Pokalspaziergang für den ThSV Eisenach

Nach 9-Tore-Führung mit Konzentrationsschwächen/ SG Leutershausen kann dadurch eigene Zielvorgabe einhalten

Der ThSV Eisenach wurde in der 1. DHB-Pokal-Hauptrunde seiner Favoritenrolle gerecht. Der Erstliga-Absteiger bezwang den Zweitliga-Absteiger SG Leutershausen mit 25:20 (16:8).  Nach 20 Minuten, beim Stand von 11:3, nahm die Partie den Charakter eines Freundschaftsspieles an. Die Eisenacher blieben im gesamten Spielverlauf ohne Zeitstrafe. Sie dominierten leicht und locker, führten unmittelbar nach Wiederbeginn mit 18:9 (34.Min.). Danach plätscherte die Partie vor 800 Zuschauern so dahin. Die ohne vier Stammkräfte angetretenen Eisenacher schalteten deutlich zurück, ließen viele klare Torchancen ungenutzt verstreichen, leisteten sich manche Schlafwageneinlage. Die emsigen Gäste kamen so noch zur Ergebniskosmetik und hielten die Niederlage im Rahmen. Erfolgreichste Werfer für den ThSV Eisenach war Routinier Hannes Jon Jonsson mit 8 Treffern (6 per Strafwurf) und für die SG Leutershausen Pascal Durak mit 7 Treffern (4 per Strafwurf). 

«Nach unserer 9-Tore-Führung hatten wir offensichtlich Motivationsprobleme. Ich bin unzufrieden mit dem Tempo und der Wurfquote. Auch im Timing hatten wir Probleme. Die Abwehrarbeit war in Ordnung. Mit unserer Gesamtleistung bin ich nicht zufrieden. Im Ligaalltag müssen wir besser auftreten. Zu beachten, ich hatte es im Vorfeld gesagt, auch die SG Leutershausen kann Handball spielen. Unser Hauptziel haben wir freilich erreicht, wir sind im DHB-Pokal eine Runde weiter», resümierte Eisenachs Trainer Adalsteinn Eyjolfsson.. Sein Leuterhäuser Kollege Marc Nagel zeigte sich nicht unzufrieden mit dem Auftritt seiner Schützlinge: «Zielvorgabe war, maximal eine Niederlage mit fünf Toren. Das haben wir erreicht. In der ersten Halbzeit war freilich ein Klassenunterschied unverkennbar. Im ersten Abschnitt kamen wir schwer ins Spiel. Nach dem Seitenwechsel operierten wir im Angriff variabler. Uns gelangen Treffer aus dem Rückraum und dadurch bot sich auch Platz für unsere zwei guten Kreisläufer. Die Abwehr hat über die gesamte Distanz gut gestanden. Die zweite Halbzeit konnten wir in separater Wertung ja sogar mit drei Toren gewinnen.»

Elanvolle startende Eisenacher Die Eisenacher starteten elanvoll und mit viel Harmonie. Ballgewinne in der Abwehr waren das Signal für schnelles Umkehrspiel. Bjarki Elisson schloss per Tempogegenstoß zum 5:1 (8.) und 7:2 (11.) ab. Im Spielverlauf ließ der junge Isländer freilich gleich fünf dicke Konterchancen (oftmals mit präzisen Steilvorlagen von Nick Heinemann eingeleitet) ungenutzt verstreichen, kaufte ihm der gute Alexander Hübe im Gästekasten das Leder ab. Hannes Jon Jonsson gefiel als umsichtiger Regisseur. Er bediente Branimir Koloper, der vom Kreis zum 10:3 (17.) einnetzte. Daniel Luther, im ersten Abschnitt überwiegend nur für Abwehraufgaben auf das Parkett kommend, rückte beim Gegenstoß mit auf und zog zum 11:3 (20.) ab. Stanislaw Gorobtschuk im ThSV-Gehäuse zeichnete sich mehrfach aus. Die Partie war damit entschieden. Die Gäste versuchten mit einer offensiveren Abwehrvariante Eisenachs Kombinationsspiel zu bremsen, was aber nur ganz bedingt gelang. Die Gäste trauten sich nun im Angriff etwas mehr zu (12:7, 24.), was Eisenachs Trainer Adalsteinn Eyjolfsson zur grünen Karte greifen ließ. Er beorderte Neuzugang Marcel Schliedermann auf die Spielmacherposition, schickte wenig später Stammkeeper Rene Villadsen ins Gehäuse. Ballstafetten zur Kreismitte, vornehmlich zu Nicolai Hansen, vermochten die Gäste oftmals nur Regelwidrig zu begegnen. Routinier Hannes Jon Jonsson verwandelte alle sechs dem ThSV Eisenach zu erkannten Siebenmeter mit variantenreichen Würfen. Girts Lilienfelds bediente den auf Linksaußen eingewechselten Adrian Wöhler, der zum 16:8-Pausenstand einnetzte.

Manche Schlafwageneinlage in der Schlussviertelstunde – Gäste mit Ergebniskosmetik Mit Marcel Schliedermann auf der Regieposition ging es in die zweite Halbzeit. Der Neuzugang vom VfL Bad Schwartau zeichnete sich mit seinem Treffer zum 18:9 (34.) verantwortlich. Die Hausherren schalteten merklich einen Gang zurück. Girts Lilienfelds zirkelte gleich drei Bälle nur ans Holz. Die SG Leutershausen, deren Angriffsspiel von Christopher Räpple immer besser initiiert wurde, traf aus der zweiten Reihe, setzte aber auch ihre Kreisläufer effektiv in Szene. Einer der Highlights der zweiten Halbzeit, ein technisch versierter Heber von Eisenachs Kreisspieler Nicolai Hansen zum 21:14 (44.). Hannes Jon Jonsson passte zum eingelaufenen Girts Lilienfelds, der zum 22:24 (45.) verwandelte. Danach verfielen die Wartburgstädter allerdings in einen Dämmerzustand, hielten manche Schlafwageneinlage bereit. Da starteten die Gäste sogar zum Tempogegenstoß, durch Rico Wilde abgeschlossen (47.). Der wieder auf das Parkett zurückgekehrte Hannes Jon Jonsson verfehlte mit seinen Würfen nun auch den Gästekasten. Die SG Leutershausen nutzten die Konzentrations- und Abschlussschwächen der Hausherren, um bis auf vier Treffer (24:20, 58.) zu verkürzen. Manuel Fritsch (5 Treffer) und Kai Dippe (4) hatten maßgeblichen Anteil. Das Weiterkommen der Eisenacher stand freilich niemals in Frage.

Statistik

Anzeige

ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Villadsen (ab 26.); Elisson (3), Wöhler (1), Jurdzs (3), Jonsson (8/6), Luther (2), Schliedermann (1), Hansen (2), Richardt, Heinemann, Lilienfelds (3), Koloper (2), Seifert

SG Leutershausen: Hübe, Möhringer (bei 1 Strafwurf); Fritsch (5), Wilde (1), Räpple (1), Gunst, Pfattheicher, Presetel, Volk (1), Durak (7/4), Spohn (2), Conrad, Dippe (4)

Siebenmeter: ThSV Eisenach 6/6 SG Leutershausen 4/4

Zeitstrafen: ThSV Eisenach 0 SG Leutershausen 2 x 2 Min.

Zuschauer: 800

Schiedsrichter: Maier/Kilp

Anzeige