ThSV heizte den «roten Teufeln» tüchtig ein

Erfolgreicher Rückrundenstart für den ThSV Eisenach in die 2. Halbserie: Die Schützlinge von Zdenek Vanek feierten nach einem Torefestival einen 41:37 (18:18) -Erfolg über die SG Leutershausen. «Ein Spiel so richtig nach dem Geschmack der Zuschauer», befand dann auch Uwe Rahn, der Coach der SG Leutershausen.
Trotz Verletzungsproblemen im Vorfeld hatten die Gastgeber nahezu ihren kompletten Kader zur Stelle. «Erst beim Training am Donnerstagabend meldeten sich einige von der Krankenstation zurück», schildert Zdenek Vanek die Situation. Auch Andrej Kastelic lief auf. Offensichtlich, der torgefährliche Linksaußen ist gehandicapt. Ein Geschossteil im Oberschenkel als Folge kriegerischer Handlungen in seiner Heimat und eine Verletzung der Schulter machen dem 34-Jährigen arg zu schaffen. Da leidet sogar das Selbstvertrauen vom Siebenmeterpunkt darunter. Gegen Leutershausen sprangen andere in die Bresche. Vornehmlich Rechtsaußen Zbynek Vesely. Der 28-Jährige brillierte mit zuletzt vermisster Treffsicherheit. Am Kreis profitierte Markus Dau immer wieder vom «guten Auge» seiner Rückraumkollegen. Krisztian Szep-Kis ließ es immer wieder mächtig krachen. Das Trio Vesely – Dau – Szep-Kis brachte es allein auf zusammen 27 Tore!
Die Gastgeber hatten von Beginn den Angriffsturbo eingeschaltet. Doch die Abwehr zeigte sich zunächst wieder löchrig. Leutershausens Thomas Zahn spazierte vornehmlich regelrecht durch die ThSV-Defensive. Die Eisenacher Offensivqualitäten wurden durch Schwächen im Deckungsverband zunichte gemacht. Tomas Sklenak kurbelte unaufhörlich die Offensive an. Stefan Kneer wuchtete zum 5:2 ein (5.). Vornehmlich in der ersten Halbzeit sprühte der 20-Jährige vor Tatendrang. Abzusetzen vermochten sich die Eisenacher trotz der eigenen Trefferausbeute nicht. Die Gäste glichen zum 10:10 (15.) aus. Viel Bewegung mit und ohne Ball, ein höllisches Tempo, Markus Dau auf Vorlage von Stefan Kneer, eine K & K (Kneer & Kastelic)-Doublette, eine Kneer-Fackel, die Hausherren führten 15:12 (20.). Doch dann jagte Andrej Kastelic einen Strafwurf über den Kasten, zog der eingewechselte Stephan Mellack das Leder am langen Pfosten vorbei. Vier Gäste-Treffer in Folge, die Eisenacher lagen 15:16 hinten (26.). Zbynek Vesely zeigte sich hellwach und schlitzohrig bei zwei Abprallern, zirkelte das Leder zum 18:17 ins Netz (30.).
Die Entscheidung fiel binnen sechs Minuten. Nach dem 22:22 (36.) suchten die Gäste zu schnell den Abschluss über den Kreis. Die Bälle landeten nicht beim Empfänger sondern in der aufmerksamen Eisenacher Abwehr. Was dennoch Richtung ThSV-Kasten kam, meisterte in dieser Phase Karsten Lehmann. Die Eisenacher Defensive schaltete blitzschnell auf Angriff. Mit Tempo überrollten die Gastgeber die Gäste aus der Bergstraße. Zbynek Vesely blühte auf, genoss sichtlich seine Torerfolge. Tomas Sklenak verblüffte mit Ideenreichtum. Der ThSV Eisenach war im Spielrausch. Treffer fielen wie reife Früchte zum 30:22 (42.). Leutershausen schaute konsterniert hinterdrein. Die Phonstärken auf den Rängen nahmen zu. Das ThSV-Angriffsspiel lief wie Öl. Gegen die «Kracher» von Krisztian Szep-Kis war kein Kraut gewachsen. Da setzte selbst Abwehrspezialist Daniel Baumgarten zum erfolgreichen Torwurf an (36:27, 49.). Die Fans waren verzückt. Zbynek Vesely strotzte vor Selbstvertrauen, schnappte sich selbst beim Siebenmeter zwei Mal erfolgreich den Ball (38:30, 53.).
«Wann, wenn nicht bei einem 8-Tore-Plus», dachte Zdenek Vanek und schickte seine «Jugendbrigade» auf das Parkett. Marcel Liebetrau, nun auch mit Zweitliga-Vertrag ausgestattet, rückte an den Kreis, Philipp Emmelmann auf Linksaußen, Till Riehn in den Rückraum und Andreas Nositschka löste Karsten Lehmann im ThSV-Kasten ab. Der junge Keeper parierte gleich einen Siebenmeter. Von der Stimmung angestachelt, wollten die «Jungspunde» zaubern. Das misslang. Doch sie sammelten Erfahrung. Leutershausen nutzte die Patzer im Überschwang seinerseits zur Ergebniskosmetik. Der guten Stimmung im Eisenacher Lager tat dies freilich keinen Abbruch. «Unsere Mannschaft begeisterte einmal mehr mit ihren Offensivqualitäten», unterstrich ThSV-Aufsichtsratsvorsitzender Günter Oßwald. Er hofft, dies werde mit steigenden Zuschauerzahlen auch honoriert. Die über 1000 gegen Leutershausen traten bestens gestimmt den eisigen Heimweg an. Frieren war dennoch nicht angesagt. Die ThSV-Crew hatte sie ja innerlich aufgeheizt und Appetit auf mehr gemacht….!

STATISTIK
ThSV Eisenach: Lehmann, Nositschka (ab 52.); Kneer (6), Sklenak (3), Riehn, Emmelmann (1), Dau (7), Mellack (1), Baumgarten (1), Vesely (11/2), Kastelic (2), Liebetrau, Szep-Kis (9)
SG Leutershausen: Lenz, Johann (ab 35.); Otterbeck (1), Schmitt (1), Glock (1), Gunst (2), Zahn (9), Brehm (4), Volk (7), Pankofer (8/4), Hrachovec (4)
Zeitstrafen: Eisenach 2 x 2 Min. – Leutershausen 3 x 2 Min.
Siebenmeter: Eisenach 3/2 – Leutershausen 5/4

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