ThSV: Rapider Abfall in der Schlussviertelstunde

Der ThSV Eisenach kommt nicht in Tritt, findet nicht in die Erfolgsspur der Vorsaison! Die Wartburgstädter kassierten durch eine 23:25 (13:12)-Heimniederlage gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen im 6. Saisonspiel die 4. Niederlage, rangieren mit mageren 3:9 Punkten weiter im Tabellenkeller der 2. Handballbundesliga der Männer. Den Gästen genügte eine spielerisch eher durchschnittliche, dafür kämpferisch überzeugende Leistung, um mit dem ersten Sieg in Eisenach überhaupt ihr Konto auf 10:2 Punkte aufzustocken. «Ein tolles Gefühl, in Eisenach zu gewinnen», frohlockte Trainerfuchs Wilfried Job. Nach 45 Minuten sah es für seine Schützlinge allerdings nicht nach einem Erfolg aus, führten die Gastgeber mit 19:16. Durch das Wiedermitwirken von Daniel Baumgarten wirkte Eisenachs Abwehr im Vergleich zu den vorausgegangenen Begegnungen stabiler. Auf Torhüter Timo Meinl war einen Tag nach seinem 28. Geburtstag erneut Verlass.
Die Schwachstellen konnten bis zur 45. Minute kompensiert werden: Krisztian Szep-Kis «bestätigte» sein Leistungstief der letzten Wochen, war ein «Totalausfall» im rechten Rückraum, so ThSV-Coach Zdenek Vanek. Kaum Torgefahr über Linksaußen, wo der verletzte Routinier Andrej Kastelic schmerzlichst vermisst wurde. Philipp Emmelmann, von der Form der Vorsaison meilenweit entfernt, vermochte als Kastelic-Ersatz keine Gefahrenmomente zu setzen. Angriffszüge zur Kreismitte? Fehlanzeige! Tomas Sklenak startete zwar immer wieder seinen Turbo, vermochte aber nicht das Angriffsspiel seines Teams zu lenken und zu leiten, rieb sich mit zunehmender Spieldauer in den Zweikämpfen auf. Kilian Kraft wartete mit hoher Einsatzbereitschaft auf, ließ sich aber zu verfrühten Würfen hinreißen, suchte kaum Marcel Liebetrau am Kreis.
Erfreulich grundsolide gefiel in Abwehr und Angriff Martin Hoffmann. Bis zur 45. Minute reichte der kämpferische Einsatz der Eisenacher mit verbesserter Abwehrarbeit, um die Gäste auf Distanz zu halten. «Uns fehlte der gewohnte Spielfluss», gestand Wilfried Job. Der Trainerfuchs der HG Oftersheim/Schwetzingen hatte per Videoanalyse im Vorfeld ausgemacht, das diese Eisenacher Mannschaft durchaus zu knacken und keine Macht mehr ist. Seine Schützlinge bewiesen Herz und Verstand, hielten die Marschroute ihres erneut an der Seitenlinie äußerst engagiert mitgehenden «Chefs» konsequent ein.
Gestützt auf ihren Torhüter Timo Meinl, der nicht immer das Glück des Tüchtigen bei doch die Linie überquerenden Bällen hatte, wehrten sich die Eisenacher zum 20:19 (Kraft, 50.) zunächst noch erfolgreich. Doch die Gäste gewannen deutlich Oberwasser. Auch der eingewechselte Stephan Mellack vermochte dem Eisenacher Spiel keine Sicherheit mehr zu geben. Ein Fehlerfestival öffnete den couragierten Gästen die Tür zum Sieg. Mit Übersicht und Kaltschnäuzigkeit, eben selbstbewusst, trafen die Spieler der HG Oftersheim/Schwetzingen ins ThSV-Tor und ins Herz der Fans auf den Traversen. Den Treffern zum 21:24 (Mauer per Siebenmeter 58.) gingen jeweils Fehler der Eisenacher bei eigenem Ballbesitz voraus. Die ausgelaugt wirkenden Hausherren dezimierten sich durch zwei von den sicher amtierenden Unparteiischen Biaesch/Sattler verhängte Zeitstrafen (Hoffmann, Emmelmann) selbst. Da blieb für den ThSV Eisenach nur noch die Treffsicherheit von Till Riehn vom Punkt.

Statistik
ThSV Eisenach: Meinl, Lehmann (n.e.); Hoffmann (4), Kraft (5), Sklenak (4), Riehn (5/4), Emmelmann (2), Mellack, Baumgarten (2), Kastelic, Liebetrau (1), Szep-Kis, Weiß (n.e.), Vesely (n.e.)
HG Oftersheim/Schwetzingen: Rutschmann, Lenz (n.e.); Conrad (7), Buschsieper, Weißling, Sauer, Job (1), Wilbrandt, Zwißler (2), Rohr (1), Meiser (7), Masuer (2/2), Litzinger (2), Polifka (3)
Zeitstrafen: Eisenach 3 x 2 Min. – Oftersheim/Schwetzingen 3 x 2 Min.
Siebenmeter: Eisenach 6/4 – Oftersheim/Schwetzingen 3/2
Schiedsrichter: Biaesch/Sattler (Bad Soden/Oberursel)

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