ThSV Eisenach punktet in der Jugendbundesliga weiter

Starke zweite Halbzeit mit Noah Streckhardt als Spielgestalter führt zum 31:23 (13:14)-Erfolg über die NSG EHV/Nickelhütte Aue/ Luca Baur und Jonas Bogatzki markieren jeweils 10 Tore  

Die 17/18-jährigen Talente des ThSV Eisenach trotzen der Verletztenmiseren in der Jugend-Bundesliga. Nach einem 13:14-Pausenrückstand bejubeltet der kleine Kader des Trainergespanns Knöfler/Enke einen klaren 31:23-Erfolg übe die NSG EHV/ Nickelhütte Aue und bleibt auf Tuchfühlung zum begehrten 6. Tabellenplatz, der die direkte Qualifikation für die Jugendbundesliga-Saison 2017/2018  bedeutet.

Ausschlaggebend war Moral und Leidenschaft der Eisenacher, die auf starke Torhüter bauen konnten. Das in der Summe machte den Unterschied, bilanzierte nach dem Abpfiff Christian Zierold, der Coach der Talente aus dem Erzgebirge.

Die Wende kam mit Noah Streckhardt
„Ein ganz anderes Spiel“, urteilte Peter Witzsche, ehemaliger Eisenacher Erstligatorhüter und seit 1991 Lehrer für Sport und Latein am Elisabeth-Gymnasium, zur zweiten Halbzeit. Die Hauptverantwortung dafür trug Noah Steckhardt. Der Spielgestalter hatte sich in der Vorwoche beim 29:29 gegen die TVG Junioren Akademie in der Schluss-Sekunde eine schwere Fußgelenkprellung zugezogen, benötigte die Hälfte der Woche sogar Gehhilfen, wollte aber unbedingt seinem personell so gebeutelten Team helfen. Nach intensiver Behandlung gab Physiotherapeut Arne Noethe am Vorabend grünes Licht. Mit dem stets im Angriff eingewechselten Noah Streckhardt bekam das Spiel der ThSV-Talente Zielstrebigkeit, Kreativität und Torgefahr. Auf den persönlichen Torerfolg musste Noah Streckhardt warten. Das wurmte ihn. Kurz vor Ultimo klappte es dann doch, landete sein Ball zum 30:23 im Gästekasten.

Starkes Torhütertrio
„Zu langsam, zu ausrechenbar“, skizzierte Karsten Knöffler, der Coach der ThSV-A-Jugend die erste Spielhälfte. Die NSG EHV/Nickelhütte Aue dominierte mit der besseren Spielanlage. Keeper Lars Kremmer sorgte mit 13 abgewehrten Bällen dafür, dass der ThSV Eisenach nur mit einem 1-Tore-Rückstand in die Pause ging. „Wir wollten einen Impuls setzen“, begründete Karsten Knöfler den Wechsel auf der Torhüterposition. Julius Rein, zuletzt in blendender Form, war sofort zur Stelle, parierte 7 Bälle bis zur 52. Minute. Da kam Marius Noack, der einen zusätzlichen Farbtupfer in der guten Torhütergilde der ThSV-A-Jugend setzte, zu der ja auch Daniel Gaier und John Martin gehören. Auf der Torhüterposition hat die ThSV-A-Jugend keine Sorgen, die Feldspielerzahl ist arg limitiert. Zur Absicherung saß Wieland Schneider aus der B-Jugend auf der Bank. Das Torhütertrio Kremmer/Rein/Noack parierte 22 Bälle, was natürlich auch Peter Witzsche, stets einen besonderen Blick auf seine Nachfolger, wohlwollend registrierte.

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Tempogegenstoß auf Tempogegenstoß
Vom 13:15 (32.) zog der ThSV Eisenach auf 20:15 (41.) und 27:17 (50.) davon. Rückraumspieler Jonas Bogatzki und Tempogegenstoßspezialist Luca Bauer netzten je 10 Treffer ein. Der Versuch der Gäste, mit einer Preßdeckung gegen Noah Streckhardt (durch Sepp Herbich) und Jonas Bogatzki (durch Jonathan Fischer) Eisenachs Angriffspower zu stoppen, schlug fehl. „Wir haben viele Treffer über die erste oder zweite Welle erzielt, haben deutlich besser verteidigt, die Anspiele zum Kreis unterbunden, den Gästen den Schneid abgekauft“, resümierte Karsten Knöfler zu den zweiten 30 Minuten. Der 39-jährige Coach hatte dennoch eine Vielzahl ausgelassener Chancen seiner Schützlinge notiert. Das tat der Freude im Lager der ThSV-A-Jugend über eine ganz starke zweite Halbzeit keinen Abbruch!

Berg- und Talfahrt im ersten Abschnitt
Im ersten Abschnitt nahm das Eisenacher Spiel einfach keine Fahrt auf, war im Angriff zu ausrechenbar. Anders die Gäste, die mit ballverlagernden Aktionen in der Auftaktphase immer wieder Erfolg hatten (2:4, 7.). Einem Eisenacher Zwischenhoch mit beherzten Aktionen das auf Linksaußen aufgebotenen Tom Kreutzer und zwei Luca-Baur-Treffern zum 6:4 (12.) folgte eine Berg- und Talfahrt, mit ausgelassenen Torchancen und technischen Fehlern der Hausherren.  Die Gäste wechselten mehrfach, stellten Eisenachs Abwehr vor neue Aufgaben. Beim 10:11 (24.) und 12:14 (29.) lagen die Talente des erzgebirgischen Zweitbundesligisten  vorn.

Klare Dominanz nach dem Seitenwechsel
Die zweite Halbzeit, mit Jan Minas auf Links- und Luca Baur auf Rechtsaußen, Jonas Bogatzki im linken und Joel Schwarz im rechten Rückraum, Noah Streckhardt in der Schaltzentrale, Daniel Bohrt und Maximilian Staib am Kreis sowie Julius Rein im Tor fand der ThSV Eisenach zu einem 13:5-Lauf und riss die Partie vollends an sich. Ein klarer 31:23-Erfolg war der Lohn.

Statistik
ThSV Eisenach: Kremmer (1.-30./ 13 Paraden), Rein (30.-52./ 7 Paraden), Noack (52.-60./ 2 Paraden), Gaier; Minas (1), Bogatzki (10/4), Baur (10), Staib, Schwarz (5), Streckhardt (1), Kreuzer (4), Bohrt
NSG EHV/Nickelhütte Aue: Schremmer (1.-39./ 7 Paraden), Espig (39.-60./ 7 Paraden); Herpich (2), Zauber (3). Schneider (3/1), Elsner, Wetzel (1), Heinrich (1). Kallweit (2), Fischer (3), Schauer (6), Fischer (1), Kurzweg (1)
Siebenmeter: ThSV Eisenach 5/4 – NSG Aue 2/1
Zeitstrafen: ThSV Eisenach 1 x 2 Min. – NSG Aue 1 x 2 Min.
Schiedsrichter: Selau/Witt
Zuschauer: 45

Fotos: Drei starke Torhüter: Lars Kremmer, Marius Noack, Julius Rein (v.l.)

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