, 20.05.2017 um 19.30 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle Eisenach: ThSV Eisenach – TV Hüttenberg
Samstag, 27.09.2017 um 18.00 Uhr in der Kreissporthalle Lübbecke: TuS Nettelstedt-Lübbecke – ThSV Eisenach
Samstag, 03.06.2017 um 19.00 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle Eisenach: ThSV Eisenach – TV Emsdetten
Samstag, 10.06.2017 um 18.00 Uhr in der Schänzle-Halle Konstanz: HSG Konstanz – ThSV Eisenach

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