Reduzierung der Handball-Thüringenliga der Männer vorerst vom Tisch

Die Reduzierung der Handball-Thüringenliga der Männer ist – zumindest vorerst – vom Tisch. In selten gesehener Einmütigkeit hatten sich alle Vereine der höchsten Männer-Handballspielklasse des Freistaates gegen eine vom Thüringer Handballverband beabsichtigte Verkleinerung ihrer Liga von 14 auf 12 Teams ausgesprochen. Während einer Beratung des Thüringer Handballverbandes mit den Vereinsvertretern am Mittwochabend in Klettbach wurde über einen Beschluss der Technischen Kommission und des Präsidiums des THV informiert, wonach unter bestimmten Prämissen die Thüringenliga Männer mindestens drei weitere Spielzeiten mit 14 Mannschaften ihren Punktspielbetrieb bestreitet. Fehlende Schiedsrichter stellen eine Hauptproblematik dar. Fällt nur ein für die Thüringenliga eingestuftes Schiedsrichterpaar an einem Wochenende aus, schrillen bereits die Alarmglocken. Die Thüringenligisten stellen insgesamt nur 14 Schiedsrichter. Die Schiedsrichtergewinnung und Weiterentwicklung soll eines der zentralen Themen der nächsten Jahre werden. Eine neue Schiedsrichterordnung in Anlehnung an eine neue DHB-Verordnung ist vorgesehen. Vereine ohne eine entsprechende Zahl von Schiedsrichtern sollen künftig noch stärker zur Kasse gebeten, notfalls auch mit Punktabzügen belegt werden,
Der Terminkalender der Meisterschaftssaison in der Handball-Thüringenliga der Männer ist auch mit einem neuen Pokalmodus zu koordinieren. Ein Vorschlag zur Ausspielung eines Landespokalsiegers und der MHV-Pokalteilnehmer wurde unterbreitet. Dieses sei spieltechnisch lösbar und schaffe zugleich zwei Pokal-Höhepunkte in einer Saison, so der Tenor aus der Chefetage des Thüringer Handballverbandes um Präsident Ralf Illert.

Jauernik: Top-Leistung in Großschwabhausen gefragt
Die Entscheidungen des Thüringer-Handballverbandes und der jüngste 32:25-Sieg über den VfB Mühlhausen lassen den ThSV Eisenach II neuen Mut in punkto Klassenerhalt fassen. «Der Sieg war noch keine Trendwende, jedoch ein zusätzlicher Motivationsschub für alle im Team», hatte Christoph Jauernik, der Coach des abstiegsbedrohten ThSV Eisenach II, nach dem Paukenschlag über einen Titelanwärter erklärt. Die rote Laterne der Liga wurde schon mal an den HSC Erfurt weiter gereicht. Im Tabellenkeller der Handball-Thüringenliga der Männer liegen die Teams zwischen den Plätzen 10 und 14 – der SV Aufbau Altenburg, der SV Fortuna Großschwabhausen, die SG Könitz/Saalfeld, der ThSV Eisenach II und der HSC Erfurt – gerade einmal drei Punkte auseinander. Da ist noch alles möglich. Der ThSV Eisenach II braucht Pluszähler. Zwei sollen möglichst am Samstag, 01.03.2013 im Auswärtsspiel, im Kellerderby beim SV Fortuna Großschwabhausen (Anwurf 18.30 Uhr in der Josef Baumgartner Sporthalle in Großschwabhausen, Gartensiedlung 1), geholt werden. «Dazu ist allerdings eine Top-Leistung erforderlich», weiß Christoph Jauernik. «Alle im Team arbeiten vorbildlich im Training, wollen mit Vehemenz die Chance auf den Klassenerhalt anpacken», berichtet der Coach des ThSV Eisenach II.

Torwurfeffektivität könnte erneut der Knackpunkt werden
Fortuna Großschwabhausen, in der Vorsaison als Aufsteiger für Furore sorgend und sogar lange im Tabellen-Vorderfeld mitmischend, kam in dieser Saison nur ganz schwer aus den Startlöchern. Das Hinspiel hatte der ThSV Eisenach II mit 33:27 für sich entschieden. Tim Rodrian netzte seinerzeit zehn Bälle ein und hatte damit erheblichen Anteil am ersten Saisonsieg des ThSV Eisenach II. Inzwischen hat sich der von Dirk Heinemann (Vater von Eisenachs Bundesliga-Rechtsaußen Nick Heinemann) betreute SV Fortuna Großschwabhausen stabilisiert, ließ durch einen 27:22-Auswärtssieg bei Titelanwärter HSV Apolda gehörig aufhorchen. Zuletzt unterlag Fortuna Großschwabhausen beim HSV Ronneburg mit 24:29. «Wir müssen an die Leistung vom Spiel gegen Mühlhausen anknüpfen. Wichtig wird eine weiter verbesserte Torwurfeffektivität sein», erklärt ThSV-Coach Christoph Jauernik mit Blick auf den Samstagabend. Dass seine Schützlinge einen technisch versierten und schnellen Handball spielen, haben sie im Saisonverlauf gezeigt, allein an der Torwurfeffektivität und der Cleverness in kritischen Spielphasen mangelte es. Über eine stabile Abwehr mit Balleroberungen soll auch am Samstag zum Tempogegenstoß angesetzt werden. Eisenachs Defensive um Tim Voigt darf die torgefährlichen Offensivkräfte des SV Fortuna Großschwabhausen nicht aus dem Blickfeld verlieren: Rückraumspieler Matthias Koch (bisher 88 Tore), Kreisläufer Jörg Heinemann (68) und Rechtsaußen Sascha Heinemann (53).
Beim ThSV Eisenach II stehen Rückraumspieler Marco Röll und Linksaußen Nils Hemleb weiter auf der Verletztenliste. Philipp Urbach kann berufsbedingt nicht mitwirken. Torhüter Adrian Winkler ist nach einer Erkältung wieder ins Training eingestiegen, steht für den Samstag bereit und verstärkt die erfolgreiche Formation der Vorwoche. Die gerade 17 Jahre gewordenen Jonas Richardt und Hannes Iffert zählen erneut zum Aufgebot. Die spielgestalterischen Fähigkeiten von Philipp Hempel, Lucas Zemann und Lars Fichtner sind gefragt, wollen sich die jungen Dachse des ThSV Eisenach II ein weiteres Erfolgserlebnis schaffen.

Th. Levknecht

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