Noch eine Rechnung offen!

Keine Zeit zum Verschnaufen für den ThSV Eisenach in der 2. Handballbundesliga der Männer. Bereits am Mittwoch, 28.03.2012 sind die aktuell auf Tabellenplatz 10 rangierenden Wartburgstädter im Heimspiel gegen die SG Bietigheim (Anwurf um 20.00 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle) wieder voll gefordert.
«Wir haben noch eine Rechnung offen, brennen auf Revanche», betonen ThSV-Marketing-Geschäftsführer Karsten Wöhler und Trainer Adalsteinn Eyolfsson mit Blick auf die Begleitumstände des Hinspieles. Die Eisenacher hatten bereits im Sommer bei der SG Bietigheim um eine Verlegung der für Samstag, 06.11.2011 anberaumten Partie (evtl, auf den Mittwoch zuvor) nachgesucht, weil die Rückraumspieler Tomas Sklenak und Girts Lilienfelds nicht zur Verfügung standen.
Mit dem Verweis auf etwa 150 Zuschauer weniger an einem Mittwochabend hatten die Verantwortlichen der SG Bietigheim abgelehnt. Ohne Tomas Sklenak und Girts Lilienfelds fightete der ThSV Eisenach seinerzeit vorbildlich, verließ die Sporthalle am Viadukt in Bietigheim jedoch als hauchdünner Verlierer.
«Das tat schon weh», erinnert sich auch Benjamin Trautvetter, der Kapitän des ThSV Eisenach. Die Neuauflage findet für den «echten Isenächer», der im eigenen Verein das Handball-ABC erlernte und zum Bundesligaspieler reifte, an einem ganz besonderen Tag statt. «Benne», wie er gerufen wird, feiert am Spieltag seinen 27. Geburtstag, Ganz klar, da soll mit seinen Teamgefährten ein voller Erfolg her.
Aus personeller Sicht stehen die Zeichen nicht schlecht. Der Magen- und Darmvirus, der den gesamten Verein heimgesucht hatte, ist aus den Zweitligareihen verbannt. Adrian Wöhler und Duje Miljak sind wieder voll einsatzfähig. Alexander Schiffner hat seine Fersenverletzung auskuriert. Zurück auf dem Weg zu alter Leistungsstärke ist nach einer mehrmonatigen verletzungsbedingten Zwangspause Daniel Luther. Dessen Einsätze sollen, so Trainer Adalstein Eyjolfsson, dosiert erfolgen. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Eryk Kaluzinski. Der Rückraum-Routinier musste sich am Montagvormittag aufgrund von Rückenbeschwerden in ärztliche Behandlung begeben. Fehlen wird Philipp Lindner, seit 1998 im Verein und als erst 21-Jähriger nahezu der Dienstälteste (neben Daniel Luther), der aufgrund eines Kreuzbandrisses mehrere Monate pausieren muss.

Den Eisenachern ist bewusst, mit der SG Bietigheim reist ein Team im Leistungs- und Stimmungshoch an. Zunächst wurde TUSEM Essen mit 33:32 bezwungen, gelang ein 40:32-Auswärtserfolg bei der HG Saarlouis und am vergangenen Wochenende wurde, nach einem 13:15-Halbzeit-Rückstand (!), Tabellenführer GWD Minden im zweiten Abschnitt regelrecht mit 31:24 überrollt. In Robin Haller verfügt die SG Bietigheim über einen kreuzgefährlichen Torjäger. «Ihn und das Tempospiel müssen wir in den Griff bekommen», beton ThSV-Coach Adalsteinn Eyjolfsson.

Hohes Tempo inklusive der schnellen Mitte sind Markenzeichen der SG Bietigheim In der Defensive beherrschen sie nahezu alle Abwehrsysteme, vom 3:2:1, über 5:1 und 4:2 bis zum 6:0. Hinter einer variabel agierenden Abwehr steht mit Milos Hacko ein nicht nur in Eisenach bestens bekannter Schlussmann. Er hütete vor vielen Jahren den Kasten beim seinerzeit aufstrebenden Südthüringer Verein SG Werratal, war dann über Jahre «die Nichtabstiegsgarantie» von Tuspo Obernburg in der 2. Liga Süd, es folgte ein einjähriges Intermezzo bei Erstligist Wetzlar bis der am Montag 38 Lenze jung gewordene Keeper im Sommer des Vorjahres bei der SG Bietigheim anheuerte. Das Gerüst vor der Nummer 1 bilden Kapitän und Spielgestalter Nico Kibat, Top-Torjäger Robin Haller, Philipp Schulz, Pierre Freudl; Matthias Hinz und Christian Heuberger. Andreas Blodig bestätigt immer wieder seinen Ruf als Allrounder. Die Schützlinge von Trainer Jochen Zürn reisen ins Thüringische, um auch hier ihren Aufwärtstrend zu bestätigen.
Die Partie wurde übrigens vorverlegt, weil am Wochenende Länderspiele angesetzt sind und möglicherweise die Eisenacher Tomas Sklenak (Tschechien), der kürzlich seinen Vertrag unter der Wartburg um drei weitere Jahre verlängerte, und Girts Lilienfelds (Lettland) mit den Nationalmannschaften ihrer Heimatländer am Ball sind…..

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