ThSV Eisenach erwartet bereits am Freitag den Vfl Gummersbach

Natürlich wäre der ThSV Eisenach gern zur Pokalendrunde nach Hamburg gefahren. Trotz eines tollen Fightes zogen die Schützlinge von Peter Rost am vergangenen Samstag beim «großen» THW Kiel mit 19:22 den Kürzeren. Der Stachel der Niederlage und der «Begleitumstände» sitzt freilich noch tief. Somit richten die Eisenacher ihre ganze Kraft nun auf den Punktspielalltag.

Bereits am Freitag, 22.02.02 kommt der Vfl Gummersbach in die Werner-Aßmann-Halle (Anwurf 20 Uhr). Beim deutschen Rekordmeister ist eine Talfahrt ohne sichtbares Ende angesagt. Dank «lebenserhaltender Maßnahmen» des DHB und des Deutschen Sportfernsehens (mit Live-Übertragungen) in den vergangenen Jahren gehört der Vfl überhaupt noch zum Oberhaus. Der Ruhm glorreicher Zeiten ist mehr als abgeblättert. Das sportliche und finanzielle Aus nahte mehrfach. Das Interesse in und um Gummersbach sank rapide. Zu den Heimspielen in der Eugen-Hass-Sporthalle kommen in der Regel nicht einmal 1000 Zuschauer. Mittels tatkräftiger Hilfe der Kreissparkasse Köln wurde der Umzug zu Top-Spielen in die riesige Köln-Arena vollzogen. Dort bricht der Vfl nun einen Zuschauerrekord auf den anderen.
Für den Auftritt des SC Magdeburg am 14.März wurden bereits 13000 Eintrittskarten im Vorverkauf abgesetzt. Da klingt es nahezu paradox, dass der Abstieg naht. Mit der 24:29 Heimniederlage gegen Solingen schrillen die Alarmglocken unüberhörbar.
Als «Allheilmittel» musste Trainer Thomas Happe seinen Stuhl räumen. So werden die Besucher in der Werner-Aßmann-Halle voraussichtlich eine besondere Rarität erleben: Ein Erstbundesligist ohne Trainer auf der Bank. Kapitän Francois-Xavier Houlet hat zwischenzeitlich die Leitung übernommen. Sollte das so sein, werden sich «heiße» Traineranwärter zumindest auf den Zuschauerrängen einfinden. Die bis dato auswärts sieg- und punktlosen Gummersbacher Spieler werden alles tun, um sich für den «Neuen» oder für andere Vereine wärmstens zu empfehlen.

Der ThSV Eisenach ist also hinreichend gewarnt. Soll das Ziel, ausgeglichenes Punktekonto, Realität werden, müssen die Wartburgstädter an die Leistungen der Auswärtsspiele in Magdeburg und beim THW Kiel anknüpfen. «Wir sind keine Handballästheten, müssen über den Kampf zum Spiel finden», weiß Eisenachs Trainer Peter Rost. Auf einen «Kämpfer» muss er allerdings verzichten.
Neben dem Pokal-Aus beim THW Kiel war auf der Negativseite auch noch ein Bänderanriss bei Jonny Jensen zu vermerken. Der Norweger fällt damit mindestens 6 Wochen aus. Mit dem für sein Comeback schwitzenden Stephane Joulin und eben Jonny Jensen fehlen dem ThSV Eisenach somit zwei ganz wichtige Leistungsträger. „Andere müssen das kompensieren“, lässt Peter Rost kein Klagen aufkommen. «Wir müssen schnell die richtige Betriebstemperatur erreichen, nicht so eine lange Anlaufphase wie gegen Willstätt einlegen», fordert der Eisenacher Coach von seinen Schützlingen.

Wieder im Aufgebot wird Till Bitterlich stehen, der nach einer im Willstätt-Spiel erlittenen Fingerverletzung am Mittwoch wieder mit dem Training begonnen hat. «Wir hoffen natürlich auch, dass uns unsere Zuschauer von Beginn kräftig den Rücken stärken», appelliert Co-Trainer Matthias Allonge in Richtung Ränge.

Auf dem Parkett wird es zum direkten Aufeinandertreffen der Top-Torjäger der 1. Bundesliga kommen. Gummersbachs Ausnahmeathlet Kyung-Shin Yoon, die «Torefabrik» der 1. Liga der letzten Jahre, hat inzwischen von Eisenachs Stephan Just die Führung in der augenblicklichen Torjägerliste übernommen. 153 Bälle setzte Yoon den gegnerischen Torhütern bisher ins Netz, Just 149. Wichtiger für den ThSV Eisenach wird freilich der Ausgang der Gesamtpartie sein. «Apollo» (Stephan Just) wird nicht gram sein, wenn der Koreaner das Torjägerduell für sich entscheidet, der ThSV Eisenach jedoch als Sieger das Parkett verlässt.

Eintrittskarten sind noch in ausreichender Zahl an der Tageskasse ab 18.30 Uhr erhältlich!

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