Rettungsschwimmer der DLRG OG Eisenach an Deutschlands Küsten im Einsatz

Für die Schüler und Studenten im Freistaat hat der Ernst des Lebens wieder begonnen. Die schönste Zeit des Jahres ist vorbei. Alle genossen die schul- und vorlesungsfreie Zeit in Freibädern oder  an den Küsten von Nord- und Ostsee. Einige von ihnen allerdings nicht nur zum eigenen Vergnügen. Viele Eisenacher Rettungsschwimmer taten an Deutschlands Stränden Dienst, um für die Sicherheit der Badegäste zu sorgen. Die Einsatzkräfte an den von der Deutschen-Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) bewachten Strandabschnitten werden vom Zentralen Wasserrettungsdienst Küste (ZWRD-K) organisiert. Die DLRG sorgt somit jedes Jahr in der Zeit von Mai bis September für Sicherheit an den deutschen Stränden.

Sandra Hutschenreuter und Michael Warmann beschreiben ihren Einsatz auf Baltrum und in Burhave wie folgt:

Noch ehe die ersten Urlauber am Strand aufschlagen beginnt für die Rettungsschwimmer der DLRG bereits ihre ehrenamtliche Arbeit. Der bewachte Strandabschnitt wird abgegangen, Gefahrenquellen werden beseitigt und vor allem die Strömung des Meeres beurteilt. Anschließend werden die Fahnen gehisst und eventuelle Sturmschäden, sowohl im Meer (abgetriebene Bojen), als auch an Land aufgenommen und schnellstmöglich repariert. Man startet stets gut gelaunt in den hoffentlich ruhig verlaufenden Tag. Kleinere Weh-Wehchen werden je nach Schwere an Ort und Stelle behandelt, Kindersuch-Armbänder verteilt oder einfach nur Fragen zum Wetter und der Küste beantwortet. Einen weitaus wichtigeren Teil der Arbeit leistet der Rettungsschwimmer direkt an der Wasserlinie. Er sorgt dafür, dass alle Badegäste auf Gefahren hingewiesen werden und vor allem Kinder nicht ohne Aufsicht baden gehen. Im Notfall ist er Ersthelfer und kann mit seinen Kameraden Leben retten. Kommunikation, Einfühlungsvermögen und Geduld gehört dabei zu den Stärken eines Rettungsschwimmers. Nach getaner Arbeit bietet sich dann genug Gelegenheit die Freizeit zu genießen, um sich auf den nächsten Tag vorzubereiten.

Ritva Anacker und Paula Zachen waren am Timmendorfer Strand für die DLRG aktiv. Trotz des oft eher bescheiden auftretenden Sommers nutzen sie die Zeit intensiv, um unter anderem mit dem Rettungsboard zu trainieren, oder ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse zu erweitern. Diese kamen dann auch bei mehreren Quallenverletzungen zum Einsatz. Hier wird Rasierschaum als probates Mittel zur Entfernung der Nesseln eingesetzt.

Auch in Timmendorf wurden viele Kindersuch-Armbänder verteilt. Mit einem kleinen Band am Arm erhöhen DLRG und NIVEA die Sicherheit an den deutschen Küsten sowie an vielen Badeseen im Binnenland. An allen Wasserrettungsstationen der DLRG an der deutschen Nord- und Ostseeküste erhalten Eltern für Ihre Kinder kostenlose dehnbare Armbändchen aus Silikon, die am Handgelenk getragen werden. Auf der Innenseite des Bändchens wird eine Nummer notiert, die Wachmannschaft auf der Station vermerkt sich zu dieser Nummer Mobiltelefon- oder Strandkorbnummer der Eltern. Verliert ein Kind am Strand den Kontakt zu den Eltern, braucht es sich nur an den nächsten Rettungsschwimmer zu wenden, der mittels der Nummer im Armband dann schnell und einfach den Kontakt zu den Eltern herstellen kann.

Besonders positiv ist Ritva und Paula die hohe Wertschätzung aufgefallen, die Rettungsschwimmer der DLRG an den Küsten genießen:

Wenn man in Einsatzkleidung eine schnelle Besorgung zu erledigen hat, wird man oft vorgelassen.

Nicht nur deswegen haben sich die beiden jungen Frauen vorgenommen, auch im nächsten Jahr wieder Dienst an der Küste zu tun.

Selina Urbach erlebte bei ihrem Einsatz in Graal-Müritz, wie wichtig der Einsatz von Rettungsschwimmern an der Küste ist. Am 07. August wurde aufgrund des vorherrschenden Wetters die gelbe Flagge gehisst. Sie signalisiert ein Badeverbot für ungeübte Schwimmer, Kinder und ältere Personen. Selina nutzte die Bedingungen trainierte mit dem Rettungsbrett in der Ostsee. Dabei bemerkte sie plötzlich, wie ein fünfjähriges Mädchen mit Schwimmflügeln an den Armen durch eine starke Unterströmung gegen eine Buhnenreihe gedrückt wurde. Sofort paddelte Selina auf das Kind zu und brachte es sicher an Land. Dort klärte sie den glücklichen Vater nochmals eindringlich über die Bedeutung der gelben Flagge und die Gefahren am und im Wasser auf.

Doch nicht nur an den Küsten waren Eisenacher im Einsatz. Annalena Geyer und Lisa Maria Martin arbeiten in ihrer Freizeit im aquaplex Eisenach. Besonders im Freibadbetrieb werden zusätzliche Fachkräfte zur Absicherung des Badebetriebes benötigt. Der Betriebsleiter Thimo Scheiba schätzt an den Rettungsschwimmern der DLRG Eisenach nicht nur die solide Ausbildung, sondern vor allem auch ihr Wissen um die Gefahren im und am Wasser:

Wir setzen für die Sicherheit unserer Badegäste auf Prävention, um Gefahrensituationen gar nicht erst entstehen zu lassen. Hier sind die erfolgreichen Rettungssportler Annalena und Lisa eine große Hilfe.

Zum Wasserrettungsdienst in Bädern und an öffentlichen Gewässern berechtigt der Rettungsschwimmpass Silber. Zur Vorbereitung beginnt am 06.09.2016 ein Bronzekurs der DLRG Ortsgruppe Eisenach. Wer Interesse an dem immer dienstags im Aquaplex Sportbad in Eisenach um 19.00 Uhr stattfindenden Lehrgang hat, kann sich noch unter DLRG.EISENACH@GMX.DE anmelden.

Titelfoto: Selina Urbach (links) mit Rettungsbrett in Graal-Müritz.

Foto 2: Sandra Hutschenreuter im Rettungs-Kajak.

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