«Wir müssen endlich die Kurve kriegen!»

Der ThSV Eisenach steht vor den Wochen der Wahrheit. Zwölf «Endspiele» – sieben zuhause, fünf auswärts – stehen bis zum 21. Mai 2011 an. «Endspiele» um die Qualifikation für die neue eingleisige 2. Handballbundesliga. Aufgrund der permanenten Auswärtsschwäche vollführen die Wartburgstädter einen Tanz auf der Rasierklinge.
17:3-Punkten in der heimischen Werner-Aßmann-Halle stehen 4:20-Zähler von Reisen gegenüber. Das ergibt in der Addition aktuell Tabellenplatz 10. Doch nur ein einstelliger Rang bedeutet die direkte Qualifikation für die neue zweithöchste Handballspielklasse in Deutschland.
«Wir müssen endlich die Kurve kriegen», erklärt Adalsteinn Eyjolfsson, der Coach der Wartburgstädter. Nach der enttäuschenden Art und Weise des Auftritts in Düsseldorf erwarten er und der Vorstand des Vereins ein klares Zeichen von der Mannschaft.
«Absoluter Wille, Leidenschaft, Kämpfen bis zum Umfallen» sind die geforderten Parameter. «Das nächste Spiel ist das wichtigste», betont Adalsteinn Eyjolfsson. Das nächste ist die Heimpartie am Samstag, 26.02.2011 um 19.30 Uhr gegen die TSG Groß-Bieberau.
Die Wartburgstädter befinden gegen die Gäste aus dem Odenwald, die für die neue Liga, obwohl sportlich durchaus erreichbar, keine Lizenz beantragt haben, erneut unter Erfolgszwang.

Mit dem Pfund der Heimstärke wuchernd steht nur ein Doppelpunktgewinn zur Debatte! Die Verantwortlichen beim ThSV Eisenach wissen aber auch, die nächsten sechs Wochen, mit den Auswärtsspielen bei der SG Haslach-Herrenberg-Kuppingen, Tuspo Obernburg und OSC Rheinhausen sowie den Heimspielen gegen Korschenbroich, Neuhausen und Groß-Umstadt tragen mehr als vorentscheidenden Charakter. «In diesen Begegnungen müssen wir kräftig punkten, sonst wird es ganz kritisch», erkennt Adalsteinn Eyjolfsson die Lage.
Am Samstag gilt es, die Heimaufgabe Groß-Bieberau zu lösen. Dabei hofft der ThSV Eisenach auf viele Anhänger, die ihr Team lautstark unterstützen. «Es geht in den kommenden Wochen um enorm viel für den Verein, für den Handball in der Region, ja in ganz Thüringen», unterstreicht ThSV-Präsident Gero Schäfer und appelliert an alle, denen der ThSV Eisenach und der Handball in Eisenach, in Thüringen am Herzen liegt, der Mannschaft jetzt zur Seite zu stehen.
Personell plagen Coach Adalsteinn Eyjolfsson noch einige Sorgen. Alexander Schiffner kämpft mit akuten Schulterproblemen. . Keeper Stanislaw Gorobtschuk zog sich zu Wochenbeginn eine Fußgelenkverletzung zu. Till Bitterlich und Nick Heinemann pausierten krankheitsbedingt beim Training.
Die in Düsseldorf verletzungsbedingt zuschauenden Gabor Langhans und Roel Adams sind indes wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Gefordert werden vornehmlich die erfahrenen Spieler wie Alexander Koke, Tomas Sklenak, Eryk Kaluzinski, Radek Musil und auch Kapitän Benjamin Trautvetter sein.

Die «Feierabendhandballer» aus dem Odenwald leisten seit Jahren Beachtliches. Das Duo Georg Gaydoul (Manager)/Thomas Göttmann (Trainer) erreicht Optimales. Der Verein wird künftig neue Ziele in der dritten Liga anvisieren, allerdings ohne das Erfolgsduo, das zum Saisonende Servus sagt. Thomas Göttmann hat ein neues Amt im Auge:
Er kandidiert am 27. März des Jahres als Parteiloser für das Bürgermeisteramt in seiner Heimatgemeinde. Zuvor wollen sie jedoch mit dem Team der TSG Groß-Bieberau noch für manches positive sportliche Ausrufezeichen sorgen. «In Eisenach wollen wir auch ohne den verletzten Dennis Rybakov Optimales erreichen», erklärt Thomas Göttmann. Auf den ThSV Eisenach wartet also kein Spaziergang, im ersten von zwölf Endspielen!

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