ThSV Eisenach trumpft gegen Erstbundesliga-Aufsteiger HSC Coburg groß auf

Jauernik-Schützlinge beim eigenen Turnier aber mit Licht und Schatten / Daniel Luther und Nicolai Hansen im Deckungs-Innenblock unverzichtbar / Freitag Testspiel im hessischen Bebra  

Im Finale des eigenen Saisonvorbereitungs-Turniers im Final-Four-Modus bezwang Zweitbundesligist ThSV Eisenach Erstbundesliga-Aufsteiger HSC Coburg mit 28:23 (13:11). Eine kompakte Abwehr im Zusammenwirken mit Torhüter Jan-Steffen Redwitz (parierte 18 Bälle) und dem im Angriff explodierenden Ex-Coburger Matthias Gerlich (9 Treffer) waren die entscheidenden Vorteile Der eigene Anhang feierte die Schützlinge des neuen Trainergespanns Christoph Jauernik/Arne Kühr frenetisch. „Wir ließen uns von der aggressiven Eisenacher Abwehr geradezu unterbuttern. Wir fanden hingegen nicht zur erforderlichen Intensität. Ich habe gesehen, wer in einer Partie mit viel physischen Komponenten Akzente setzen kann. Der ThSV Eisenach war die bessere Mannschaft und hat völlig verdient gewonnen“, bilanzierte Jan Gorr, der stets aufgeschlossene Coach des HSC Coburg, in dessen Reihen mit Till Riehn und Girts Lilienfelds zwei ehemalige Eisenacher stehen. Schon am Vortag hatten die Franken Mühe. Drittligist Elbflorenz Dresden (mit den Ex-Eisenachern Timo Meinl und Patrik Hruscak) letztendlich mit 27:23 (13:11) zu bezwingen. Till Riehn wurde auf Linksaußen aufgeboten. „Keine Verlegenheitslösung. Till Riehn ist ein vielseitiger Spieler, der unsere Spielstrategien bestens umsetzen kann“, argumentierte Jan Gorr, für den das Erreichen des Finales gegen den ThSV Eisenach im Vordergrund stand. Das nahm dann allerdings einen unerwarteten Verlauf.

Eisenachs Trainer Christoph Jauernik verwies nach dem Finale auf die deutlich verbesserte Abwehrarbeit, von der Torhüter Jan-Steffen Redwitz profitiert habe.

Im Angriff gelangen uns sehenswerte Spielzüge. Diese schlossen wir mit der nötigen Geduld zumeist  konsequent ab.  Wir profitierten von einer guten Spielsteuerung mit dem richtigen Rhythmus auch im Positionsangriff, bilanzierte Christoph Jauernik.

Er lobte seinen Deckungs-Innenblock mit Nicolai Hansen, Duje Miljak, Daniel Luther und Matthias Gerlich.

Sie haben mit der nötigen Intensität und vorausschauendem Blick gearbeitet, vermerkte der neue ThSV-Coach.

Wichtige Erkenntnis: Kapitän Daniel Luther und Routinier Nicolai Hansen sind für den Deckungs-Innenblock unverzichtbar!

ThSV Eisenach zitterte sich zum Sieg über den HSV Bad Blankenburg
Am Vortag bot der ThSV Eisenach –ohne Daniel Luther und Nicolai Hansen –  sein „schlechtestes Vorbereitungsspiel“ (O-Ton Christoph Jauernik), zitterte sich mit einem 27:26 (15:11) über den vom Ex-Eisenacher Bundesligaspieler Jörn Schläger trainierten MHV-Oberligisten HSV Bad Blankenburg in das Finale. „Wir müssen nach einer Lösung suchen, wenn beide ausfallen“, sinnierte Christoph Jauernik. Seine Crew kassierte, sehr zur Verärgerung des Trainerteams, mehrere Schlagwurftore. Aber auch nach vorn klappte nicht viel. Co-Trainer Arne Kühr hatte 15 technische Fehler und 18 Fehlwürfe notiert. Der ThSV Eisenach hatte Glück, dass der MHV-Oberligist in den Schluss-Sekunden seine Ausgleichschance nicht nutzen konnte. Jörn Schläger strahlte: „Toll, wie meine Jungs dem ThSV Eisenach bis zum Schluss Paroli boten, einen zwischenzeitlichen 4-Tore-Rückstand aufholten. Wir haben gesehen, zu welcher Leistung die Mannschaft in der Lage ist. Das stimmt uns alle zuversichtlich.“   Paul Weyhrauch (13 Tore, Bruder des Eisenacher Willy Weyhrauch) und des Ex-Eisenachers Max-Florian Köthe gehörten zu den Säulen des HSV Bad Blankenburg. Diese Leistung hatte die Bad Blankenburger allerdings erheblich geschlaucht. Am Sonntag konnten sie im Spiel um Platz 3 gegen Elbflorenz Dresden nicht an diese Leistung anknüpfen, unterlagen mit 22:27. Der  38-jährigen Timo Meinl im Tor der Sachsen zog ihnen mit 13 parierten Bällen im ersten Abschnitt den Zahn. „Schön, mal wieder in der Werner-Aßmann-Halle zu sein. Dank an den ThSV Eisenach für ein gut organisiertes Turnier. Die Spiele in Eisenach haben gezeigt, wir sind auf dem richtigen Weg“, so der ehemalige Eisenacher Keeper (bis 2008). Timo Meinl plauschte mit den Ex-Teamkollegen Adrian Wöhler und Daniel Luther,  ebenso – selbst im Tor stehend –  mit vielen Zuschauern.  Aber auch Rückraumspieler Patrik Hruscak, seit kurzem bei Elbflorenz Dresden, schüttelte viele Hände. „Es waren die ersten Testspiele über 60 Minuten. Wichtig, wir haben keinen weiteren verletzten Spieler. Ich bin mit dem Auftritt in Eisenach zufrieden“, betonte Jörn Schläger.

Foto 2: Sie gehörten von 1998 bis 2003 zu den Säulen im Eisenacher Erstbundesligteam: Jörn Schläger (li.) jetzt Trainer des HSV Bad Blankenburg, Karsten Wöhler, jetzt Manager des ThSV Eisenach 

Zum Vereinsjubiläum am Freitag in Bebra
Im Rahmen der Feierlichkeiten zu „90 Jahre Handball in Bebra“ trifft der ThSV Eisenach am Freitag, 19.08.2016 um 19.30 Uhr in der Großsporthalle Bebra (Auestraße 12) in einem Handball-Werbe-Spiel auf Ligakonkurrent TV Hüttenberg. „Wir kommen der Einladung gern nach“, unterstreicht Eisenachs Manager Karsten Wöhler. Der TV Hüttenberg, gerade aus der 3. Liga in die 2. Liga aufgestiegen, wird vom ehemaligen Coach Adalsteinn Eyjolfsson trainiert. Zum Team gehört auch Rückraumspieler Tomas Sklenak, zuvor 10 Jahre im Trikot des ThSV Eisenach und zwei Erstbundesliga-Aufstiege mit den Wartburgstädtern feiernd. „Wir freuen uns auf die Partie, bereiten uns ab heutigen Mittwoch im Training auf diese vor“, erklärt Christoph Jauernik. Bis auf den weiter an Rückenproblemen laborierenden Rechtsaußen Willy Weyhrauch hat er wahrscheinlich seinen kompletten Kader an Deck. Vor dem Männerspiel treffen um 17.30 Uhr die B-Jugend-Mannschaften des ThSV Eisenach und der JSG Waldhessen aufeinander.

Eintrittskarten zum Preis von 5,00 € (Jugendliche 3,00 €) sind an der Tageskasse der 350 Zuschauer fassenden Halle in Bebra erhältlich.

Turnier im Final-Four-Modus in Eisenach – Alle Resultate
HSC Coburg – Elbflorenz Dresden 27:23 (13:11)
ThSV Eisenach – HSV Bad Blankenburg 27:23 (13:11)
Um Platz 3: Elbflorenz Dresden – HSV Bad Blankenburg 27:23 (17:12)
Finale: ThSV Eisenach – HSC Coburg 28:23 (13:11)

Die Mannschafts-Statistiken
ThSV Eisenach: Redwitz, Gorobtschuk Brand; Iffert (2 Tore), Wöhler (5), Luther, Gerlich (15), Ragnarsson (3), Miljak (2), Schliedermann (5), Hansen (4), Urban (6/1), Richardt (2), Holzner (8/7), Heinemann (2), Niemeyer (1)
HSC Coburg: Kuchanek, Knechel; Lex (4), Barsties (3), Hagelin (3), Büdel (6/1), Wucherpfennig  (1), Kelm (3), Wetzel (3), Weber (3), Cossbau (9/4), Billek (5), Riehn (1), Harmandic (1), Lilienfelds (4), Kirveliavicius (5),
Elbflorenz Dresden: Balster, Meinl; Bastian (2), Hruscak (6), Hartmann (1), Jurgeleit (8/6), Boese (2), Buschmann (4), Desler (2), Göde (3), De Santis (2), Kretschmar (2), Hoffmann (3), Greß (7), Kammlodt (4), Quade , Jahn,
HSV Bad Blankenburg: Jahn, Herold; Grohmann (4/1), Donauski (2), A.Werner (4), Müller (1), Größe (3), M. Werner (7), Miller (4/1), Brykner (3), Zeman (3), Köthe (4), P. Weyhrauch (13/6)

Titelfoto: Nicolai Hansen wurde am Kreis „kräftig in die Mangel genommen“, behauptete sich dennoch.

Foto 3: Dirk Holzner verwandelte gegen den HSC Coburg 4 Strafwürfe.

Foto 4: Starker Rückhalt im Eisenacher Kasten: Jan-Steffen Redwitz.

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