Positive individuelle Entwicklung der A-Jugendlichen

Eigene Talente individuell entwickeln, sie handballerisch nach vorn zu bringen, darin sieht nicht nur das Nachwuchs-Trainerteam des ThSV Eisenach seine Hauptaufgabe. Gesellen sich mannschaftliche Erfolge hinzu, umso schöner. In der individuellen Entwicklung sehen sich Christoph Jauernik und Uli Enke, das Trainergespann des Handballjugendbundesliga-Teams des ThSV Eisenach, erfolgreich. „Entsprechend der persönlichen Möglichkeiten haben alle einen Schritt nach vorn gemacht“, betont Christoph Jauernik.
„Jonas Richardt und Hannes Iffert haben den Sprung in unseren Bundesligakader der nächsten Saison geschafft“, führt Christoph Jauernik an. „Inwieweit es zu Spielanteilen kommt, hängt vornehmlich von ihnen ab, natürlich auch an den Möglichkeiten, die ihnen eingeräumt werden“, ergänzt der 32-jährige A-Lizenz-Inhaber, im „normalen Leben“ Lehrer für Sport und Mathematik am Martin-Luther-Gymnasium in Eisenach. Mit Felix Krüger habe auch ein Torhüter den Schritt zum Leistungssport bei einem Drittligisten vollzogen. Er wechselt zum TV Korschenbroich. (Der ThSV Eisenach hätte ihn gern behalten, doch Felix Krüger hatte sich frühzeitig anderweitig gebunden.)

Arges Handicap: Langzeitausfälle von Leistungsträgern
In der Jugendbundesliga Staffel Ost überquerte das A-Jugend-Team des ThSV Eisenach die Ziellinie mit 15:29 Punkten auf dem 9. Tabellenplatz, mit 4 Zählern Rückstand zum begehrten 6. Platz, der ein Ticket für die Saison 2016/2017 in der Jugendbundesliga bedeutet. Der ThSV-Nachwuchs muss nun versuchen, in den am 28.Mai 2016 beginnenden Qualifikationsrunden ein solches Ticket zu ergattern, um im dritten Jahr in Folge in der Jugendbundesliga am Ball zu sein.
Der ThSV Eisenach startete zum übergroßen Teil mit den Talenten, die in der Vorsaison den Titel des Mitteldeutschen Meisters der B-Jugend an die Wartburg holten. Kapitän und Kreisläufer Hannes Iffert sowie Rückraumspieler Jonas Richardt, aus dem Vorjahr jugendbundesligaerfahren, fehlten im ersten Saisonabschnitt verletzungsbedingt gänzlich. Als „alte Hasen“ standen somit lediglich Felix Krüger und Marc Wenzlaff zur Verfügung. „Mit dieser neu zusammengestellten Mannschaft sind wir entsprechend unserer Möglichkeiten ins Ziel gekommen“, bilanziert Christoph Jauernik. Er vermerkt im gleichen Atemzug selbstkritisch, „den einen oder anderen Punkt hätten wir allerdings mehr verbuchen können“. Er denkt da insbesondere an die Heimspiele gegen Hanau und die TVG Juniorenakademie. Der so begehrte 6. Tabellenplatz mit der direkten Qualifikation war trotz der langfristigen Verletzungsproblemen von Leistungsträgern, zu denen aufgrund eines komplizierten Fußbruchs bis heute DHB-Anschlusskader Pascal Küstner zählt, in Sichtweite. „Zu den Fakten zählt aber auch, dass wir gegen die Teams aus dem Vorderfeld, von den Plätze 1 bis 6, nur einen einzigen Pluszähler – beim Remis gegen die TSG Friesenheim – verbuchen konnten. Das erschwerte natürlich unser Begehren ganz entscheidend“, konstatierte Christoph Jauernik.
Was hat gefehlt? Gerade Spiele mit hohem Stellenwert standen verletzungsbedingt unter keinem guten Stern. Da führt Christoph Jauernik nicht nur die langen Ausfälle von Hannes Iffert, Jonas Richardt und Pascal Küstner ins Feld. Ein Nasenbeinbruch setzte den so wichtigen Spielgestalter Lars Crone, ein ruhiger sachlicher Typ, der aber auch urplötzlich explodieren kann, längere Zeit matt. Hinzu kamen die üblichen kurzfristigen Ausfälle. In der Summe war das für Platz 6 ein arges nicht zu kompensierendes Handicap. „Trotz dünnem Kader haben wir in Ingelheim gepunktet. In Wiesbaden wurden wir im Finish Opfer unserer dünnen Personaldecke“ erinnert sich Christoph Jauernik.

Von Leistungszuwachs bis zur Leistungsexplosion
Stets eine Bank waren beide Außenspieler, Maximilian Manys (links) und Luca Baur (rechts). „Sie haben ebenso wie Thomas Bobe eine ausgesprochen positive Entwicklung genommen“, erklärt Christoph Jauernik. Thomas Bobe, der finnische Jugend-Auswahlspieler, wurde vom Rückraumspieler zu einem erfolgreichen Kreisspieler umfunktioniert. Eine Leistungsexplosion erlebte gerade jüngst Jonas Bogatzki. Das 2-Meter-Talent schnellte mit seinen längeren Einsatzzeiten im linken Rückraum leistungsmäßig in die Höhe. „Er deutete sein Potential an, muss aber kontinuierlich weiter arbeiten“, so Christoph Jauernik über den inzwischen 5 Jahre zum Nachwuchsprojekt des ThSV Eisenach gehörenden Jonas Bogatzki. Der verantwortliche Trainer der 17/18-jährigen Talente des ThSV Eisenach lobt die positive Entwicklung der Torhüter Julius Rein und Lars Kremmer. „Joel Schwarz hat im letzten Drittel entscheidende Fortschritte gemacht, wurde ein wichtiger Faktor“, so Christoph Jauernik. In den anstehenden Qualifikationsspielen setzt er auf ihn aus dem rechten Rückraum sowie Lars Crone und DHB-Anschlusskader Jan Minas, die an der Schaltzentrale die richtigen Entscheidungen treffen sollen.

Alle stellten sich in den Dienst der Mannschaft
Hermann Bach sorgte für Entlastung anderer Spieler, erhielt streckenweise auch viele Spielanteile. „Er konnte positive Akzente aus dem Fernwurfbereich setzen, war zugleich bemüht, seine Aufgabe in der Abwehr zu erfüllen“, konstatierte Christoph Jauernik. Die Verbesserung der athletischen Werte hob Christoph Jauernik bei Mark Wenzlaff hervor. „Als aus der Vorsaison jungendbundesligaerfahrener Spieler erhielt er als Spielgestalter seine Einsatzzeiten, wusste mit kreativen Momenten unser Spiel zu bereichern.“ Eine stetige Entwicklung bescheinigte der ThSV-Coach Jan Minas. Als agiler Abwehrspieler habe er auf vorgezogener Position überzeugt. Leonhard Görmar kam vor Saisonbeginn als talentierter junger Linkshänder aus dem 30 Kilometer entfernten Mühlhausen, betrieb einen großen Aufwand, um am Trainings- und Wettkampfbetrieb teilzunehmen. In den anstehenden Qualifikationsrunden ist ihm eine wichtige Rolle zugedacht. Danach wird er zu seinem Heimatverein VfB TM Mühlhausen zurückkehren, bei dem er auch eine FSJ-Stelle annimmt.

Nun richtet sich der Focus auf die anstehenden Qualifikationsrunden, bereits in neuer Besetzung.

Th. Levknecht

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