Bärenpark Worbis nimmt drei weitere Bären auf

Die Aufnahme von drei weiteren Bären in den Alternativen Bärenpark Worbis wird voraussichtlich im Februar 2002 erfolgen.
Die Tiere leben zurzeit noch in einem Stadtpark in Grimma (Sachsen). Der genaue Termin der Aufnahme hängt von der Fertigstellung der neuen Bärenstation im Bärenpark ab.

Seit Mitte der 80-er Jahre vegetieren Mischka (24 Jahre), Maika (24 Jahre) und Tina (22 Jahre) – mehr als 2/3 ihres Lebens – gemeinsam in einem ca. 60 m² kleinen Käfig mit Steinfußboden und modrigem Innenraum. Die Bären wurden als Jungtiere aus den Tierparks Zwickau und Delitzsch und dem Bärengraben Torgau beschafft. Die jahrelange unkontrollierte Nachzucht von Jungbären in zahlreichen Zoos und Tierparks ohne tiergerechte Alternativen ließen doch zumindest bis zur Entsorgung der Tiere die Besucherkassen klingeln.
Die damalige Garnisonsstadt Grimma hatte einen anderen Grund für die Bärenhaltung: Den zu DDR-Zeiten stationierten sowjetischen Streitkräften sollte mit dem Symbol von Kraft und Mut – dem Bären – ein bisschen Heimatgefühl vermittelt werden.

Nach Abzug der Streitkräfte rief diese Qualhaltung Bärenfreunde auf den Plan, die den Förderverein «Bärenburg» gründeten, um für die Erweiterung der Anlage um weitere 70 m² Spenden zu sammeln. «Zu teuer für zu wenig Verbesserung» schätzten das Stadtparlament von Grimma und Vertreter des Bärenparks in Worbis ein.
Nach Gesprächen zwischen Stadtverwaltung Grimma, Förderverein «Bärenburg» und dem Bärenpark ist die Entscheidung im Herbst 2001 gefallen: Die Bären werden nach Worbis umsiedeln. Hier werden sie die Möglichkeit haben, ihre seit Jahren verkümmerten Instinkte auf 40000 m² Wald- und Wiesenfläche auszuleben.

Im Bärenpark leben derzeit acht gerettete Bären aus ähnlichen Verhältnissen wie die Grimmaer Bären und ein Wolfsrudel aus Privathaltung. Nach der Eingewöhnung von Mischka, Maika und Tina ist die Aufnahme weiterer Bären geplant.
Der Bärenpark in Worbis ist ein Tierschutzprojekt des Deutschen Tierhilfswerks und in seiner Art – Übernahme von Bären aus schlechter Haltung bzw. behördlicherseits beschlagnahmte Bären, Therapierung der verhaltensgestörten Tiere, wissenschaftliche Beobachtungen und Aufklärung über Bärenmissbräuche weltweit mittels Lehrpfad – einzigartig in Deutschland mit der größten Freianlage für Bären und Wölfe.

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