ThSV: Sieg in der Schlusssekunde über den HC Linz

Sportlich konnten die Eisenacher am Freitag, am ersten Tag des Turniers in Suhl, überzeugen. Wegen Auswahlverpflichtungen und einer angewachsenen Verletztenliste stand nur eine Rumpfmannschaft zur Verfügung. „Wir hatten vor Monaten Suhl unsere Zusage zur Teilnahme gegeben. Die Veranstalter haben seit einem Jahr mit viel Engagement diesen internationalen Handballhöhepunkt mit acht Mannschaften vorbereitet. Aus Wertschätzung für die Arbeit der rührigen Organisatoren und um den Turnierablauf nicht zu gefährden, wird der ThSV Eisenach bei seiner Teilnahme-Zusage bleiben, obwohl dies sportlich ein großes Risiko ist“, hatten die Eisenacher vorab erklärt.
Mit acht Feldspielern und zwei Torhütern lieferte der ThSV Eisenach dann gegen den HC Linz eine bravouröse Leistung und siegte mit 23:22 (13:10). Danijel Grgic kurbelte unaufhörlich das Eisenacher Angriffsspiel an, suchte immer wieder Havard Augensen erfolgreich am Kreis. Krisztian Szep-Kis unterstrich seine Torjägerqualitäten. Dragan Jerkovic war bei seinem Comeback nach einer Verletzungspause ein sicherer Rückhalt im ThSV-Kasten. Ronny Göhl sprühte in seiner alten Heimat vor Tatendrang. Andre Ludwig agierte im linken Rückraum mit viel Power und Mut zum Torwurf. Nach dem 7:7 (15.Min.) übernahmen die Eisenacher klar das Zepter. Krisztian Szep-Kis sorgte mit einer „Fackel“ zum 9:7 (18.) für Raunen im weiten Rund. Mit überlegtem Heber markierte der Ungar den 13:10-Halbzeitstand (Spielzeit 2 x 25 Min.).
Mit Angriffspower wirbelten die Eisenacher den HC Linz mit dem Ex-Erstbundesligatorhüter und 240-fachen österreichischen Auswahlschlussmann Ewald Humenberger gehörig durcheinander. Ronny Göhl schloss eine temposcharfe Kombination zum 16:11 (32.) ab. Andre Ludwig hämmerte zum 17:12 (36.) ein. Doch dann hagelte es Zeitstrafen für die Eisenacher, die fortan ständig in Unterzahl auf dem Parkett standen. Als der mehrfach hart attackierte Danijel Grgic nach einem Revanchefoul und Havard Augensen (3. Zeitstrafe) mit Rot vom Parkett, die Eisenacher ihre einzigen zwei Wechselspieler (Emmelmann, Hellwig) ins Rennen schicken mussten, witterte Linz Morgenluft. Die Österreicher kamen die Überzahl nutzend sechs Minuten vor dem Abpfiff zum 19:19-Ausgleich. Eine spannungsgeladene Schlussphase wurde eingeläutet. Auf Eisenacher Seite übernahm der selbstbewusst agierende Andre Ludwig Verantwortung beim Torwurf, Youngster Till Riehn ordnete auf der Regieposition die Angriffsaktionen. Nach dem 22:20 (48.) kassierte der 18-jährige Till Riehn eine Zeitstrafe, wodurch Eisenach auch die Schlussminuten in Unterzahl absolvieren musste. Linz glich 25 Sekunden vor dem Ende zum 22:22 aus. Mit toller Moral und Können sicherten sich die Schützlinge von Zlatko Feric dennoch den Sieg. Andre Ludwig schmetterte unmittelbar vor der Sirene eine Freiwurfablage zum 23:22 ins Netz.
Die Eisenacher spielten beim 23:22 (13:10) über den HC Linz mit
Jerkovic, Herold; Ludwig (5), Augensen (4), Riehn (1), Emmelmann, Grgic (2), Göhl (4), Hellwig (1), Szep-Kis (6)

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