ThSV: Leo machte den Kasten dicht

Eisenachs Keeper Lehmann war der überragende Mann beim 30:26 (16:13) -Erfolg über die TSG LB-Oßweil.

Der ThSV Eisenach machte es wieder einmal (unnötig) spannend. Im ersten Heimspiel des neuen Jahres gegen den Vorjahreszweiten und Teilnehmer an der Relegation zur 1. Bundesliga, der TSG Ludwigsburg-Oßweil, wähnten 1100 stimmgewaltige Zuschauer ihre Mannschaft auf der sicheren Siegerstraße.
Spielwitz und Power, initiiert von der Rückraumachse Danijel Grgic und Krisztian Szep-Kis, dazu der einsatzstarke Havard Augensen am Kreis, beim 19:15 (Kastelic, 38.) und 23:20 (Szep-Kis, 49.) befand sich das ThSV-Schiff auf dem Weg in ruhige Gewässer. Doch dann die «alte Leier». «Durch Disziplinlosigkeiten bauten wir den Gegner wieder auf, verspielten unseren Vorsprung», bekannte ThSV-Spielertrainer Runar Sigtryggsson. Die nimmermüden Gäste nahmen die Einladung dankend an, glichen zum 23:23 (52.) aus. Plötzlich stand die Partie auf der Kippe. Doch die ThSV-Mannen hatten ihren Erfolgsgaranten im Tor. «Leo» Lehmann kaufte dem Ex-Suhler Ralf Abend und dem gerade vom Erstbundesligisten TuS Nettelstedt-Lübbecke nach Oßweil gewechselten Markus Becker im großen Stil das Leder ab. Der 32-jährige Keeper, ein echter «Isenächer», krönte damit seine grandiose Leistung. Er wehrte während der 60 Minuten 19 (!!) Bälle, darunter drei Siebenmeter ab. Da wollten dann auch seine «Offensiv-Kollegen» nicht nachstehen. Danijel Grgic, Havard Augensen und Andrej Kastelic trafen zum 28:24 (57.). Oliver Hess, der Gästecoach, riskierte alles, nahm seinen Torhüter Matthias Gysin zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers vom Parkett. Die Schwaben verkürzten auf zwei Treffer (28:26). Im 3. Nachwurf versenkte Andrej Kastelic im Gegenzug trotz Foulspiels zum alles entscheidenden 29:26. Der «Sünder» Sebastian Knierim sah für seine Aktion die rote Karte. Mit seinem 9. Treffer schloss ThSV-Linksaußen Andrej Kastelic zum 30:26-Endstand die Trefferausbeute ab. «In der entscheidenden Phase war Eisenach dann doch abgezockter. Beim 23:23 versäumten wir es, die Bigpoints zu machen. Unsere Rückraumspieler Adrian Pfahl und Christian Löffler vermochten es kaum, sich in Zweikämpfen gegen Eisenachs Abwehr zu behaupten. Jetzt stecken wir mitten im Abstiegskampf», stellte resümierend Oliver Hess fest. Runar Sigtryggsson lobte ausdrücklich Krisztian Szep-Kiss, dessen Leistungskurve deutlich nach oben zeige. Ein Buch mit sieben Siegeln ist für den ThSV-Coach das leichtfertige Verspielen von Führungen. «Das ist brandgefährlich, wenn wir das nicht ablegen», weiß der 32-jährige 118-fache isländische Nationalspieler. Bei der jüngsten 30:31 Niederlage in Willstätt bekamen die Eisenacher die Quittung hierfür, verspielten dadurch eine bessere Platzierung in der Tabelle.

Bereits am Freitag, 4. Februar genießt der ThSV Eisenach erneut Heimrecht. Dann gastiert um 19.30 Uhr die SG Leutershausen unter der Wartburg. Eintrittskarten sind in den bekannten Vorverkaufstellen in Eisenach, Bad Salzungen und Waltershausen erhältlich. Der Kauf ist per Internet unter http://www.thsv.eisenachonline.de(hier) möglich. Bestellungen werden unter Tel. 03691/82800 oder 72360 angenommen.

STATISTIK
ThSV Eisenach: Lehmann, Jerkovic (n.e.); Kneer (3), Sigtryggsson, Augensen (3), Riehn (n.e.), Ehrhardt (n.e.), Emmelmann (n.e.), Latchimy, Weiß (n.e.), Grgic (6), Göhl (3), Kastelic (9/4), Szep-Kis (6)
TSG Ludwigsburg-Oßweil: Gysin, Nick (n.e.); Saur, Knierim (5/2), Scheerschmidt, Mandic, Meckes (6), Becker (4), Pfahl (3), Abend (1), Löffler (2/1), Fähnle, Kiib (5)
Zeitstrafen: Eisenach 3 x 2 Min.; Oßweil 1 x 2 Min., Rot für Knierim nach grobem Foul an Kastelic, 59.Min.
Siebenmeter: Eisenach 6/4 – Oßweil 6/3
Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin)
Zuschauer: 1100
Beste Spieler: Eisenach: Lehmann, Szep-Kis
Oßweil: Gysin. Meckes

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