Bei Befall mit Rosskastanienminiermotte Blätter beseitigen

Hauptursache für die «braunen Blätter an Kastanienbäumen» ist der Fraß der Larven der aus Südosteuropa stammenden Rosskastanienminiermotte (Cameraria ohridella). Die Larven dieser Kleinschmetterlinge legen im Inneren von Pflanzengeweben Fraßgänge (Minen) an und ernähren sich von der ausgenagten Substanz. Bei starkem Befall entstehen zusammenhängende Minierflächen. Die Blätter verbräunen und sterben schließlich ab. Befallen werden die weiß blühende Rosskastanie, weniger die rot blühende.

Eine Bekämpfung der Kastanienminiermotte ist schwierig. An großen Bäumen ist wegen der technischen Schwierigkeiten bei der Ausbringung und Abdriftgefahr derzeit keine chemische Bekämpfung erlaubt. Die möglichst vollständige Beseitigung des Falllaubes wird als die wichtigste Maßnahme zur Bekämpfung des Schädlings angesehen. Damit kann eine deutliche Reduzierung des Befalls erreicht werden.

Die Kompostierung der befallenen Blätter ist eine umweltschonende Bekämpfungsmöglichkeit, bei der aufgrund entstehender hoher Temperaturen die im Laub befindlichen Puppen abgetötet werden können, wenn das Ansetzen des Komposthaufens richtig durchgeführt wird. Dazu zählen das Zerkleinern der Blätter, das Mischen mit anderen leicht kompostierbaren Materialien, der Zusatz von Kalk und Wasser sowie das Abdecken des Komposthaufens mit einer 10 bis 15 cm starken Schicht aus Erde. Zusätzlichen Schutz gegen das Ausfliegen von eventuell noch schlüpfenden Rosskastanienminiermotten im Frühjahr bietet das Abdecken mit einer Folienplane. Ist keine Kompostiermöglichkeit vor Ort vorhanden, sollte das Laub in den Mülldeponien oder Großkompostieranlagen beseitigt werden.

Das alleinige Mulchen von befallenem Laub der Rosskastanien ohne Abdeckung ist wegen der Gefahr, dass der Falter trotzdem schlüpft, nicht als Bekämpfungsmaßnahme geeignet.

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