ThSV Eisenach mit leichtem Testspiel-Aufgalopp

Auf der Rückfahrt von einem mehrtägigen Trainingslager in der Landessportschule Bad Blankenburg absolvierte Handball-Zweitbundesligist ThSV Eisenach ein erstes Testspiel. Ohne einige angeschlagene Stammkräfte (Lilienfelds, Jonsson, Koloper) kamen die Wartburgstädter bei Thüringenligist SG Suhl/Goldlauter zu einem locker erspielten 38:14 (15:5)-Erfolg.
Erstmals nach seiner Verletzung wirkte Tomas Sklenak wieder mit. Neuzugang Nicolai Hansen (vom dänischen Erstligisten Viborg HK) feierte sein Debüt im Eisenacher Trikot. Hannes Jonsson, Neuzugang vom Erstbundesligisten TSV Hannover-Burgdorf, verfolgte das Geschehen leicht angeschlagen nur als Zuschauer. ThSV-Coach Adalsteinn Eyjolfsson räumte allen einsatzbereiten Akteuren längere Einsatzzeiten ein, auch den aus dem eigenen Nachwuchs aufgerückten Konstantin Singwald, Christopher Stölzner und Adrian Winkler.
Alle drei Torhüter, Radek Musil, Stanislaw Gorobtschuk und Adrian Winkler, hüteten jeweils 20 Minuten das ThSV-Gehäuse.

Adalsteinn Eyjolfsson zeigte sich vom Auftritt «nach einem intensiven Trainingslager» zufrieden. «Wir haben in punkto Konterspiel einiges probiert», so der Isländer im Trikot der Thüringer. Nick Heinemann untermauerte seine Tempogegenstoßqualitäten, war mit zehn Treffern auch erfolgreichster Werfer der Partie vor knapp 150 Zuschauern in der Suhler Wolfsgrube. «Wir ließen noch einige gute Torchancen aus», bilanzierte Adalsteinn Eyjolfsson. Der gastgebende Thüringenligist, jetzt von Igor Mijanowski trainiert, mühte sich redlich, konnte auch die eine oder andere gelungene Angriffsaktion, insbesondere über den Kreis, bejubeln. Der wuchtige Michael Leipold war mit vier Treffern erfolgreichster Werfer der Südthüringer. Deren Torhüter Steffen Wetzl verhinderten mit einer Vielzahl guter Paraden eine höhere Zahl von Gegentreffern.

In der einst so gefürchteten Suhler Wolfsgrube standen sich beide Teams letztmalig in der Saison 1996/97 um Zweitbundesligazähler gegenüber. Nahezu 2000 Zuschauer aus beiden Lagern sorgten seinerzeit für eine heißblütige Atmosphäre. Am Ende der Saison stieg der ThSV Eisenach in die 1. Handballbundesliga auf. Die Suhler, mit mehrfach verändertem Namen, backen inzwischen kleine Brötchen, bilden inzwischen mit Goldlauter eine Spielgemeinschaft in der Thüringenliga. Zuschauerandrang in der Wolfsgrube ist inzwischen bei den Heimauftritten der Suhler Bundesliga-Volleyballerinnen.

Die Eisenacher begannen mit Alexander Schiffner auf Links- und Nick Heinemann auf Rechtsaußen, Daniel Luther im linken und Duje Miljak im rechten Rückraum, Tomas Sklenak in der Regierolle, Nicolai Hansen am Kreis und Radek Musil im Tor hoch konzentriert, starteten bei Ballbesitz blitzschnell in Richtung Suhler Gehäuse. Nick Heinemann netzte nach knapp zehn Minuten zum 7:0 für den ThSV Eisenach ein.
Maik Gerstenberg vermochte erstmals die Eisenacher Defensive zu überwinden (11.). Der Thüringenligist, im Wechsel mit Maik Gerstenberg und Mike Pfeifer auf der mittleren Aufbauposition, kam durch einen von Michael Leipold verwandelten Siebenmeter in der 22. Minute zu seinem zweiten Treffer. Die Gäste führten 13:1 (21.), hatten inzwischen längst durch gewechselt. Der junge Konstantin Singwald hatte die Regierolle übernommen, Routinier Eryk Kaluzinski agierte im linken und Youngster Christopher Stölzner im Rückraum, Kapitän Benjamin Trautvetter an der Kreismitte, Adrian Wöhler auf Linksaußen. Auf Steilvorlage von Adrian Winkler mit Zwischenstation Christopher Stölzner erzielte Nicolai Hansen seinen ersten Treffer im Trikot seines neuen Vereins (23., 14:3).

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Nach Wiederanpfiff der sicher amtierenden Unparteiischen Christian Luther und Heiko Jäger hielten die Eisenacher trotz müder Beine aus dem Trainingslager das Tempo hoch. Benjamin Trautvetter schloss eine Ballstafette zum 19:6 ab (35.). Alexander Schiffner, aus Suhl stammend, in jungen Jahren zum ThSV-Nachwuchsprojekt gewechselt, vollendete nach einem Tempogegenstoß über links zum 23:9 (38.). Adrian Wöhler stibitzte sich das Leder aus den Reihen der Südthüringer und vollendete zum 28:11 (46.). Kurz darauf markierten die Gastgeber mit einer einsatzstarken Aktion über den Kreis ihren zwölften Treffer (47.). ThSV-Keeper Stanislaw Gorobtschuk blieb im Siebenmeterduell mit Suhls Michael Leipold Sieger (49.).
Der obligatorische Heber vom Siebenmeterpunkt durfte bei Eisenachs Nick Heinemann nicht fehlen (30:12, 49.). Der junge Konstantin Singwald zog platziert aus der zweiten Etage ab (31:12). Sekunden später erhöhte mit Christopher Stölzner ein weiterer Youngster auf 32:12 (51.). Inzwischen testeten die Wartburgstädter eine 5:1-Deckungsvariante, mit Christopher Stölzner auf vorgeschobener Position. Adrian Wöhler netzte von Linksaußen zum 35:14 (58.) ein. Praktisch mit der Schlusssirene versenkte ThSV-Kapitän Benjamin Trautvetter das Leder zum 38:14-Endstand.

HSG Go Go Hornets Testspielgastgeber am Sonntagabend
Ein nächstes Vorbereitungsspiel bestreitet der ThSV Eisenach am Sonntag, 29.07. in Goldbach (Landkreis Gotha). Hier ist die in der Thüringenliga spielende neue HSG Go Go Hornets, eine Spielgemeinschaft aus dem SV Blau-Weiß Goldbach/Hochheim und dem Ernestiner SV Gotha, Gastgeber. Anwurf ist um 18.00 Uhr in der Nessetalhalle Goldbach.
Oliver Behling, einige Jahre beim ThSV Eisenach aktiv, zuletzt für den Ernestiner SV Gotha am Ball, ist neuer Co-Trainer der HSG Go Go Hornets (zu deutsch: Hornissen). Der ThSV Eisenach und die neue Handballspielgemeinschaft im Kreis Gotha vereinbarten für das nächste Spieljahr eine Kooperation.
Mit Zweitspielrecht ausgestattete Eisenacher Talente können bei der HSG Go Go Hornets Spielpraxis sammeln, sollen zudem mithelfen, das dem Team aus dem Kreis Gotha der Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga gelingt. Als Meisterschafts- und Aufstiegsfavorit wird freilich die personell aufrüstende HSG Werratal mit ihrem neuen erfahrenen Trainer Gerd Stefanowsky gehandelt. Ihr wird sich nun auch Philipp Emmelmann anschließen, dessen Bitte auf Aufhebung seines noch laufenden Vertrages beim ThSV Eisenach von den Verantwortlichen entsprochen wurde.
Hohe Trainings- und Wettkampfintensität seien mit beruflicher Tätigkeit nicht zu vereinbaren, argumentierte der 28-jährige Allrounder, der im vergangenen Spieljahr zu den Leistungsträgern im Thüringenligateam des ThSV Eisenach II zählte.

Statistik

ThSV Eisenach: Musil, Gorobtschuk, Winkler; Trautvetter (6/3), Sklenak (1), Wöhler (5), Hansen (1), Luther (5), Miljak (2), Kaluzinski (1), Schiffner (4), Heinemann (10/2), Singwald (1), Stölzner (2)

Siebenmeter: HG Suhl/Goldlauter 4/3 – ThSV Eisenach 5/5
Zeitstrafen: HG Suhl/Goldlauter 0 – ThSV Eisenach 4 x 2 Min.

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