ThSV-A-Jugend ist neuer Thüringenmeister

Zu einer klaren Sache wurde das 2. Endspiel um den Landesmeistertitel Handball der männlichen Jugend A. Hatte sich der ThSV Eisenach im Hinspiel unter widrigen Umständen beim SV Hermsdorf nur knapp mit 28:29 durchgesetzt, im Rückspiel triumphierten die Eisenacher in allen Belangen, fegten die Gäste mit einem 35:18 (15:6) regelrecht vom Parkett der Werner-Aßmann-Halle. Die ThSV-Youngster gaben eindrucksvoll die passende Antwort auf die 60-minütigen Pöbeleien und Schmähgesänge aus der untersten Schublade des Hermsdorfer Anhanges, der durch ständiges Papierwerfen für mehrere Unterbrechungen sorgte.

Die Eisenacher waren von Beginn mit Feuereifer bei der Sache. Kapitän und Regisseur Christoph Jauernik zog mit seinem Teamgefährten ein variables und zielstrebiges Angriffsspiel auf. Mit Philipp Seitle im rechten und Stefan Kneer im linken Rückraum. Mike Ehrhardt auf Links- und Nick Heinemann auf Rechtsaußen, Benjamin Trautvetter am Kreis und Christian Henkens im Tor machten die Gastgeber den Ball zum schnellsten Mitspieler. Der SV Hermsdorf war völlig überfordert. Ihr Angriff «lahmte» nahezu auf allen Positionen. Was die leichtfüßig operierende ThSV-Abwehr nicht abfing, wurde eine Beute des blendend aufgelegten Keepers Christian Henkens, der drei Strafwürfe abwehrte, Ausgangspunkt zahlreicher Tempogegenstöße war. Je zwei Treffer von Nick Heinemann und Philipp Seitle sorgten für ein rasches 4:0 (8.). Benjamin Trautvetter, in der Defensive über weite Strecken als «Indianer vor der Abwehr», vollendete einen Konter zum 8:2 (15.). Philipp Seitle legte zum 9:2 (18.) nach und machte Platz für Andre Ahrens, der nach tollem Solo zum 11:4 (22.) einlochte und nach einer Freiwurfablage den 15:6 Halbzeitstand besorgte (30.). Der ThSV Eisenach zauberte nun sogar. Andre Ahrens bediente mit einem Rückhandanspiel Benjamin Trautvetter der Hermsdorfs Schlussmann zum zwischenzeitlichen 13:5 (24.) keine Chance ließ. Das ThSV-Übungsleiterduo Matthias Allonge/Uli Enke, Andreas Schwabe durfte wegen einer Sperre des Thüringer Handballverbandes nicht auf der Bank Platz nehmen, brachte Nils Timme auf Rechtsaußen, der zum 20:9 (37.) traf. Die ThSV-Youngster kombinierten wie im Training. Nahezu hilflos ließen die Gäste die Eisenacher durch die Abwehr spazieren. Philipp Seitle war zu sehr auf den eigenen Torerfolg fixiert, übersah mehrfach seine Nebenleute, trat zu lässig beim Siebenmeter auf und musste folgerichtig als Quittung wieder auf die Bank. Andre Ahrens nutzte die Gelegenheit, um sich beim ThSV nochmals ins Gespräch zu bringen. Felix Menge, nun auf Linksaußen gekommen, sorgte für frischen Wind, verwandelte vom Punkt zum 27:12 (47.). Der für Christian Henkens in der 45. Minute ins ThSV-Tor gekommene Stefan Harseim führte sich mit zwei abgewehrten Siebenmetern bestens ein, zog den Hermsdorfer Außen mit sicherem Stellungsspiel den letzten Nerv. Die Eisenacher nutzten ihre deutliche Überlegenheit nun sogar zu Tests. Christoph Jauernik ging an den Kreis und Mark Tetzlaff übernahm die Regierolle. Nils Timme setzte überlegt und technisch gekonnt per Heber den Ball zum 26:12 (46.)und 29:15 (50.) ins Netz, traf vorher mit einem «Strich» zum 28:14 (50.). So richtig in Spiellaune kombinierten die Eisenacher frisch, fröhlich und munter. Christoph Jauernik besorgte nach einem Konter das 32:16 (56.). Felix Menge das 33:16 (57.). Stefan Kneer luchste den Gästen das Leder ab und vollendete selbst zum 34:16 (58.). Mark Tetzlaff sorgte mit seinem Torerfolg zum 35:18 (60.) für den Schlusspunkt. Aus den Händen von Rolf Häseler, Vizepräsident Nachwuchs des Thüringer Handballverbandes, nahm ThSV-Kapitän Christoph Jauernik den Meisterpokal entgegen. Er ehrte zuvor den SV Hermsdorf als Vizemeister. Freundschaftlich verabschiedeten sich beide Mannschaften. Die Hermsdorfer Aktiven zeigten sportliche Würde, ihre «Fans» sollten sich da mal eine Anleihe holen….!
ThSV : Henkens (1.-45.), Harseim (45.-60.); Heinemann (4/1), Jauernik (3), Ahrens (2), Ehrhardt (2), Menge (4/2), Seitle (4), Kneer (4), Trautvetter (6), Tetzlaff (1)

Zeitstrafen: Eisenach 8 x 2 Min.; Hermsdorf 5 x 2 Min.
Siebenmeter: Eisenach 6/3; Hermsdorf 12/7
Schiedsrichter: Möller/Bätz (Arnstadt)
Zuschauer: 120

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