Siegeshungrige Eisenacher Handballer bezwangen Bittenfeld

Handball-Zweitbundesligist ThSV Eisenach rundete die Festivitäten zum Eisenacher Sommergewinn mit einem 38:32 (17:14)-Erfolg über den TV Bittenfeld ab. Der zuletzt in der Kritik stehende Kapitän und Torhüter Timo Meinl sorgte das «Sahnehäubchen». Nicht mit einer seiner 17 Paraden, sondern mit einem eigenen Torerfolg! In der 58. Minute zirkelte Timo Meinl das Leder aus dem eigenen Torraum, über seinen weit vor dem Kasten stehenden Bittenfelder Kollegen hinweg, zum 36:29 ins Gäste-Gehäuse. Die über 1300 Zuschauer waren hellauf begeistert, feierten stehend den Treffer und den Doppelpunktgewinn der Schützlinge von Hans-Joachim Ursinus.
Die Gespräche im Laufe der Woche, nach dem 35:44-Debakel in Korschenbroich, hatten gefruchtet. Die angekündigte Wiedergutmachung gelang. «Ein verbessertes Abwehrverhalten im Zusammenspiel mit dem Torhüter», konstatierte Hans-Joachim Ursinus erfreut. Pavel Prokopec und Karsten Wöhler waren die «Leuchttürme» in Abwehr und Angriff. Nach überstandener Schulterverletzung jagte Pavel Prokopec sechs Bälle aus dem Fernwurfbereich ins Netz. Nach vorn war es vornehmlich der 21-jährige Till Riehn, der das Angriffsspiel temposcharf initiierte, damit nachdrücklich seine Wertigkeit für den ThSV Eisenach demonstrierte. «Till Riehn genießt mein Vertrauen. Die Einsatzzeiten belegen das», argumentierte Hans-Joachim Ursinus mit Nachdruck für eine Vertragsverlängerung mit dem Eisenacher Eigengewächs. Andere Vereine haben bereits ihre Fühler ausgestreckt!

Die siegeshungrigere Mannschaft trug den Sieg davon; darin waren sich beide Trainer, Hans-Joachim Ursinus (Eisenach) und Henning Fröschle (Bittenfeld), einig. Kritisch merkte Hans-Joachim Ursinus allerdings an, «schwere Tore haben wir gemacht, leichte, bestens herausgespielt, ausgelassen». Die Eisenacher hatten nämlich bereits in der ersten Halbzeit die Möglichkeit das Torpolster auf neun Treffer auszubauen, doch beim Stand von 14:7 scheiterten Martin Hoffmann und Tomas Sklenak an Bittenfelds Schlussmann Markus Brodbeck. Im gesamten Spielverlauf bekamen Bittenfelds Schlussleute Benjamin Krotz und Markus Brodbeck jedoch kaum eine Hand vor der Linie an den Ball.
«Auf der Torhüterposition verzeichnete Eisenach ein deutliches Plus», gestand Bittenfelds Trainer Henning Fröschle ein. Dieser lobte die Moral seiner Mannschaft, die nach dem frühzeitig klaren Rückstand nicht den Kopf in den Sand gesteckt und sich mehrfach bis auf drei Treffer herangekämpft habe. Wenn es eng zu werden drohte, erhöhten die Eisenacher jeweils den Gang, ließen sich nicht «einlullen», packten konzentrierte in der Abwehr zu, versenkten nach dem 31:28 (54.) blitzschnell zum 36:29 (58.). Benjamin Trautvetter, seine Klasse am Kreis einmal mehr unter Beweis stellend, traf mit der Sirene von Linksaußen (!) und seinem 7. Treffer zum 38:32-Endstand.

«Wir haben uns als Mannschaft erfolgreich präsentiert, eine gute Ausgangsposition für die nächsten Aufgaben», bilanzierte Hans-Joachim Ursinus. Die nächste Aufgabe steht bereits am Freitag an. Die abstiegsbedrohte HG Oftersheim/Schwetzingen wird den ThSV Eisenach auf Herz und Nieren prüfen.

Statistik
ThSV Eisenach: Meinl, Luckert (bei drei Strafwürfen und ab 58.); Hoffmann (6), Trautvetter (7), A. Wöhler, Riehn (3), Luther (1), Mellack (1), K. Wöhler (5/2), Kastelic, Jauernik (2), Prokopec (6)
TV Bittenfeld: Krotz, Brodbeck; Schöbinger (3), Hauk (4), Prasolov (1), Heib (1), Schweikardt (8/2), Baumgarten (4), Kleefeld, Rothe (1), Häfner (4), Wehner (5), Drobek (1)
Zeitstrafen: Eisenach 5 x 2 Min. – Bittenfeld 4 x 2 Min.
Siebenmeter: Eisenach 3/2 – Bittenfeld 6/6
Schiedsrichter: Dedens/Geckert (Magdeburg)

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