Was in Thüringen zum Titel reicht

ThSV-B-Jugend stand mit Miniaufgebot vor einer Doppelaufgabe • Landesmeistertitel verdient besondere Wertschätzung  

„Wir blicken auf eine überaus harte, aber auch sehr interessante und lehrreiche Saison zurück“, stellt Christian Roch, der Coach der männlichen Jugend B des ThSV Eisenach fest. Fürwahr! In der Mühle einer häufigen Doppelbelastung –  im Spielbetrieb der Mitteldeutschen Oberliga und der Thüringenliga –  hieß es zudem dauerhaft, krankheits- und verletzungsbedingte Ausfälle im mit 11 Akteuren eh schon sehr kleinen Aufgebot zu kompensieren.

Dass uns dies insgesamt gelungen ist, macht uns stolz und zufrieden und zeigt, dass wir im Training gut gearbeitet haben und die Entwicklung des Teams sowie jedes einzelnen Spielers enorm vorangekommen ist, konstatiert Christian Roch, seit 8 Jahren auch. Jugendkoordinator des ThSV Eisenach

Viel Lehrgeld in der Mitteldeutschen Oberliga gezahlt
In der Mitteldeutschen Oberliga war schon vor der Saison klar, dass viel Lehrgeld zu zahlen ist. Das Wort „Himmelfahrtskommando“ mochte die sportliche Leitung im Vorfeld  nicht hören. Wie sich das „Minitrüppchen“ den Aufgaben stellte, verdient freilich allerhöchsten Respekt! Von den Stammspielern der B- und C-Jugend der vergangenen Jahre war kaum noch ein Akteur übrig geblieben. Viele hatten die Nachwuchsabteilung des ThSV Eisenach nach der Saison 2015/2016 in Richtung anderer Leistungszentren (Kevin Szep-Kis, Lukas Kazimierski) verlassen. Eine große Anzahl entschied sich nicht für eine leistungssportliche Entwicklung, kehrte zu ihren Heimatvereinen (insbesondere zur SG Schnellmannshausen) zurück. Janik Hemleb, hoch talentiert und leistungswillig, musste seine Kariere verletzungsbedingt an den Nagel hängen. Natürlich rückten auch einige Talente in die eigene A-Jugend auf. Ein Neuaufbau war angesagt. Für viele galt es, erste Spielerfahrungen auf höchstem deutschem Niveau zu sammeln. Bei den überaus deutlichen Niederlagen in Magdeburg und Leipzig wurde dieser Lernprozess angeregt.

Trotz aller Frustration war dieser harte Weg der richtige für das Team und jeden einzelnen Spieler, betont Christian Roch. Jeder einzelne konnte aus den Niederlagen in der Mitteldeutschen Oberliga unheimlich viel für sich mitnehmen und in das Training sowie den Spielbetrieb der Thüringenliga einbringen, ergänzte der 41-jährige A-Lizenz-Inhaber.

Letztendlich konnte kein Punktgewinn verbucht werden. Mit 155:343 Toren und daraus resultierenden 0:20 Punkten blieb in der nur 6 Teams umfassenden Mitteldeutschen Oberliga der männlichen Jugend B für den ThSV Eisenach nur der letzte Platz.

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In der Thüringenliga in den entscheidenden Momenten Kopf oben behalten

Auch in der Thüringenliga hatten wir mit unserem kleinen Kader mehrfach Schwierigkeiten. Gerade gegen vermeintlich schwächere Teams konnte das Leistungspotenzial aufgrund der Doppelbelastung nicht immer abgerufen werden, bilanzierte Christian Roch. Er fügt aber zugleich hinzu: Wir haben im entscheidenden Moment immer den Kopf oben behalten und auch enge Partien für uns entschieden.

Auch das war wichtig für die Entwicklung dieser Mannschaft. Spielerische und kämpferische Highlights waren dabei sicher die beiden Partien gegen den Staffelfavoriten SG Schnellmannshausen (mit 5 ehemaligen ThSV-Stammspielern!) sowie das Heimspiel gegen die in der Breite ebenfalls höher eingeschätzten Altersgefährten des SV Town & Country Behringen/Sonneborn, bei denen Trainer-Stratege Edmund Nositschka aus gesundheitlichen Gründen schon anfangs der Saison passen musste. Unterstützung erhielt die ThSV-B-Jugend hin und wieder aus den C-Jugend-Reihen. Insbesondere der erst 14-jährige Keno Jacobs wusste hier schon deutliche Akzente zu setzen. Am Ende stand hier eine im Vorfeld der Saison nicht für möglich gehaltene und daher umso höher einzustufende Landesmeisterschaft für das ThSV-B-Jugend-Team, mit 25:3 Zählern vor der punktgleichen SG Schnellmannshausen. Der direkte Vergleich entschied für die ThSV-Youngster. Als exemplarisch für die Entwicklung nannte Christian Roch Außenspieler Tim Heinz.

Der kleine Rechtsaußen ist zu einem absoluten Leistungsträger dieser Mannschaft in Angriff und Abwehr geworden und hat sich so auch neben dem Handballfeld zu einer zielstrebigen und zuverlässigen Persönlichkeit entwickelt. Und auch das sind Ziele, die wir als Nachwuchsleistungszentrum nie aus den Augen verlieren dürfen, betont Christian Roch.

Die engagierten Eltern und Co-Trainer Pascal Küstner waren wichtige Stützen
Christian Roch wollte unbedingt Worte des Dankes vermerkt haben.

Mein großer Dank als Trainer und Jugendkoordinator geht zu allererst an die engagierten Eltern unserer Jungs, welche uns vor allem im Fahrdienst an den Wochenenden, aber auch sonst toll unterstützt haben. Ein Dankeschön möchte ich auch meinem Co-Trainer Pascal Küstner aussprechen, der mir angesichts meiner weiteren Funktionen im Verein sowie im Thüringer Handballverband den Rücken freigehalten hat, sein Können und Wissen schon in jungen Jahren exzellent ins Training der Mannschaft eingebracht hat. Gleiches gilt auch für unseren Athletiktrainer Alex Nöthe sowie Torwarttrainer Jan-Steffen Redwitz! Auch die Zusammenarbeit mit Dirk Schnell, Detlef Henkel und den Jungs der C-Jugend funktionierte bestens.

Das gesamte Team bedankt bei der Musikschule Oliver Hennig für deren Unterstützung bei der Anschaffung der Trainingsanzüge und T-Shirts.

Neue Herausforderungen stehen an
Für einige Jungs geht der Weg in der nächsten Saison  in der A-Jugend des ThSV Eisenach weiter.  Andere werden gemeinsam mit den aus der C-Jugend aufrückenden Spielern eine neue B-Jugend-Mannschaft bilden. Mit Enno Beyer (zum TV Großwallstadt) verlässt ein leistungsstarker Rückraumspieler den ThSV Eisenach. Der talentierte Torhüter Nico Knauß revidierte eine Rückkehr zu seinem Heimatverein, stellt sich weiter dem Handball unter leistungssportlichen Kriterien beim ThSV Eisenach, einhergehend mit schulischer Ausbildung.

Für die B-Jugend des ThSV Eisenach waren in der Thüringenliga- Saison 2016/2017 dabei:
Trainer: Christian Roch, Pascal Küstner, Alexander Nöthe (Athletiktrainer), Jan-Steffen Redwitz (Torwarttrainer)
Tor: Nico Knauß, Jan Luca Fernschild, Philipp Gornert (1 Tor)
Feldspieler: Julius Brenner (37 Tore), Tim Heinz (68 Tore), Wieland Schneider (53 Tore), Adrian Warlich (75 Tore), Jonas Hennig (13 Tore), Paul Iffert (18 Tore), Enno Beyer (82 Tore), Elias Liebe (26 Tore), Jann Keno Jacobs (35 Tore)

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