ThSV Eisenach gastiert Mittwoch beim HSV Hamburg

Die Handballfreunde müssen sich erst an den Namen HSV (Handballsportverein) Hamburg gewöhnen. Im Fußball ist der HSV seit Jahren ein Begriff. Nun soll die Hansestadt Hamburg auch Handballhochburg werden. Die SG Bad Schwartau-Lübeck verließ ihr langjähriges Domizil und zog nach Hamburg um. Mit der Verpflichtung von internationalen Handball-Assen wie den Gille-Brüdern aus Frankreich soll der Sprung ins Spitzenfeld gelingen. Eigens dafür entsteht eine neue Halle, die 13800 Zuschauern Platz bietende Colorline-Arena. Ein Zuschauerschnitt von über 6000 Besuchern soll den Etat von 4,5 Mio. Euro untermauern. (Von solchen Zahlen kann man in der Wartburgstadt allerdings nur träumen!) Die neue Halle ist noch nicht fertig gestellt, sodass der ThSV Eisenach Mittwoch, 20.00 Uhr, in der 4500 Zuschauer fassenden Sporthalle in der Krochmannstraße, wo die letzten Pokalendrunden ausgetragen wurden, auflaufen wird.

Mit 6:6 Punkten liegt der ThSV Eisenach im Soll. Drei Heimerfolgen stehen drei Auswärtsniederlagen gegenüber. Das löst keinen eitel Sonnenschein aus, zumal das Anspruchsdenken in der Wartburgstadt wohl den Möglichkeiten weit voraus ist. Das Pokal-Aus beim Zweitligisten Solingen (30:36 nach Verlängerung) war Wasser auf die Mühlen der Kritiker. ThSV-Cheftrainer Peter Rost zeigte sich ob der kritischen Stimmen betroffen. «Ich habe nicht umsonst betont, dass diese Saison erneut ganz schwer wird. Vergangenes Jahr haben wir verhältnismäßig viele Auswärtspunkte, davon einige, wie in Minden, sehr glücklich geholt. Wir wollen jedes Spiel, ob zuhause oder auswärts gewinnen – mit dieser Einstellung laufen wir auf. Auswärts ist das besonders schwer. Diese Saison wird für den ThSV Eisenach erneut knochenschwer. Wir sind keine Mannschaft, die den Kontrahenten über spielerische Mittel bezwingen kann. Wir müssen an unsere arteigenen Tugenden anknüpfen, realistisch einschätzen, was möglich ist», stellte der Olympiasieger von 1980 fest.

Zu Beginn der englischen Wochen fahren die Eisenacher nun nach Hamburg. Die Gastgeber ringen zwar mit Verletzungspech, haben dennoch ein absolutes Starensemble zur Verfügung. Mit Goran Stojanovic und Tomas Svensson verfügen sie über das wahrscheinlich beste Torhüterduo der 1. Bundesliga. Peter Rost fordert von seinen Schützlingen, mit Selbstvertrauen und nicht verängstigt aufzutreten. Der HSV sei, wie die Partie in Pfullingen gezeigt habe, nicht unverwundbar. «Wir dürfen nicht wieder gleich deutlich in Rückstand geraten, dann ist selbst in Hamburg was machbar», verbreitet der Coach gedämpften Optimismus. Die ersten Auswärtszähler ständen dem ThSV Eisenach ohnehin gut zu Gesicht, um nicht ständig vor heimischem Publikum unter Zugzwang zu stehen. Rost hofft zudem auf einen positiven Effekt aus der Pokalpleite in Solingen. «So ruhig war es noch nie auf der Heimfahrt. Die Spieler sind in sich gegangen.» Gute Leistungen auf dem Parkett seien zudem die wohl einzig richtige Empfehlung in Sachen Vertragsverlängerung, fügte Peter Rost hinzu.
In Hamburg wird er voraussichtlich auf Kreisspieler Stephan Just verzichten müssen. Den 23-jährigen ereilte nach gerade überstandener Grippe ein Rückschlag. Ansonsten steht das komplette Aufgebot, auch Rechtsaußen Stephane Joulin, zur Verfügung.

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