ThSV: Heimserie gegen Gummersbach fortsetzen

Zwei Wochen Pause liegen hinter dem ThSV Eisenach. Trainer Zlatko Feric hat diese Zeit genutzt, um an der Verbesserung des Angriffsspiels zu arbeiten. Doch ein wichtiger Mann fehlte. Regisseur Danijel Grgic setzte eine Magen-und Darminfektion matt. Erst am Mittwoch stieg er wieder ins Training ein. „Wir machten zwar Fortschritte, doch ich hätte mir größere Schritte gewünscht“, so der Trainer. Vierundzwanzig Fehlwürfe beim 24:24 über Pfullingen zeigten deutlich, wo es hapert.
Mit der Heimpartie gegen den deutschen Rekordmeister VfL Gummersbach startet der ThSV Eisenach am Samstag, 21.02.04 um 19.30 Uhr in zwei englische Wochen, in zwei richtungsweisende Wochen.
Obwohl am vergangenen Wochenende spielfrei, verließ der ThSV Eisenach einen der direkten Abstiegsplätze, hat momentan den Relegationsplatz inne. Im Samstag-Mittwoch-Samstag-Rhythmus wird sich nun zeigen, wohin der Weg führt. Zwei Wochen der Wahrheit warten auf die ThSV-Crew mit den Kontrahenten Gummersbach (Heim), Flensburg (auswärts), Wilhelmshaven (auswärts), Stralsund (Heim), Magdeburg (auswärts). „Jeder muss 10 bis 15 Prozent mehr geben, um Pluspunkte als Mannschaft zu verbuchen“, fordert Zlatko Feric. Der Kroate hat ausgemacht, dass seine Schützlinge als Mannschaft das Zeug haben, die 1. Liga zu halten, „wenngleich ein bis zwei Spieler nicht die Qualität für die 1. Bundesliga aufweisen“. Große Sorgen bereitet weiter der rechte Rückraum, wo Evars Klesniks im Wettkampf einfach nicht an seine Trainingsleistungen anknüpfen kann. Andere, Rechtshänder, müssen „Opfer“ bringen und aushelfen.
Der Druck ist gewaltig. „Wer ängstlich ist, macht Fehler. Jeder darf nicht so viel Druck auf sich selbst ausüben“, weiß Sergio Casanova. Der oftmals heißblütige Spanier fordert von seinen Kollegen Motivation und Konzentration – Motivation von innen heraus, um erfolgreich zu bestehen.
Mit dem VfL Gummersbach kommt zweifellos eines der Top-Teams der Liga; personell sicher sogar wesentlich besser besetzt, wie es der 6. Tabellenplatz aussagt. Ein Ensemble absoluter Weltklassehandballer stellt sich in der Werner-Aßmann-Halle zu Eisenach vor. „Gummersbach ist auf allen Positionen doppelt stark besetzt“, weiß Eisenachs Trainer, der den VfL am vergangenen Wochenende in Wilhelmshaven unter die Lupe nahm. Könner wie Frank von Behren und der frisch gekürte Europameister Mark Dragunski schmoren sogar auf der Bank. Mit Top-Shooter Kyung-Shin Yoon, erneut mit 145 Treffern die Torjägerliste der 1. Bundesliga anführend, Torhüter Steinar Ege, Regisseur Francois-Xavier Houlet, Rückraumspieler Ivan Lapcevic, Außen Alexander Mirzwa und Kreisspieler Andreas Rastner zählt die Creme de la Creme des Handballs zum Gummersbacher Aufgebot, das zusammen nahezu auf 1000 Länderspiele verweisen kann. Es liegt auf der Hand, wer in Eisenach klarer Favorit ist. „Wir haben nichts zu verlieren, können nur gewinnen“, stellt Kapitän Karsten Wöhler klar. Karsten Lehmann hebt die große individuelle Stärke der Gummersbacher hervor. „Dennoch unterliegen diese Stars beispielsweise in Pfullingen“, will dies der ThSV-Schlussmann als Fingerzeig auf Chancen der Eisenacher werten. Sein Trainer Zlatko Feric lobt „Leo“ ob seines Engagements. „Wenn er nicht in der Anfangsformation steht, grübelt er nicht weshalb, sondern ist stets heiß auf das Parkett zu kommen. Bringe ich ihn selbst erst in der 58. Minute, er brennt wie ein Vulkan, kann sofort seine Leistung abrufen“, beschreibt Zlatko Feric die Vorzüge des stellvertretenden Kapitäns.
Bei Danijel Grgic, im Hinspiel mit 12 Treffern überragender Akteur, dennoch unterlag Eisenach 23:27, hat die Magen-Darm-Infektion sichtbare Spuren hinterlassen. Er hat Gewicht und Kraft verloren, steht höchstens für Kurzeinsätze zur Verfügung. Rückraum-Recke Gintautas Vilaniskis, am Dienstag beim Test in Hildesheim (27:27) mit „feuchtem Schießpulver“, zog sich am Donnerstagvormittag eine Verletzung des Daumens der Wurfhand zu. Alle anderen ThSV-ler sind fit.
Die Eisenacher wissen, ihre Chance ist klein, aber sie ist da. Gummersbach kommt mit Respekt, will bestens vorbereitet auflaufen, leistet sich den Luxus der Anreise am Vortag. Der Vfl-Tross bezieht vor den Toren der Kernstadt, in Stedtfeld, bereits am Freitag Quartier. Positiv, Gummersbach konnte in den vergangenen Jahren in Eisenach nicht gewinnen. Die Wartburgstädter hoffen, dass diese Serie Bestand haben wird. „Wichtig, wie werden uns unsere Fans unterstützen“, spricht Karsten Wöhler einen bedeutenden Aspekt an.
Tickets sind am Samstag ab 18.15 Uhr in allen Preiskategorien an der Tageskasse erhältlich. Bei Jugendlichen bis 14 Jahre wird erneut ein Preisnachlass in Höhe von 4 Euro je Karte gewährt.

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