Prominenter Spieler schon weg – Cherkasov

Zum Auftakt der ersten Hauptrunde gestern beim ATP-Challenger-Turnier in Eisenach erlebten die Zuschauer gleich ein rund zweistündiges und spannendes Match. Am Ende zog der junge Schwede Johan Settergren als Erster unter die Top 16 ein. Er bezwang den argentinischen Qualifikanten Patricio Rudi letztlich deutlich mit 6:1 im dritten Durchgang. Zuvor hatten sich beide Akteure einen ausgeglichenen Schlagabtausch geliefert, den zumeist der Blondschopf aus Skandinavien mit seiner kraftvollen Vorhand dominierte.
Mit Andrej Cherkasov – der ehemaligen Nummer 13 der Weltrangliste – schied der prominenteste Spieler bereits aus. Von Magenproblemen geplagt klappte anfangs bei dem russischen Routinier gar nichts. Sein Gegner Martin Vassallo Arguello, der sich durch die Qualifikation ins Hauptfeld gekämpft hatte, brauchte nur auf die Fehler seines Gegenübers zu warten. Der erste Satz dauerte nicht einmal eine halbe Stunde (6:0). Danach erwachte jedoch der Kampfgeist in Cherkasov. Im zweiten Durchgang wehrte er beim 4:5 gleich drei Matchbälle ab und schien im Tiebreak die besseren Nerven zu besitzen. Doch eine 5:2-Führung reichte ihm letztlich gegen den wieselflinken Argentinier nichts, der den Tiebreak noch 8:6 für sich entschied.
Das rein-deutsche Duell war eine einseitige Angelegenheit. Der Berliner Björn Phau dominierte klar gegen den erst 17-jährigen Dennis Peschek, der eine der vier DTB-Wildcards bekommen hatte. Der Youngster konnte seine Nervosität auf dem Centre Court jedoch nicht verbergen, machte zu viele einfache Fehler und zog am Ende deutlich mit 2:6 und 1:6 den Kürzeren. Der Mannheimer Jakob Herm-Zahlava machte es dagegen besser. Er schlug Patricio Arquez in zwei Durchgängen mit 7:6 und 6:4.
Als erster Gesetzter musste am Abend der Tscheche Thomas Zib die Segel streichen. Der 145. der aktuellen Weltrangliste, bei den Wartburg-Open an Nummer sieben geführt, kam mit dem aggressiven Spiel seines brasilianischen Kontrahenten Flavio Saretta nicht zurecht. Vor allem der Aufschlag des Mannes vom Zuckerhut stellte den Trumpf in der niveauvollen Partie dar, die Saretta letztlich mit 6:2 und 7:6 gewann.
Nachdem sich das Eisenacher Duo Martin Cisar und Thomas Hellmann am Vorabend in der Doppel-Qualifikation prächtig aus der Affäre gezogen hatten, warfen die Berliner Maximilian Abel und Jan Weinzierl das an Nummer drei gesetzte Doppel Juan Giner/Jerry Turek aus dem Rennen. Sie drückten dem Match nach dem klar verlorenen ersten Satz (1:6) zunehmend ihren Stempel auf und behielten nach mehr als zwei Stunden zwei Mal mit 7:5 die Oberhand. Auch der Eisenacher Einzel-Champion des Jahres 1996, Dennis van Scheppingen, erreichte mit seinem Partner Rogier Wassen die nächste Runde. Die «fliegender Holländer» eliminierten die Chilenen Adrian Garcia / Fernando Gonzales nach hartem Kampf in drei Sätzen.

Ergebnisse, Einzel, 1. Hauptrunde: Johan Settergren (Schweden) – Patricio Rudi (Argentinien) 7/6 (3), 3/6, 6/1; Martin Vassallo Arguello (Argentinien) – Andrej Cherkasov (Russland) 6/0, 7/6 (6); Björn Phau (Berlin) – Dennis Peschek (Deutschland) 6/2, 6/1; Jakob Herm-Zahlava (Mannheim) – Patricio Arquez (Argentinien) 7/6 (4), 6/4; Flavio Saretta (Brasilien) – Thomas Zib (Tschechien) 6/2, 7/6 (5).
Doppel-Qualifikation, 1. Runde: Jaroslav Levinsky / Radomir Vasek (beide Tschechien) – Martin Cisar / Thomas Hellmann (Slowakei/Eisenach) 6/4, 6/1; Hermes Gamonal / Miguel Miranda (beide Chile) – Carsten Arriens / Ulf Fischer (München/Göttingen) 6/2, 7/5. 2. Runde: Levinsky / Vasek – Gamonal / Miranda 3/6, 6/3, 6/4. 1. Hauptrunde: Maximilian Abel / Jan Weinzierl (beide Berlin) – Juan Giner / Jerry Turek (Spanien/Kanada) 1/6, 7/5, 7/5; Yves Allegro / Gabriel Trifu (Schweiz/Rumänien) – Paul Baccanello / Matthew Breen (beide Australien) 7/5, 7/6 (4); Diego del Rio / Vadim Kutsenko (Argentinien/Usbekistan) – Marcus Hilpert / Vaughan Snyman (Stetten/Südafrika) 6/4, 6/0; Dennis van Scheppingen / Rogier Wassen (beide Niederlande) – Adrian Garcia / Fernando Gonzales (beide Chile) 6/3, 4/6, 6/2.

Am heutigen Dienstag: Erste Hauptrunde, im Einzel und Doppelwettbewerb, ab 13 Uhr.

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