ThSV in Coburg gewaltig ausgerutscht

Die Szene in der 20.Spielminute hatte Symbolcharakter: Eisenachs Rückraumspieler Kilian Kraft rutschte binnen weniger Minuten zum dritten Mal im Vorwärtsgang aus und brachte den gastgebenden HSC Coburg in Ballbesitz. Im fränkisch-thüringischen Handballvergleich rutschte das gesamte Team des ThSV Eisenach aus, bot eine enttäuschende Vorstellung, servierte den Gastgebern das Leder mehrfach regelrecht in die Hände. In der mit 1250 Zuschauern bis auf den letzten Platz gefüllten Dreifachsporthalle feierte Aufsteiger HSC Coburg einen Start-Ziel-Sieg, behauptete mit dem 32:25 (15:11)-Erfolg Tabellenplatz 3, zwei Zähler hinter Spitzenreiter Bayer Dormagen und einen Zähler hinter dem TV Willstätt-Ortenau, der am Samstag, 10.11.07 beim nun auf Platz 12 rangierenden ThSV Eisenach zu Gast ist.
Einer strahlte besonders, hatte mit 9 Toren gehörigen Anteil am souveränen Sieg des HSC Coburg: Ronny Göhl. Der Rechtsaußen war einst als 19-jähriger aus Suhl zum ThSV Eisenach gekommen, spielte mit den Wartburgstädtern in der 1. Bundesliga, hatte in Stephane Joulin einen Weltklasse-Rechtsaußen als Vorbild im eigenen Team, wechselte im Jahr 2004 zum damaligen Regionalligisten HSC Coburg. Seine heutigen Teamkollegen bedienten den inzwischen 25-jährigen mit präzisen Vorlagen zu vielen Tempogegenstößen.
Problemlos steckten die Coburger den Ausfall ihres Rückraum-Recken Vladimir Suma weg, der sich beim Aufwärmen eine Schulterverletzung zugezogen hatte. Nach wenigen Minuten musste auch Kapitän Florian Lendner mit einer Platzwunde unter dem Auge passen. «Wir haben heute gezeigt, zur Mannschaft gehören 14 Spieler. Matthias Priem und Christoph Schuhmann sind nahtlos eingesprungen», freute sich Coburgs Trainer Hrvoje Horvat. Er hob besonders die Abwehrleistung seines Teams hervor. «Bis zur 48. Minute ließen wir nur 15 Treffer der Eisenacher zu.» Der HSC Coburg führte zu jenem Zeitpunkt 26:15! Die Eisenacher halfen hierbei freilich tatkräftig mit, überboten sich an Harmlosigkeit. «Mit unserer hohen Zahl technischer Fehler, in jeder Halbzeit acht, haben wir uns selbst besiegt», bekannte Eisenachs Trainer Hans-Joachim Ursinus. Egal, welche Formation er auf das Parkett schickte, der Virus war immer dabei. «Wir fanden nie zu unserem Spielrhythmus», bilanzierte Hans-Joachim Ursinus. Weder Christoph Jauernik noch Till Riehn vermochten das Spiel zu ordnen. Till Riehn erwischte vielmehr einen rabenschwarzen Tag, war selbst durch kapitale Patzer Vorlagengeber für die Coburger. Tomas Sklenak tauchte nach guten Anfangsminuten völlig unter. Vladimir Bojinovic wurde kaum in günstige Position gebracht. Seine stereotypen Würfe waren zudem eine leichte Beute für Coburgs Schlussmann Havard Martinsen. Benjamin Trautvetter rackerte über 60 Minuten unermüdlich am Kreis, wurde viel zu wenig «gefüttert», trug sich dennoch mit 5 Treffern in das Spielprotokoll ein. Doch insgesamt präsentierte sich der ThSV Eisenach viel zu brav, ohne leidenschaftliches Feuer. Klare Verhältnisse auf dem Parkett sorgten auch stimmungsmäßig auf den Traversen für klare Verhältnisse. Die Gastgeber hatten zudem die Trommler des ThSV Eisenach in einen Gerätschuppen verbannt, während die eigenen auf der Haupttribüne ihre Mannschaft anfeuern durften.

STATISTIK
HSC Coburg: Martinsen, Selke (ab 54.); Briem (3), Ma. Werner (3), Göhl (9), Pack (5), Fladt, Reuter (2), Lakiza (3), Mi. Werner, Lendner (1), Piskac (2), Schuhmann (4)

ThSV Eisenach: Meinl, Nositschka (ab 48.); Hoffmann (4), Trautvetter (5), Kraft, Sklenak, A. Wöhler, Schiffner (2), Riehn (2), Luther (2), Mellack (n.e.), K. Wöhler (1/1), Bojinovic (4), Jauernik (5/2)

Zeitstrafen: Coburg 5 x 2 Min. – Eisenach 3 x 2 Min.
Siebenmeter: Coburg 1/0 – Eisenach 4/3

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