Sozialministerin: «Tiere aussetzen ist kein Kavaliersdelikt!»

In den nächsten Wochen fahren Tausende von Bürgern in die Ferien. Viele Menschen haben ihre Städtetour, ihren Strand- oder Wanderurlaub bereits geplant, wissen jedoch noch nicht, wohin mit dem Haustier. Damit der Sommerurlaub auch für Hund und Katze zu einer schönen Zeit wird, rät Sozialministerin Christine Lieberknecht dringend zur rechtzeitigen und je nach Tierart individuellen Vorsorge bei der Urlaubsplanung:

«Die Zeiten, in denen Tiere kurz vor der Reise ausgesetzt wurden, sollten endgültig vorbei sein. Beim Aussetzen von Tieren handelt es sich um kein Kavaliersdelikt, sondern mindestens um eine schwere Ordnungswidrigkeit oder gar um eine Straftat, die mit bis zu 25000 Euro Geldstrafe oder gar Freiheitsentzug geahndet werden kann.»

Hunde können auf Auto- und Bahnreisen gut mitgenommen werden. Der Urlaub mit Hund ist besonders unkompliziert auf Bauernhöfen oder in Ferienhäusern. Die meisten Campingführer vermerken, wo Hunde erlaubt sind. Inzwischen gibt es auch Hotelführer für Zwei- und Vierbeiner und viele Reiseveranstalter haben sich auf Tiere eingestellt.

Bei Hunden ist die Wahl des Ferienortes entscheidend. Für Reisen ins Ausland sollte man sich über die Einreisevorschriften und die Krankheitsrisiken am Ferienort informieren. Es gibt Hunde, denen das Autofahren Spaß macht. Sozialministerin Lieberknecht: «Wichtig ist jedoch immer darauf zu achten, dass das Tier niemals im Auto in der Sonne alleine gelassen wird. Eine Stunde bei über 40 Grad und geschlossenen Autofenstern überleben viele Hunde nicht. Vergessen Sie auf Ihrer Fahrt auch Gassi- und Trinkpausen für Ihren Liebling nicht. Falls Sie in die Ferien fliegen, ist Ihr Hund in einem Tierheim wahrscheinlich stressfreier untergebracht. Gute Tierheime sind während der Sommermonate meist ausgebucht. Deshalb denken Sie daran, frühzeitig einen Platz zu reservieren!»

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In Thüringen gibt es 30 Tierheime, die von der Landesregierung seit 1992 mit insgesamt ca. 2,5 Mio. Euro gefördert wurden.
Katzen fühlen sich in ihrer vertrauten Umgebung am wohlsten. Führt die Reise für längere Zeit an einen vertrauten Ort, können auch Katzen in einem geschlossenen Transportkorb mitgenommen werden.

Die meisten Reiseländer schreiben für die Einreise lediglich einen Impfpass mit eingetragener Tollwutschutzimpfung vor. Zur Urlaubsvorbereitung gehört neben den üblichen Impfungen auch die Vorsorge gegen durch Parasiten übertragbare Krankheiten. Bei Reisen in den Mittelmeerraum sollten Tierbesitzer ihren Hund mit Hilfe eines Protektorhalsbandes vor allem gegen Sandmückenstiche schützen.

Ziervögel, Reptilien und Kleinsäuger bleiben am liebsten zu Hause und werden von einem netten Nachbarn betreut. Findet sich niemand hilft ein Blick in Tageszeitungen, Zeitschriften oder ins Internet. Viele Zoofachgeschäfte, Tierheime und auch Privatpersonen nehmen Vögel und andere Haustiere zur vorübergehenden Pflege auf. Jede Tierunterkunft sollte man vorher genauestens in Augenschein nehmen und die Modalitäten der Pflege genau vereinbaren.

Sozialministerin Christine Lieberknecht erklärte abschließend: «Haustiere sind unsere Mitgeschöpfe. Jeder Tierbesitzer hat eine hohe Verantwortung, dass die Tiere wohlbehalten über die Ferien kommen. Diese Problematik könnte von vornherein vermieden werden, wenn die Anschaffung eines Haustieres vor dem Kauf unter diesem Aspekt überdacht wird. Häufig werden Tiere zu Weihnachten oder zum Geburtstag an Kinder und Jugendliche verschenkt, die dann jedoch mit der langfristigen Pflege überfordert sind. Diese Tiere landen häufig auf der Straße und dann im Tierheim. Daher sollte man sich grundsätzlich sehr genau überlegen, ob man wirklich ein Tier verschenkt.»

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