Raus ohne Applaus!

Im vierten Qualifikationsspiel für die neue Handball-Nachwuchsbundesliga kassierten die 15 bis 17-jährigen Talente des ThSV Eisenach ihre vierte Niederlage. Und diese fiel überaus deftig aus! Nach der Enttäuschung am Vortag, einer 29:34-Heimniederlage gegen die HSG Rhein-Nahe-Bingen, agierten die Eisenacher bei der TSG Friesenheim nahezu ohne Engagement.
«Die Eulen» überrollten die Wartburgstädter mit 40:22 (19:9), lösten damit ebenso wie die HSG Rhein-Nahe-Bingen und die HSG Völkingen ein Ticket für die neue Nachwuchs-Bundesliga. Der TV Mühlheim, nach der Hälfte der Partien auf Tabellenplatz 1, rutschte noch auf Platz 4 und hofft, in einem weiteren Ausscheidungsspiel doch noch ein Ticket zu erhaschen.
Der ThSV Eisenach bot dem am Ende Ersten dieser Qualifikationsgruppe, der HSG Rhein-Nahe-Bingen einen packenden Fight, führte mit enormer Kampfkraft in der 51.Minute auch 28:27, um dann aber die big points zu verpassen. Durch diese Niederlage am Samstagabend war klar, der Zug fährt ohne die ThSV-Talente ab. Die Eisenacher hoffen jedoch auf eine Zusteigemöglichkeit über eine Wild Card der HBL.
Wie Frisch Auf Göppingen hat sich auch der ThSV Eisenach um eine der vier Wild Cards für die neue A-Jugend-Bundesliga beworben, die sich die Toyota-HBL vorbehalten hat, um im Bedarfsfall Vereine, die die sportliche Qualifikation für die neue Liga verpasst haben, aber die Anforderungen des Jugendzertifikates erfüllen, nachmelden zu können.
Der ThSV Eisenach hat zum wiederholten Male das Jugendzertifikat der HBL erhalten. Mit Hilfe der Wild Card möchte der ThSV Eisenach die Chance aufrechterhalten, die gute Jugendarbeit des eigenen Nachwuchsprojektes mit einem vereinseigenen Internat kontinuierlich fortzusetzen. Zudem sollen die Talente weiterhin eine optimale Förderung und gute Entwicklungschancen erhalten.
Die Entscheidung fällt in den nächsten Tagen bis zum 20.Juni 2011.
«Die Luft war raus, aber dennoch darf man sich so nicht präsentieren», schimpfte Christoph Jauernik, der Coach der A-Jugend des ThSV Eisenach, nach dem Auftritt in Ludwigshafen-Friesenheim und wollte aus der Generalkritik keinen der 14 Spieler herausnehmen. Die Gastgeber setzten Eisenachs ohnehin lauen Angriff mit einer 3:2:1-Deckung frühzeitig matt.
«Wir stellten die Defensive der Gastgeber aber auch kaum vor nennenswerte Schwierigkeiten», gestand Christoph Jauernik. Er zückte frühzeitig, nach der 5:0-Führung der TSG Friesenheim (7.), die grüne Karte. An der Dominanz der Hausherren in einer überaus einseitigen und zugleich fairen Partie (insgesamt nur eine einzige Zeitstrafe!) änderte sich nichts. «Mit der von uns an den Tag gelegten Einstellung war kein Handballspiel zu gewinnen», gestand Christoph Jauernik auch mit Abstand ein. Die TSG Friesenheim erhöhte kontinuierlich ihre Torpolster über 10:4 und 12:6 auf 19:9 zur Halbzeitpause. «Der eigenen mangelnden Einstellung geschuldet, wurde es noch deftig», schüttelte Christoph Jauernik den Kopf. Munteres Torewerfen war bei der TSG Friesenheim über 21:11 und 27:13 zum 40:22-Endstand angesagt. Auf Seiten des ThSV Eisenach kamen im zweiten Abschnitt jene Akteure zum Einsatz, die sonst überwiegend auf der Wechselbank saßen.

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