ThSV: Eine gute Auftaktviertelstunde war zu wenig

Der Auftakt des ThSV Eisenach beim TV Hüttenberg lies leise Hoffnungen keimen. Die Handschrift des neuen Trainers Maik Handschke war sichtbar. Nach besonnenem sachlichen Handball der Thüringer hieß es 5:7 (14.). «Die Vorgaben für Abwehr und Angriff wurden konsequent umgesetzt», analysierte Maik Handschke. Doch die Eisenacher verließen den Weg, patzten bei eigenem Ballbesitz. «Zu hektisch, zu unsortiert. Wir verfielen in das alte Schema. Hüttenberg bestrafte unsere Fehler gnadenlos», gestand Maik Handschke. «Mit unseren Tempogegenstößen wendeten wir das Blatt», freute sich Jan Gorr, der 30-jährige Coach des TV Hüttenberg. Die Hausherren wucherten mit dem Pfund einer eingespielten Einheit, einer qualitativ gut besetzten Wechselbank, spielten keineswegs glanzvoll, riefen vielmehr schnörkellos ihr Können ab, stellten mit den Treffern zum 16:10 (29.) die Weichen. Hüttenbergs Florian Billek dankte für die Einladungen der linken Eisenacher Abwehrseite, bejubelte insgesamt 11 Treffer. Trotz eines zu großer Form auflaufenden Andreas Nositschka im Eisenacher Kasten, er hatte bereits nach 18 Minuten den glücklosen Stammkeeper Radek Musil abgelöst, stand dem 40-jährigen erstligaerfahrenen Waldemar Strzelec im Hüttenberger Kasten in nichts nach, vermochten die Eisenacher nach dem Seitenwechsel nicht entscheidend zu verkürzen. Benjamin Trautvetter, in Angriff und Abwehr vorbildlich rackernd, entwischte nun zwar mehrfach der zweitbesten Abwehr der Liga, doch auf mehr als 5 Treffer (23:18, 45.) kamen die Wartburgstädter nicht heran.
«Wir wählten zu oft die falsche Wurfvariante», ärgerte sich Maik Handschke. Pavel Prokopec scheiterte ein um das andere Mal. Girts Lilienfelds narrte zwar leichtfüßig mehrfach die Abwehr, brachte das Leder aber freistehend nicht am Hüttenberger Torwart-Oldie vorbei. Ein auf seine individuellen Stärken im Vorwärtsgang bauender, aus dem Rückraum durchstartender Tomas Sklenak (7 Treffer), war zu wenig. Bemerkenswert: In Überzahlsituationen agierten die Eisenacher geradezu planlos. Die Hüttenberger wirkten nach dem 33:26 (16:11)-Erfolg geradezu euphorisch, meldeten unüberhörbar ihre Ansprüche auf den Relegationsplatz 2 an. «Wir präsentierten uns im Stil eines Spitzenteams», so der Tenor im Lager der Hessen, aktuell mit 16:8 Punkten auf Tabellenplatz 3. Die Kulisse der 1100 Zuschauer zeigte sich allerdings ausgesprochen reserviert. Ganz anders die Gemütslage beim ThSV Eisenach, mit aktuell 7:17 Punkten auf Rang 15.
«Knallharte Arbeit ist angesagt, damit wir den Tabellenkeller verlassen», so Maik Handschke. Er weiß, sein Team steht am kommenden Samstag, 30.11.08 im Heimspiel gegen Schlusslicht HG Oftersheim/Schwetzingen (ganze 2 Punkte weniger wie der ThSV Eisenach!) ganz gewaltig unter Erfolgsdruck.

Statistik
TV Hüttenberg: Strzelec, Lang (ab 51.); A. Lex (3), Laudt (2), Stelzenbach (3), Jezewski (6), Rigterink (1), S. Lex (2), Scholz (2), Bepler (1), Langenbach, Bilek (11/4), Allendörfer (2)
ThSV Eisenach: Musil, Nositschka (ab 18.); Hoffmann (1), Trautvetter (5), Sklenak (7), A. Wöhler (2), Luther, Emmelmann (1), Schiffner, K. Wöhler (4), Lilienfelds (3), Prokpoec (3/1), Szep-Kis
Siebenmeter: Hüttenberg 4/4 – Eisenach 2/1
Zeitstrafen: Hüttenberg 5 x 2 Min. – Eisenach 2 x 2 Min.