ThSV Eisenach: Tendenz steigend

Mit Beendigung der Olympischen Spiele in Athen ist der letzte Neuzugang des Handballzweitbundesligisten ThSV Eisenach unter der Wartburg eingetroffen. Der Islander Runar Sigtryggsson, mit der Auswahl seines Heimatlandes Platz 9 bei Olympia, streifte sich in der Vorsaison das Trikot bei Erstligist SG Wallau-Massenheim über, vervollständigt den Eisenacher Kader. Zlatko Feric, der Coach des ThSV Eisenach, baut auf die Erfahrung des 32-jährigen abwehrstarken Rückraumspielers. Mit ihm sind nun alle Spieler da, mit denen der ThSV Eisenach in die Punktspielsaison 2004/2005 und damit den Comebackversuch in Richtung 1. Bundesliga starten will.
Die Wartburgstädter verfügen über einen „passablen ersten Anzug“, der, wie das 29:29 (12:13) gegen Dinamo Bukarest anläßlich der Eröffnung einer neuen Sporthalle in Weimar vor 400 Zuschauern zeigte, „ganz gut sitzt“. Häuptling der neuformierten Crew, Dreh- und Angelpunkt, ist Kapitän Danijel Grgic. Mit Runar Sigtryggsson steht nun ein Akteur im Aufgebot, der Danijel Grgic auf der Regieposition ersetzen kann, der als Abwehrspezialist aber auch die Defensive stärken soll. Danijel Grgic ist auch eine Alternative für die Kreismitte, wo der Norweger Havard Augensen seinen Stammplatz hat. Mit der Verpflichtung des Ungarn Krisztian Szep-Kis wurde ein „Knipser“ für den rechten Rückraum (in der Vorsaison ein absoluter Schwachpunkt) gefunden. Der 32-Jährige besitzt zudem Nervenstärke vom Siebenmeterpunkt. Beim 29:29 gegen das von Petre Ivanescu betreute Team von Dinamo Bukarest versenkte er neun Strafwürfe, war mit 12 Treffern zugleich erfolgreichster Werfer. Er harmoniert zudem bestens mit Danijel Grgic. Beide sorgten einst gemeinsam beim Stralsunder HV für Angriffspower. Zum Auftanken für den Angriff kann Krisztian Szep-Kis in der Abwehr durch Neuzugang Bernhard Latchimy ersetzt werden. Die Stärken des 33-Jährigen vom Stralsunder HV gekommenen Franzosen liegen zweifellos in der Defensive. Charmant und humorvoll außerhalb des Parketts, beim Spiel selbst ist allerdings mit ihm „nicht gut Kirschen essen“. Im linken Rückraum ist der Aufsteiger der Vorsaison Stefan Kneer erste Wahl. Der 18-Jährige, binnen weniger Monate von der Oberliga bis in die Junioren-Nationalmannschaft durchgestartet, holte sich vor drei Wochen mit der Auswahl Deutschlands Gold bei der Junioren-Europameisterschaft in Riga. Der Abiturient am Elisabeth-Gymnasium in Eisenach muss jedoch weiter zielstrebig an sich arbeiten. Das Torhüterduo bilden die bewährten Dragan Jerkovic und Karsten Lehmann. Als „Feuerwehrmann“ hatte sich der aus Cottbus gekommene Stephan Mellack für verschiedene Positionen während der Vorbereitung empfohlen. Doch ein beim Sparkassencup erlittener Kreuzbandriß setzt den 23-Jährigen vorerst matt. Auf Rechtsaußen ist Ronny Göhl gesetzt. Der 22-Jährige, im Sommer 2001 aus Suhl gekommen, soll seine Schnelligkeit bei Tempogegenstößen zum Tragen bringen. Bleibt das derzeitige Sorgenkind der Eisenacher, die Linksaußenposition, wo über Jahre der nach Melsungen abgewanderte Karsten Wöhler die „Duftmarke“ setzte. Der für Linksaußen vorgesehene Philipp Karbe befindet sich nach einem beim Turnier in Suhl erlittenen kleinen Schlaganfall zu einem mehrwöchigen Kuraufenthalt. Nach sich anschließender Operation am Herz hofft der 25-Jährige seine Handballkarierre fortsetzen zu können. Ob Daniel Hellwig, Ex-Werratal, Ex-Suhl, Ex-Meningen, eine Rolle beim ThSV Eisenach spielen wird, ist derzeit offen. In Weimar versuchten sich Till Riehn und Andre Ludwig, zwei Rückraumspieler, auf Linksaußen. Bei allem Engagement, trotz der 4 Tore von Till Riehn, darunter der Ausgleichstreffer zum 29:29, auf Linksaußen klemmt die Säge. Mit Philipp Emmelmann zählt ein universell einsetzbarer aus der Oberliga aufgerückter 20-Jähriger noch zum aktuellen Kader.
„Um optimal in die Punktspiele zu starten, bräuchten wir mit dem nun kompletten Kader noch einige Vorbereitungszeit“, so Zlatko Feric. Manches Zusammenspiel, mancher Laufweg, manches Timing bedürfe noch Feinschliff. Doch bereits am Samstag, 04.09.04 steht mit dem DHB-Pokal-Auftritt bei Regionalligist Nieder-Olm das erste Pflichtspiel an. Um Punkte geht es dann am Samstag, 11.09.04, wenn um 19.30 Uhr die SG Willstätt/Schutterwald zum Saisonauftakt in die Werner-Aßmann-Halle kommt.

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